Arbeitsbreite Mulcher

  • Ich bin zur Zeit am überlegen mir einen Heckmulcher für meinen 106er anzuschaffen. Dieser ist, also der 106er, ist ja knapp 2m breit und ich gehe mal davon aus, das die Arbeitsbreite des Mulcher mit der Breite des Schleppers in etwa konform gehen sollte. Ist das so und wenn ja, welche Schwierigkeiten treten auf wenn der Mulcher schmaler ist? Ich muss dazu sagen es geht um eine gerade Fläche, ohne Baumbestand und ohne größere Unebenheiten.

  • Naja, je kleiner, desto häufiger muss man fahren. Wenn er kleiner ist als der Schlepper sollte er seitlich verstellbar sein, sonst wird es an den Außengrenzen halt schwierig. Man braucht natürlich weniger Antriebskraft und bei Bodenunebenheiten liegt eine kleiner teilweise besser auf.

  • Danke für deine Antwort. Das mit der seitlichen Verstellbarkeit bei kleineren Modellen macht natürlich Sinn. Dies wird ja im allgemeinen Hydraulisch gesteuert, braucht man dazu einen doppeltwirkenden Anschluss? Ich denke schon. Was allerdings heißt das es dann über den Kipperanschluss nicht realisierbar wäre.

  • Was allerdings heißt das es dann über den Kipperanschluss nicht realisierbar wäre.

    Doch, aber sehr umständlich. du müsstest ständig die Schläuche umstecken im einfachwirkenden Steuergerät.

    Oder du baust dir eine eigene händisch zu betätigende Umschaltung mit einem Dreiwegehahn. In der Mitte der ankommende Druck vom einfach wirkenden Steuergerät und zwei Abgänge mit Kupplungsmuffen. Dort steckst du die Schläuche vom Mulcher ein und je nach Stellung des Dreiwegehahns gelangt der Druck einmal auf die eine Seite am Zylinder oder eben auf die andere.


    Gruß Werner

  • Einfachwirkend funktioniert nur, wenn die Schwerkraft die Gegenkraft stellt (oder eine entsprechende Feder diese Kraft aufwendet). Beim Mulcher sind dies nahezu ausschließlich doppeltwirkende Zylinder.

    Behelfsmäßig ginge es mit einem druckfreien Rücklauf. Dann könnte man notfalls den Mülcher über ein einfaches Steuergerät ausfahren und zum Einfahren umkuppeln. Ist natürlich umständlich, aber ginge notfalls.

  • Hallo Jörg,


    mal ein kurzer Erfahrungsbericht von meinem Mulcher. Ich habe einen kleinen 125 cm Mulcher von Seppi an meinem Schmalpurschlepper laufen. Die Leistung spielt bei in dem Fall keine Rolle, da der Traktor mit 70 PS sich damit spielt.

    Das dürfte bei dir aber schon eine Rolle spielen, insbesondere wenn das Gras schon etwas höher ist.

    Die meisten Mulcher sind so um die 2,5 bis 3 m breit. Die würden schon passen und mit 65 PS dürfte dein Traktor auch nicht überfordert sein. Du darfst halt nicht zu schnell fahren.


    Wichtig ist vielmehr die Frage, welche Messer der Mulcher hat. Das Mähbild wird dadurch entscheidend beeinflusst. Mein Mulcher hat Hammerschlegel. Die zerkleinern das Gras auch wenn es höher ist sehr gut. Ich habe mir den Mulcher aber in erster Linie deshalb gekauft um im Wald die Brombeeren niedrig zu halten und das Gipfelholz zu zerkleinern, da ich vor 10 Jahren ziemlichen Strumschaden hatte.


    Ich muss sagen, das war die beste Investition. Dort wo ich überall gefahren bin gehen heute junge Bäumchen auf. Die Brombeeren sind zwar wiedergekommen, aber bei weitem nicht so schlimm wie vorher.

    Mit Ästen bis 6 bis 8 cm wird er locker fertig.


    Ob Y- Messer oder Hammerschlägel besser sind oder nicht kann ich nicht sagen. Wichtig ist, dass die Messer scharf sind, sonst wird das Gras abgeschlagen und nicht geschnitten.

    Ich habe mal Google bemüht und dabei einen kurzen Bericht über die Messerarten gefunden.


    https://landmaschinen-neuhaus.…feinschnitt-bechermesser/


    Wenn du einen seitenverstellbaren Mulcher kaufen möchtest kommst du um eine doppeltwirkendes Steuerventil nicht herum. Das was die Vorredner geschrieben haben funktioniert nicht. Wenn du umstecken must, staut sich das Öl in der anderen Leitung oder du musst die Kupplung jedes Mal öffenen und das Öl in einen Eimer lassen. Das ist für meine Begriffe nicht praktikabel.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Seitenverstellung nicht notwendig ist. Das Gras wird von den Traktorreifen sowieso niedergefahren. Bei der zweiten Runde musst du dann sowieso in der Spur versetzen. Wenn der Mulcher schmaler ist als der Traktor, kommst du bei der ersten Runde nicht ganz bis auf den Rand hinaus.


    Wenn du überlegst einen Mulcher zu kaufen sollstest du nicht unbedingt auf den Preis achten. Schließlich kostet ein neuer Mulcher schon deutlich mehr als tausend Euro. Wenn dir das Geld wichtig ist, kaufe lieber einen guten gebrauchten. Das ist besser als eine billige Maschine mit der du dich dann nur ärgerst.


    Ach ja noch ein Hinweis zum Schluss. Wenn du wirklich mal in einen Stein mähen solltest ist eine weniger breite Messerwelle von Vorteil, da die nicht so schnell Unwucht wird. Breite Wellen müssen besser gelagert sein, da die Unwucht mit der Breite sehr schnell zunimmt. Deshalb sind schmalere Wellen meist nicht so empfindlich gegen Schläge und der Mulcher läuft ruhiger.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Servus,


    Wenn du umstecken must, staut sich das Öl in der anderen Leitung oder du musst die Kupplung jedes Mal öffenen und das Öl in einen Eimer lassen. Das ist für meine Begriffe nicht praktikabel.

    Außer man hat natürlich einen drucklosen Rücklauf am Traktor dann würde es gehen.

    Aber ich sehe es so wie du, Praktikabel ist so etwas nicht wenn man schon einen Mulcher mit Seitenverschub kauft dann will ich diesen auch vernünftig nutzen können und nicht dauernd Irgendwelche Schläuche umstecken.


    Grüße, Fabian

  • Hallo,

    ich fahre an meinem 104er einen Schlegelmulcher EKR-S von Berti mit 1,9m arbeitsbreite. Bei dichtem Aufwuchs ist der Traktor damit gut beschäftigt. Sollte nur spärlicher Aufwuchs gemulcht werden ginge auch ein etwas breiterer Mulcher.

    An einem 106er empfehle ich einen mulcher mit maximal 2,4m Arbeitsbreite.

    Bei dichtem bewuchs maximal 2,2m

    Grüße

  • Einfachwirkend funktioniert nur, wenn die Schwerkraft die Gegenkraft stellt (oder eine entsprechende Feder diese Kraft aufwendet)

    Stimmt, du hast Recht. Ich habe das mit der Handhabung eines Mittenschwaders verwechselt. Dort haben wir das gebraucht, um die Kreisel einzeln ausheben zu können, damit der am Berg nicht umkippen konnte.


    Gruß Werner

  • Danke erstmal für eure Antworten. So wie die Wiese beschaffen ist und auch wenn man bedenkt das sie fast direkt bei mir am Haus ist, muss nur 10 m Feldweg fahren, sollte es auch mit einem seitenverschiebbaren Mulcher funktionieren, wenn er fest auch einer Position eingestellt ist. Ich müsste also nicht permanent zwischen Links, Mitte, Rechts wechseln. Letztendlich ist es eine Frage des Preises ob ich mich für einen Großen, ab 2m oder für einen verstellbaren entscheide. Für den gelegentlichen Einsatz auf einer Fläche von nicht ganz einem Hektar will ich mich nicht unbedingt in horrende Unkosten stürzen. Bei Ebay Kleinanzeigen und Co habe ich mich schon umgeschaut aber bis jetzt noch nichts passendes gefunden. Entweder viel zu klein oder viel zu groß und damit auch außerhalb meiner Preisvorstellungen. Ich such also erstmal weiter.

  • Wir mulchen mehrfach jährlich jeweils ca. 15 Hektar mit 2,80 Meter Arbeitsbreite. Zum Teil mit starkem Bewuchs durch den Riesen-Bärenklau ( auch Herkulesstaude oder Rankenkapps genannt). Dieser wächst im Schnitt 2,5 bis 3 Meter hoch auf. Da kommt selbst ein 100 PS-Schlepper schnell an seine Grenzen, wenn der Vorschub zu schnell wird. Und immer die Kühlwassertemperatur im Auge haben !

    Die direkten Uferbereiche werden durch wandernde Schafe und Ziegen kurz gehalten. Komischerweise vertragen die dieses giftige Zeug. Händisch daran arbeiten geht nur mit einem Ganzkörperkondom und Schutzhaube vor dem Gesicht. Wir hacken die Stengel dann mit der Sense ab. Stieldurchmesser bis 10 cm. die Flüssigkeit im Stengel wirkt ätzend und verursacht in Verbindung mit Tageslicht und direkter Sonneneinstrahlung Quaddeln und Blasenbildung auf der Haut führen. Das sieht aus wie eine starke Verbrennung und ist recht schmerzhaft.


    Gruß Werner

  • Wenn du einen seitenverstellbaren Mulcher kaufen möchtest kommst du um eine doppeltwirkendes Steuerventil nicht herum. Das was die Vorredner geschrieben haben funktioniert nicht. Wenn du umstecken must, staut sich das Öl in der anderen Leitung oder du musst die Kupplung jedes Mal öffenen und das Öl in einen Eimer lassen. Das ist für meine Begriffe nicht praktikabel.

    Bitte genau lesen: Deswegen habe ich den druckfreien Rücklauf erwähnt. Natürlich muss das Öl bei der Ansteuerung entweichen können. Die Eimervariante geht auch. Aber genau, wie du beschrieben hast, ist das natürlich nicht praktikabel und auch umweltschutzmäßig zumindest diskussionswürdig. Deswegen habe ich das Ablassen außerhalb eines Kreislaufs bewusst nicht erwähnt.

  • Um das was Claus (Fendt 270 VA) schreibt, zu vervollständigen : die Y Messer sind das beste für das Gras (es wird zerkleinert und geschnitten).

    Hammerschlegen machen zwar das Job auch sehr gut und haben den Vorteil auch kleines Holz häckseln zu können.


    Früher hatte ich ein 165cm Schlegel Häcksler an einem 305 in den Maïsstoppeln, er hatte genug damit... ABER der Häcksler brauchte viel Kraft...

  • Man könnte auch wenn man einen Drucklosenrücklauf hat eine dw. Steuerblock an den mulcher bauen den man an den ew. Und Drucklosenrücklauf am Schlepper anschließt und man könnte damit den mulcher verschiedenen der einzige Nachteil ist wenn des Steuergerät vom Schlepper auf Druck ist funktioniert die Heckhydraulik nicht mehr.

    Wir ham einen 2,8m Kuhn mulcher und fahren den in der Regel mit einen Favoriten 10s geht eigentlich ganz gut beim Wiese Mulchen auch wenn höherer bestand da ist teilweise wenn bloß bissl was zum Mulchen und Wenigbestand fahren wir auch mit unseren 345 GT geht auch.

  • Danke, für die Tipps, ich sehe mich mal weiter um. Ich muss auch zugeben, mir ist bisher gar nicht aufgefallen, das es Mulcher gib, wo der Antrieb außermittig ist. Genauso wenig ist mir bisher aufgefallen das es auch mechanisch verschiebbare gibt. Mag auch dem geschuldet sein, dass ich nicht aus der Landwirtschaft komme und wir nur einen Hobbybetrieb haben, in der erster Linie zur Selbstversorgung und unterstützend zur Pferdehaltung der Frau.


    Ich denke ich werde mich mal auf einen 175er bis 2m Mulcher bei meiner Suche konzentrieren, ich hoffe ja immer noch, dass ich was in der Nähe finde und keine halbe Weltreise unternehmen muss. Auf meine Suchanzeige bei Ebay-Kleinanzeigen, habe ich mittlerweile auch Angebote erhalten, doch sind diese bisher noch nicht wirklich passend gewesen.

  • So, danke nochmal für die Tipps und Anregungen. Ich habe mich jetzt, von der Bauart her, für einen 175er Mulcher mit versetzten Anbaubock entschieden. Für unsere eher kleine Fläche sollte das mehr als ausreichend sein und wenn ich da 2 oder 3 Spuren mehr fahren muss als mit einem größeren Mulcher kann ich damit auch leben. Wie gesagt, bei uns ist das nur ein wenig Hobbylandwirtschaft, wir verdienen damit kein Geld und da müssen Investitionen sinnvoll durchdacht sein. Bin jetzt noch in der Findungsphase was genau und bei wem ich kaufe aber so langsam wirds.

  • Da hier ja voll die Mulcherprofis sind hab ich da mal ne Frage.

    Ich hab ein 1,60m breiten No Name Mulcher zum Schrottpreis erworben, allerdings hat die Schlegelwelle ein Knick (ca.3-4 mm) und sie hat ne sau Unwucht. Der Knick war noch mehr,konnten ihn mit der Flamme etwas raus holen.

    Meine Frage wäre kann ich nur ne Welle irgendwo neu kaufen und was würde sowas kosten?

    Wäre für jede Hilfe dankbar....:thumbup: