Riss im Motorblock

  • Moin,


    mein MWM KDW615 hatte einen Frostschaden, dieser wurde mit einer Platte verschlossen. Der Schaden setzt sich jetzt fort und wandert in Richtung Kopfdichtung. Da auch die Kopfdichtung jetzt versagt hat, wollte ich die Dichtung tauschen. Die vorherigen Arbeiten wurden durch ein LM Schlosser vorgenommen. Als ich jetzt den Kopf abgenommen habe, musste ich feststellen, dass die Fläche des Motorblocks nicht plan ist. Die Dichtung wurde mit sehr viel "Dichtungsmasse" eingesetzt. Jetzt möchte ich den Block überholen lassen. Das heißt, Riss schweißen und die Flächen planen lassen. Kann einer genau sagen, aus welches Material der Motorblock ist?? Hat jemand ein Fachbetrieb im Norden (Kiel / Hamburg), die solche Arbeiten ausführen??


    Danke


    Marco

  • Hallo Marco,


    Motorblöcke sind entweder aus GGG 30 oder GGL 30. So genau kann man das leider nicht sagen, es sei denn man hat von dem MWM- Block ein Materaldatenblatt.

    Aus welchem Material der Block tatsächlich ist spielt aber keine so große Rolle. Nur ein kleiner Tipp: Gußschweißen ist was für absolute Profis. Das hat nichts mit Schweißen von Stahl zu tun.

    1. Der Guß muss angewärmt werden sonst reißt sofort die Schweißnaht wieder.

    2. Vor dem Schweißen müssen am Ende der Risse Entlastungsbohrungen gebohrt werden, sonst wandern die Risse weiter

    3. Geschweißt wird nur in kurzen Schweißnähten (max. 2 cm lang). Anschließend mit dem Schlackenhammer die Schlacke entfernen und länger auf die Schweißnaht klopfen. Dadurch werden die Spannungen abgebaut.

    4. Wichtig ist, dass nach dem Schweißen der Block langsam abkühlen kann, ggf. sogar etwas wärmen. Je langsamer der Block abkühlt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Schweißnaht hält.


    Die besten Betriebe sind Gießereien für Gußeisen. Die reparieren öfter ihre Teile, die sie produzieren.

    Solche Schweißer sind aber sehr gefragt, da das nichts für Anfänger ist.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • ich kenne deinen Motor nicht, aber ich habe die Erfahrung gemacht dass so eine Schweißerei halten KANN, aber nicht MUSS. Evtl. machst du dir viel Arbeit und investierst in Teile und Arbeitslohn und fängst hinterher an zu weinen. ;(


    Ich wollte früher auch möglichst sparen und hab versucht einiges zu retten was nicht zu retten war.

    Bin davon ab.

  • Guten Morgen,

    Motorgehäuse sind so gut wie immer aus Grauguss gefertigt.

    Alte Bezeichnung z.B. GG25. Heutige Bezeichnung GJL250.

    Aus Sphäroguss (z.B. GGG40 bzw heute GJS400) gibt es aus Zeiten vor den 50er keine Motoren, da dieses Gießverfahren noch sehr selten angewendet wurde.

    Sphärogussgehäuse würden auch unter dem Frostdruck wahrscheinlich gar nicht brechen.

    Viele Grüße!

  • Hallo,


    so, wie Du es beschreibst, ist das Ding durch! Die Reparaturversuche sind hier fehlgeschlagen und nach jedem Weiteren Fehlschlag wird es schwieriger und auch teurer bis unmöglich, hier noch eine Prozessfesitgkeit des Blocks hinzukriegen. Ich würde jetzt nach einem anderen F20 Ausschau halten und das gleich so, dass Du anschliessend nicht nur einen guten Block hast sondern auch gleich in der Lage bist ein Getriebe von einer Niedrigradmaschine in einen Hochrad einzubauen. Damit läuft er dann ca. 25 und macht auf der Strasse deutlich mehr Spass. Die anderen Teile kannst Du evtl. wieder verkaufen. Reich wirst Du damit zwar nicht aber normalerweise finden sich bei nicht überzogenen Preisen Abnehmer. Natürlich musst Du jetzt "Jagen und Sammeln" aber das ist halt so.


    Gruß f18h-doc

  • Hallo f18h-doc. Wenn Sie jemanden kennen, der einen Motorblock verkauft, bitte um Zusendung des Kontaktes. Ich suche seit über einem Jahr dieses Motortyp. Ich wollte keinen "Top" F20 für €7000 kaufen und dann den Motor umbauen.

    Danke für die Klärung des Materials, hilft ein wenig weiter.


    Gruß


    Marco