Hallo Andreas,

ich habe schon mehrmals den 3- Zylinder aus einem Tiger II überholt. Allerdings nur oberhalb dem Block (Laufbuchsen, Stößelstangenabdichtung, Kopf etc.)

Meiner Meinung nach passen die neuen Schrauben nicht. Wenn du die Pleuel verschraubst werden die Lagerschalen nur über das Gewinde zentriert und nicht über den Schaft. Das kann schon ein paar 1/100 mm ausmachen. Die alten Schrauben zentrieren sowohl im Pleuel, als auch in der Lagerschale, damit passen diese 100%ig.

Wo hast du die Dehnschrauben her. Viele Teilehändler haben keine Originalteile mehr, sondern lediglich Teilekopien. Diese können durchaus von den Originalteilen abweichen. Wenn du die Schrauben von einen LaMa- Händler gekauft hast, nimm die neuen Schrauben und die alten zum Vergleich. Er wird verstehen, was dein Problem ist und sollte normalerweise die Schrauben tauschen.

... hab dir gerade eine PN geschickt mit einer Kontaktadresse, von der ich immer meine Eicherteile gekauft habe. Vielleicht kann er dir helfen.

Hallo,

mir hat mal mein Motoreninstandsetzer (84) gesagt: An einen alten Motor gehört ein alter Mechaniker (wahrscheinlich wegen der Erfahrung). Da hab ich jetzt noch einen einzigen Mann, den ich Dir empfehlen kann: Anton Huber in Lengdorf bei München.

Gruß f18h-doc

Hallo,

der hat eine Landmaschinenwerkstatt und nach der Vorwahl kommt die 1400.

Gruß f18h-doc

Hallo Andreas,

schau mal hier:

https://www.anzugsmoment.de/anzugsmoment/

Ich gehe einmal davon aus, dass es sich bei den Pleuelschrauben um 10er Schrauben handelt. Die Anzugswerte in der oben aufgeführten Tabelle bei Reibwert 0,12 ergeben eine Montagevorspannkraft von ca. 70% Rp0,2. Die Fachleute werden verstehen was ich da geschrieben habe.

Ich weiß nicht inwieweit du dich mit Maschinenbau auskennst. Für den Fall, dass dir das Ganze nichts sag versuche ich dies nochmals zu erklären.

Eine Schraube mit Drehmoment anzuziehen war früher eine gängige Methode um eine Schraubverbindung mit der richtigen Montagevorspannkraft herzustellen. Nachdem die Montagevorspannkraft aber sehr stark vom Reibwert abhängt ist man heute für hochfeste Schraubverbindungen weitgehend davon abgerückt. Soweit zur Einleitung.

Bei einem angenommenen Reibwert von 0,12 (der ist üblich für Schrauben mit schlussgerolltem Gewinde und schwarz phosphatiert und leicht geölt). Normalerweise beträgt der Reibwert bei schwarz phosphatierten Schrauben leicht geölt ungefähr 0.14. Nachdem aber die Schraube schon mal verbaut wurde, sinkt der Reibwert. Bei diesem Reibwert ist die Schraube ungefähr 70% ausgelastet, bis die platische Verformung (bleibende Dehnung) der Schraube einsetzt. Bis dahin bist du im elastischen Bereich und kannst die Schraube praktisch beliebig oft anziehen, ohne dass Sie reißt. Wichtig!

Es kommt nicht auf das Gewinde an, sondern der kleinste Durchmesser des Schraubenschaftes ist entscheidend. Deshalb haben Dehnschrauben einen dünnen Schaft, da sich dieser plastisch verformt und die Festigkeit steigt.

Wenn die Schraube einen Durchmesser von 8 mm hat, handelt es sich um Dehnschrauben, denn bei dem Drehmoment bist du bei 35 Nm Anzugsmoment. Das bedeutet, dass die Schraube sich so lange dehnt bis die Vorspannkraft steigt und die 70 Nm Anzugsmoment infolge des Festigkeitsanstiegs erreicht ist.

Messe den Durchmesser an der dünnsten Stelle: bei d=10 kannst du die Schraube verwenden, bei d=8 brauchst du neue Schrauben.

Gehe wie folgt vor:

messe den kleinsten Durchmesser der Pleuelschraube, nicht das Gewinde. Wenn sie einen Durchmesser 10 mm oder größer hat, kannst du sie verwenden, da sie mit 70 Nm nicht soweit angezogen war, dass sie sich dauerhaft verformt hat. Ist sie vom Durchmesser kleiner als 10 mm kannst du keine gebrauchten Schrauben mehr verwenden, da die abreißen werden. Dann brauchst du neue.

Leider kann ich dir nicht mehr weiter helfen.

Pfusch ist das defintiv nicht, sondern reine Physik.

Wenn du gebrauchte Schrauben verwendest, darauf achten, dass das Gewinde in Ordnung ist. Das Gewinde mit dünnflüssigen Öl (WD40) ölen und dann mit Luft abblasen. Zuviel Öl ist bei der Montage nicht gut, da sonst die Schrauben defintiv überzogen werden.

Hallo Andreas,

ja, dann brauchst du tatsächlich neue. Aber keine Sorge, auch nachgebaute Schrauben werden ja von Schraubenherstellern oder Metallbauern hergestellt. Die kannst du getrost verwenden.

Hallo,

zentriert wird der Lagerdeckel eh nicht durch den Bund am Gewinde sondern durch den am Kopf. Bau das Pleuel richtig ein so dass die Schalen richtig drin sind und auch der Deckel so steht, wie er war. Dann ziehst Du mit Drehmoment an und prüfst anschliessend ob die Lagerung butterweich geht und auch etwas Axialspiel hat. Mehr kannst Du wirklich nicht machen!

Gruß f18h-doc