Fendt Gt Pflug

  • Hallo Mitsch,


    einen Winkeldrehpflug einstellen, dass beide Schare bei z. B. Lehmboden mit Steinen und einem 1.500 kg schweren 25-PS Hinterrad-Traktor voll greifen braucht ein wenig Vorbereitung. Hier lenkt z. B. der Oberlenker die horizontale Neigung für den hinteren Schar. Der vordere wird eher durch das Spornrad bestimmt.


    Da gibt es 125 Meinungen. Es ist ein Unterschied, ob der Boden knochentrocken oder durchnässt ist. Nachfolgendes klappt halbwegs. Ob das die Lehrbuchmäßige Vorgehensweise ist, weiß ich nicht. Wenn das nicht der richtige Weg ist, bitte Infos.


    Nach meiner Erinnerung muss die Hydraulik auf Schwimmstellung wegen dem Spornrad.


    Wenn Du 12 cm tief Ackern willst, sollte der Trakor mit den beiden linken Rädern und dem Spornrad des Pfluges auf 12 cm Klötze oder Bordstein oder alte Autoreifen mit Felgen mit entsprechender Höhe. Das ist dann so, wie wenn der Traktor mit Pflug arbeitet. Dann hebst Du den Pflug hinten an und kontrollierst den Totgang des Oberlenkers und gleichst den mit dem Gewinde aus. Das simuliert den Reibungswiderstand auf dem hinteren Schar und gleicht den aus. Wenn Du auf einem 12cm Bordstein o. ä. und die Schare auf Beton oder Asphalt stehen, kannst Du auch einfach leichte Spannung auf den Oberlenker geben. Der hintere Schar hüpft ansonsten gerne nach oben weg und wirft dann seine Scholle nicht um.


    Wenn Du da fertig bist, gehst Du hinter den Traktor und überlegst, wie viel Boden Du wegschälen willst. Ich würde beide Furchen gleich halten. D. h. dass der ungefähre Abstand zwischen dem Schar zum rechten Hinterrad (Innenkante) dem Abstand zwischen den beiden Scharen entsprechen muss, plus dem Abstand der Rad-Innenkante zur Kante im Boden die noch steht, also etwa eine kleine Hand breit.


    Das linke Hinterrad dürfe bei einem Normal-Spur Traktor mit Hinterrad-Antrieb mehr Abstand zur Mitte zwischen den Scharen haben. Wenn der Drehpunkt horizontal auf Höhe der Hinterachse (Differential) des Traktors gedacht wird, ist der Hebel auf dem linken Rad bei gleichem Schlupf der Räder größer, der Traktor dürfte nach rechts ziehen.


    Dann hebst Du den Pflug mit der Hydraulik minimal an und ziehst ihn nach rechts wie ihn der Boden zum Traktor ziehen würde. Die Schare sollten mit der Unterkante mit der gedachten Längsachse des Traktors fluchten. Das kann über den linken Unterlenker und/oder nach meiner Erinnerung bei manchen Pflügen über den Pflug eingestellt werden. Rechts bremst der Boden ja theoretisch mehr. Aber, das rechte Rad läuft auf dem Acker evtl. auf hartem Boden und das linke auf weichem und der Schlupf ist unterschiedlich. Es kann also im Acker umgekehrt sein.


    Danach gehst Du hinter den Pflug und schaust, ob die Schare bei dem ja um 12cm (oder andere Tiefe) geneigten Traktor ungefähr rechtwinklig zum Boden stehen (wegen dem Umwerfen der Schollen). Danach die anderen Einstellung nochmals kontrollieren.


    Jetzt auf den Acker oder Wiese und mal 30 Meter fahren.


    Der hintere Schar dürfte nicht raushüpfen, da der Oberlenker als Anschlag dient.


    Wenn die Lenkung mehr als 20 Grad beim Hinterradschlepper zum Ausgleich der Kräfte gegen die Spur eingeschlagen werden muss, solltest Du die Längsspur über den Unterlenker oder den Pflug nachstellen.


    Wenn die Schollen nicht Umfallen, muss die Neigung der Schare nachgestellt werden.


    Wenn die Vorderachse den Halt verliert bzw. hoch geht trotz langsamerer Fahrt musst entweder mit Handgas und Lenkbremse fahren oder die Tiefe und damit den Widerstand reduzieren.


    Wenn Du einen Wutanfall kriegst, ist das normal.



    Viel Spaß und Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Moin

    Sehr schön beschrieben.... Der Wutanfall inklusive :pinch::wacko::saint:

    Grundeinstellung kann man, so machen, nach korrigieren, wie gesagt oben auch beschrieben, auf den Acker nötig.... Oftmals muß man den Verschleiß am Pflug durch eine nicht optimale Einstellung, also wie im Lehrbuch beschrieben und anzuschauen, abgewichen werden und das Pflug doch leicht geneigt arbeiten lassen... Jetzt im Herbst, als Beispiel, war der Boden so trocken auf einer Veranstaltung , das wir unsere Pflüge leicht Richtung ungepflügtes Land neigten, damit diese, seit Jahrzehnten funktionierende Pflüge schön liefen.

    Als Tipp,bevor man anfängt zu arbeiten und probieren, erstmal alles am Pflug gangbar machen.... ? ?

    Viele Grüsse aus fast Ostfriesland! Heiko & Sascha
    Es geht nichts über einen 12er GT!!!!!!!!!!!
    Doch, ein 12er GT als `Lenkhilfe` am F12HL!!!!!!!:thumbup::thumbup:

    Oder man nimmt gleich den Großen ;):thumbup:

  • Guten Abend. Aber kann das sein,dass es auch andere Modelle vom Winkeldrehpflug für den GT gab? Irgendwie habe ich ein anderes Bild im Kopf.....

    Es gab 3 oder 4 Pflüge für die GTs, zwei Einschar Winkeldreher, der Zweuscharwinkeldreh und auch ein Zweischarvolldreher.

    Aber wie Lire schon schreibt passen die meisten Pflüge an den Dreipunkt vom GT, manche Umwerfhebel disharmonieren allerdings mit der Sitzposition des GTs und müssen umgeändert werden.

    Ich habe immer mit Efka Klausing vk550 gepflügt, ging eigentlich sehr gut hinterm 231er, bloß ist ein GT einfach zu lang zum Pflügen, da wird das Vorgewende immer elendig breit.


    Gruß Tim