Verbrauch Fendt 309

  • Hallo

    Ich bin Sandor Dombi, ich komme aus Siebenbürgen (Rumänien). Da ich neulich ein Fendt 309-es Schlepper gekauft habe ,freue ich mich das ich von durchlesen dieser Forum sehr viele Ratschläge bekommen habe. Ich hätte da eine Frage: bei pflügen ist mir aufgefalen das er ziemlich viel Sprit verbraucht (so zwischen 35-40 l/ ha) , die Reifen sind ziemlich abgefahren und wir haben teilweise schwere Böden .Geflügt habe ich meist in 2 gang (1300-1600 )und habe ca 3 Stunden gebraucht fur 1 ha, Niemeyer Pflug, 3 Schahr, 90 cm breit. Ist das Normal? Wenn nicht ,was könte wohl die Ursache sein?

    Danke

  • Moin.


    Hmm, wollen wir das doch mal aufdröseln.

    Ich Pflüge mit 4 Scharen und etwa 180PS auf sehr schwerem Boden. Dabei habe ich je nach Witterung einen durchschnittlichen Verbrauch von etwa 20 bis 24 Liter pro Stunde. Da ich etwa ein Hektar pro Stunde schaffe (wenn man mal die Vorgewende-Zeit und alles mitrechnet), dann habe ich also einen Verbrauch von etwa 20 bis 24 Liter pro Hektar.

    Du schreibst von 35 bis 40 Liter pro Hektar; auf drei Stunden gerechnet wäre das ein durchschnittlicher Verbrauch von zehn bis zwölf Litern pro Stunde - klingt so erstmal ganz verkraftbar.

    Nun arbeitest du mit 1300 bis 1600 Motorumdrehungen - das ist im Prinzip etwas zu wenig, gerade wenn man bedenkt, dass du einen Schlepper mit Turbomatik fährst, die in diesem Bereich unter Umständen noch nicht ganz kraftschlüssig arbeitet (da musst du schon aufpassen dass dir die Turbokupplung nicht infolge einer zu geringen Kühlleistung bei ggf. noch vorhandenem Schlupf wegglüht, weil sie zu heiß wird). Optimal wäre eine Motordrehzahl von etwa 1800 Umdrehungen. Dann arbeitet die Maschine auch im Drehmoment- und Verbrauchsoptimum.

    Nun kannst du überprüfen in welchem Gang der Schlepper den Pflug noch souverän zieht. Ich wähle den Gang meist so, dass der Schlepper zwischen etwa 8 bis 10 kmh läuft, mehr schafft er auf den schweren Stücken bei feuchter Witterung auch nicht. Das bringt das ordentlichste/ schönste Ergebnis und ist vom Verschleiß her auch noch zu vertreten.

    Ich schätze mal, dein Schlepper wird diese Geschwindigkeit von der Motorisierung her nicht erreichen können, da du ja - wie du schreibst - recht schwere Böden bearbeitest. So musst du die nun für dich optimale Geschwindigkeit finden - vielleicht sinkt dann auch noch der Kraftstoffverbrauch. Versuche dabei anfangs möglichst bei der optimalen Drehzahl von 1800 Umdrehungen zu bleiben. Später kannst du das immer ein bisschen den jeweiligen Gegebenheiten nach deinen eigenen Erfahrungen anpassen. Vermeide dabei jedoch die Drehzahl unter 1600 Umdrehungen fallen zu lassen, da dies - wie oben schon geschrieben - sonst unter Umständen zu schäden an der Turbomatik führen könnte.


    Beste Grüße...

    Beste Grüße
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    Fehlt dem Auspuff seine Klappe,
    war der Ast wohl nicht von Pappe!

  • Alta Falter.......


    Deine Berechnung ......einfach klasse.


    Beste Grüße km.

  • Hallo Sandor,


    ich sehe das genau wie Fendt600, die Turbomatik ist schön und gut, aber ich denke, bei Deiner Drehzahl hat die Turbomatik noch viel Schlupf. Schaffst Du mit dem Pflug im gleichen Gang auch mit 1800 1/min?

    Falls ja, würde ich mal mit dieser Drehzahl etwas pflügen. Könnte mir vorstellen, dass trotz der höheren Drehzahl der Verbrauch sinkt.

    Probier mal und bericht uns.

    Unabhängig davon finde ich 40 Liter Diesel für 3 Stunden Pflügen überhaupt nicht viel!


    Gruß, Jörg.

  • Moin


    Die Einstellung des Pfluges sollte man Optimieren falls nicht gegeben, ich rechne mal andersrum, der Tank der meisten Trecker ist so bemessen das man damit 8 bis 10 Stunden Pflügen kann. ein 309er sollte 100L dabei haben, somit darf der 10 bis 12 Liter pro Stunde verbrauchen, dabei kämen in 3 Stunden ca. 36L Diesel raus. Dem nach wäre das ganz normal.


    Gruß Tim

  • ich pflüge mit 4+14", das sind ca. 1,40m breit und verbrauche ca. 7l/h. Fahre 1. Gang, je nach Boden in L,M oder S. Meißtens aber S. Drehzahl mindestens 1800-2000. Im zweiten Gang kann es schon mal knapp werden mit der Leistung- je nach Boden- darum fahr ich ersten Gang. Außerdem: Doppelte Geschwindigkeit=4 facher Verschleiß!

    Der relativ geringe Verbrauch liegt wohl am leichten Boden, sonst würd auch 1,40m Arbeitsbreite beim Pflügen schlecht gehen.

    Wie raucht der Auspuff? Vielleicht an der Leitungsschraube gedreht und nun fliegt die vermeintliche Leistung zum Auspuff raus? Wenn der Motor richtig eingestellt ist gibt es keine weithin sichtbaren schwarzen Wolken. Wenn ich pflüge sieht man nix über dem Auspuff.


    Also...

    -erstmal höhere Drehzahl, bei 1600 geht nix kaputt, aber 1300 ist zu wenig.

    -geringere Arbeitstiefe -wenn es geht- spart 1bis2l/cm.

    -Zugpunkt des Pfluges am Schlepper muss stimmen (der Schlepper läuft mit den Rädern grade in der Furche und zieht weder links noch rechts) wird durch verdrehen der S-Welle eingestellt.

    -Pflugeinstellung muss stimmen

    -Reifen ganz glatt oder zugeschmiert ist schlecht.


    Der 309 LSA dürfte bei voller Last ca. 13-15l pro Stunde verbrauchen.

    Meine 308er hab ich noch nie über 8l bekommen. Jahresschnitt 5,5l.


    Über Pflügen und Pflugeinstellung gibt's hier auch einen Faden.

  • Moin


    Ich hätte noch eine Gegenfrage, womit hast du bisher gearbeitet das dir der Verbrauch jetzt so hoch vorkommt?


    Das mit dem Drehen an den Maximalmenge und Drehzahlanschlagschrauben kann natürlich zu sauferrei führen, wurde bei meinem 308 leider auch von irgendwem gemacht, wenn der richtig arbeitet kann man da nachts schon mal ne Flamme am Auspuff beobachten was auf zu viel Einspritzmenge hindeutet, aber das bringt auch ein etwas mehr an Endgeschwindigkeit mit sich.


    sexzylinder , du musst wirklich leichten Boden haben, ich hatte mal einen Frost Dreischaar zur Reparatur der Schwenkhydraulik, den hab ich dann hinter meinem 308 getestet, mit 90er Arbeitsbreite hatte der Fendt damit gut zu tun, Vierschaar hätte er denke ich nicht geschafft, oder er wäre dabei extrem langsam geworden und hätte Allrad gebraucht, aber dann wäre der Motor bei schwereren Stellen in die Knie geganen.


    Grundsätzlich halte ich die MWM Motoren in unseren Fendts für sehr ausgewogen zwischen Verbrauch und Leistung, wenn ich mir da die IHCs oder John Deeres in der Umgebung ansehe und deren Verbrauch, damit mag ich kein Heu zum verkaufen machen, da bleibt einem ja nix vom Verkaufserlös mehr über, Deutz ist relativ Sparsam, sowohl beim Verbrauch als auch bei der Leistung, ich glaube die flunkern bei der PS Angabe. bei meinen Beobachtungen handelt es sich hauptsächlich um Trecker aus den 80ern und 90ern und ich will damit keine Disskussion lostreten, aber mich würde wohl auch mal die Osttrecker interressieren im Vergleich zum Fendt.


    Gruß Tim

  • Zitat

    Das mit dem Drehen an den Maximalmenge und Drehzahlanschlagschrauben kann natürlich zu sauferrei führen, wurde bei meinem 308 leider auch von irgendwem gemacht, wenn der richtig arbeitet kann man da nachts schon mal ne Flamme am Auspuff beobachten was auf zu viel Einspritzmenge hindeutet, aber das bringt auch ein etwas mehr an Endgeschwindigkeit

    Moin,

    Die Sauferei beginnt aber erst im hohen Drehzahlbereich.

    Wenn er mit 1300 Touren herumgezockelt ist dann verstehe ich den Verbrauch nicht?

    Bei über 2350 schon...

    Grüße Klaus

    • Offizieller Beitrag

    Moin

    Wenn er Verschlissen ist,säuft der auch bei niedrigen Drehzahlen.... Reifen machen ne Menge aus.......35-40 Liter in drei Stunden wären über 11 Liter die Stunde, da müßte man echt erstmal die technische Seite des 309 näher betrachten.......Oder mal jemand über den 309 schreiben, was so ein Ding maximal verbraucht in der Praxis unter Vollast.

    Viele Grüsse aus fast Ostfriesland! Heiko & Sascha
    Es geht nichts über einen 12er GT!!!!!!!!!!!
    Doch, ein 12er GT als `Lenkhilfe` am F12HL!!!!!!!:thumbup::thumbup:

    Oder man nimmt gleich den Großen ;):thumbup:

  • Hallo,


    ja, so sehe ich das auch. Alles im grünen Bereich.


    Wenn man sich die Kurven anschaut so könnte der 309 bei ca. 1500 1/min und Volllast ca. 14 Liter die Stunde verbrennen.

    Das bedeutet also das der 309, bei ca. 12 Liter die Stunde, nicht auf Volllast gelaufen ist.


    Zum anderen ergibt sich aus einem Feld von 1 Ha (10000m*2) eine Fahrstrecke (reine Pflügestecke!) von ca. 11.5 Km wenn man eine Arbeitsbreite von 0.9Meter vorgiebt.


    Rechnet man von den 3 Stunden Arbeitszeit etwa eine halbe Stunde? weg für das Wenden des Schleppers so ergiebt sich eine tatsächliche Fahrgeschwindigkeit beim Pflügen von ca. 5 Km/h. Das klingt auch normal für einen schweren Boden..oder?


    Der Verbrauch könnte evtl. , wie schon geschrieben, etwas zurückgehen wenn man den Motor eher bei 1600-1800 1/min halten würde und dann einen entsprechenden Gang wählt. (Wenn man an der Pflügetiefe nicht verändern will)


    Gruß Uli

  • Vielen Dank an euch allen für die Antworten.

    Moin


    Ich hätte noch eine Gegenfrage, womit hast du bisher gearbeitet das dir der Verbrauch jetzt so hoch vorkommt?

    Bis jezt hab ich mit ein Fiat 480 (50ps) gepflügt aber 90ps ist ein andere Welt . Ich bin auf 90 ps umgestiegen weil ich ab jetzt 20 ha Acker arbeite.

    Wie raucht der Auspuff?

    Meine 308er hab ich noch nie über 8l bekommen. Jahresschnitt 5,5l.


    Da der Auspuff unter die Kabine ist habe ich nichts Besonderes gesehen, keine schwarze Wolke .In einem Beitrag von dir habe ich den uberaschend niedrige Verbrauch deiner 308er gelesen. Das war auch der Grund, wo ich gesagt habe , dass es eigentlich nicht sein kann, dass imein Schlepper so viel verbraucht. Gepflügt habe ich ca 25 cm tief mit Allrad und teilweise Diferenzialsperre.Das Pfügen war nicht in optimaler Zeit gemacht worden, weil der Schlepper ziemlich spät angekommen ist .Dieses Jahr werde ich hofentlich unter optimale Bedienungen beobachten bei wieviel der Verbrauch werklich liegt.


    Gruss Sandor

  • Hallo,


    Sandor: So wie du deine Arbeit beschrieben hast, also Pflügetiefe und teilweise mit Sperre, ist dein Verbrauch, wie schon geschrieben , absolut im grünen Bereich!:)


    Lesitung braucht eben Kraftstoff und da kommt kein Motor dran vorbei!


    Evtl. noch kurz zur Erklärung: Man kann heutzutage in der Regel (grober Richtwert !!) davon ausgehen das sich der spezifische Verbrauch eines Dieselmotores bei etwa


    220 Gramm pro Kilowatt und 1 Stunde bewegt, also 220 g/KW/Std.


    Was als Beispiel bedeutet das ein Motor(220g/kw/std) welcher z.B. 7 L/Std (5810 Gramm) verbraucht eine durchschnittliche Leistung von ca. 26.4 KW abgiebt.


    Gruß Uli


    ...so um die 6-7Liter/Std braucht mein Farmer3s (33 KW) wenn ich mit dem Holzwagen unterwegs bin..;)


    https://www.dlg.org/de/landwir…/#!/p/1/u/126/1?locale=de


    hier kann man sich mal solche Messungen, auch für ältere! Fendt, anschauen...

  • Hallo,

    In den Testberichten wird der Verbrauch zusammen mit dem Drehmoment angegeben in Prozent. Dazu meine Frage, wie viel Prozent Drehmoment braucht ein 309 ungefähr um unbeladen in der Ebene 40 km/h zufahren. Oder anders gefragt, was verbraucht ungefähr ein 308/309 bei unbeladener Faht mit 40 km/h in der Ebene pro Stunde?

  • Moin Maik,


    aufgrund der genannten 40km/h, die nur bei Maximaldrehzahl anstehen, wird der Verbrauch recht hoch sein, obwohl keine Last bewegt wird.


    Als Beispiel: Unser 612LS läuft nur rund 30km/h bei 2400U/min. Bei Leerfahrt braucht er dann gute 9l/h. Das ist nur mal als Vergleich fast der Verbrauch, den ich auch beim leichten pflügen oder grubbern bei 2/3Last und 1800U/min brauche.


    Deswegen wird heute auch so viel Wert auf erreichen der Höchstgeschwindigkeit mit Drehzahlreduzierung gelegt.


    Nebenbei:

    Der 40er Gang wurde bis Anfang der 90er als "30km/h Spargang" beworben. Ein nahezu baugleicher 612LS mit 40km/h läuft im höchsten Gang entspannt 30km/h bei um die 1800 Touren und brauch nur noch rund 6l/h.


    Gruß

    Kai

  • Hallo,

    So wie du das erklärst habe ich mir das eigentlich auch vorgestellt. Jedoch steht beim Testbericht vom 308 LS, dass er bei 25% Drehmoment und 2475 Umdrehungen (wusste gar nicht, dass die so hoch drehen) 6 Liter pro Stunde braucht. Aber das widerspricht ja deiner Aussage.:/