Farmer 309 LSA - Abdichtung Differential und Endantriebe

  • Hallo Fendt-Freunde,


    im Zuge meiner Bremsenreparatur stehe ich noch vor ein paar Fragen:


    Welche Wellendichtringe und O-Ringe kann ich jetzt gleich mit austauschen und neu abdichten.

    Zustand ist im Moment dass der Endantrieb links abgebaut ist, sowie Handbremstrommel und Bremsautomat demontiert sind.


    Vor allen Dingen steht für mich die Frage wie ich an die Wedi's und O-Ringe herankomme. Geht das überhaupt von "außen" ? Möchte halt eigentlich nicht den ganzen Endantrieb bzw. Differential zerlegen. Nicht das ich da irgendwas losschraube und dann rappelts im Getriebe weil da innen drin irgendwelche Zahnräder runtergefallen sind :rolleyes:


    Konkret müsste es um diese markierten Teile gehen: s. Bilder


       


    Im Voraus schon mal danke für eure Antworten!


    Markus.

  • Hallo


    Bei meiner letzten Bremsreperatur an nehm 309er habe ich am Diff die WD'is erneuert dazu kannst du die jeweilige Deckel abschrauben links ist glaube der geschraubte Deckel mit den Shim's zum einstellen und dem O-Ring. Dazu habe ich die alten Shim's wieder verwendet damit die Einstellung sich nicht verändert. Und Rechts ist der Träger mit nehm Sägering gesichert. Ich habe natürlich eine Seite nach der anderen gemacht. An den Portalachsen kannst auch nicht viel falsch machen aber ich habe die Prozedur nicht mehr ganz im Kopf da schon 3jahre her ich meine auf der aussenseite den Deckel öffnen und die Sicherung entfernen und dann kannst glaube die Welle ziehen vielleicht gleichzeitig ne welle mit Durchschieben dann fällt nichts runter aber glaube das Zahnrad kann garnicht an dem großen Portal rad vorbei.


    MFG Wohlmann

  • Guten Morgen!


    Vieieieielen Dank für diese Antwort !!!!!!!!! :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :!:


    Ich sitze hier echt wie auf heißen Kohlen. Hab mir die letzten Tage diese Explosionszeichnungen schon 100 mal angeschaut um mir klar zu machen wie das gehen könnte.

    Bin eigentlich auch zu dem Schluss gekommen das man die Dichtungen am Diff. machen könnte ohne dass die ganze Baugruppe in sich zusammenfällt. Natürlich nur wenn man seitenweise vorgeht.

    Bin froh das meine Meinung nun durch dein Aussage gestützt wird.


    Auch bei dem Endantrieb hätte ich einen Versuch unternommen den Wedi so heraus zu bekommen. Aber deine Idee mit der Welle durchschieben gefällt mir auch gut. Das werde ich mir nochmal gut ansehen im WHB.


    Werde sicher wieder berichten wie es gelaufen ist. Kann aber ein paar Tage dauern....


    Gruß

    Markus.

  • Kurzes Update:


    Das Demontieren des Lagerdeckels auf der linken Seite war erfolgreich. :thumbup:

    Die Schrauben ließen sich gut lösen obwohl sie wahrscheinlich mit Schraubensicherung gesetzt wurden. Habe dann über die beiden Gewinde (M12 und M14 der Bremsbackenlagerung/-halterung) den Lagerdeckel abgedrückt.

    Dann hat man die Positionen (s. Beitrag #1) 23 bis 28 in der Hand.

    (Anmerkung: Der Lageraußenring von Pos. 23 kommt mit dem Lagerdeckel heraus, das eigentlich Lager bleibt im Differential.)

    Diese Prozedur hat wirklich gut geklappt und etwa 15 min gedauert. Einziges Manko ist, dass beim Abdrücken des Lagerdeckels die Ausgleichsscheiben/-bleche etwas von den Schrauben zerdrückt wurden.

    Ich werde die wohl einfach durch die gleichen Stärken ersetzen.


    Soweit, so gut.

    Jetzt seid ihr auf dem Laufenden.


    Gruß

    Markus.

  • Hallo,


    ein weiteres Update:


    Habe heute morgen versucht an dem Endantrieb die Seitenwelle auszubauen. Das hat auch sehr gut geklappt und ich komme jetzt sehr leicht an den Wellendichtring und O-Ring (s. Beitrag #1, rechtes Bild, Pos. 16+17)

    Ich habe den Sich-ring (Pos. 13) ausgefedert, dann die Handbremstrommel auf die Welle geschoben mit dem entsprechenden Sich-ring auf der Welle gehalten. Dann habe ich die Handbremstrommel als "Schlagabzieher" benutzt und die Welle kam ganz leicht aus dem Gehäuse heraus. Zeitaufwand ca. 3min. 8)


    Ist also echt keine Sache. Es muss auch nicht das Getriebeöl vom Achsgetriebe abgelassen werden unter der Voraussetzung, dass man das Getriebe senkrecht stellt.


    Anbei noch ein paar Bilder zum "gugge"

       


    Anschließend hab ich noch die Passungen auf denen die Wedi's laufen etwas aufpoliert und sämtliche Schraubengewinde etwas überholt, d.h. mit dem Gewindeschneideisen /-bohrer alles nachgeschnitten, sodass bei der Montage auch alle Verbindungen leicht gehen und das gewünschte Drehmoment der Schrauben nicht in der Reibung versickert.


    Am Montag bekomme ich hoffentlich die restlichen Wedi's und O-Ringe - dann kann's weiter gehen.


    Wünsche euch noch ein schönes Wochenende!


    Markus.

  • Hi Markus,

    danke dir und dem restlichen Forum auch ein schönes Wochenende. Ist doch sehr erfreulich, dass auch Reparaturen schnell von der Hand gehen.


    Gruß


    Andreas

    1.) Ein Fendt ist zwar nicht alles, aber ohne Fendt ist alles nichts!
    2.) Ein Leben ohne Fendt ist möglich - aber sinnlos...
    3.) Nur wer einen Fendt besitzt, weiß, was allen anderen fehlt

  • Ich kann natürlich noch ein Nahaufnahme machen aber darauf wird man nichts besonderes sehen außer eine schöne Passung.:)

    Zur Begründung:

    Die Wedi's und O-Ringe haben nicht versagt. Ich mache das jetzt einfach im Rahmen meiner Bremsenreparatur.

    (s. hier: Bremsen entlüften - Reihenfolge beim Farmer 309 LSA (FWA 186S))


    Nicht das ich schöne neue Bremsen habe und dann sifft mir in einem halben Jahr einer der Dichtringe durch und ich kann alles grad nochmal machen. Zudem auch ein Tipp vom Kollegen Farmer 3Sa Rundhauber den ich gerne beherzige. :thumbup:

  • Hallo Fendt-Freunde,


    ich gebe mal einen kurzen Zwischenbericht.

    Im Moment versuche ich noch das Problem mit dem Wellendichtring der Seitenwelle des Endantriebs zu lösen.

    Der Wellendichtring wäre relativ einfach über Granit oder Raiffeisen zu besorgen gewesen. Allerdings kostet einer 102,50€ !!! Das ist ganz schön teuer.

    Also habe ich diesen Wedi über unsere Firma bei der Fa. Brammer angefragt. Diese lieferten einen (gemäß Bezeichnung passenden) Wedi. Einziger Unterschied erstmal:

    Dieser wäre nur 13mm anstatt 14mm dick. Gut kann man verkraften.


    Allerdings konnte ich diesen nicht ins Gehäuse des Endantriebes fügen. Der Wedi hatte am Außendurchmesser Ø95,2 bis Ø95,3 - und der originale Ø95,0mm

    Das ist einfach zuviel Übermaß.

    Jetzt besorge ich nochmals über die Fa. Brammer andere Wedi's. Mal sehen ob diese dann passen.

    Wenn alle Stricke reißen muss ich wohl doch in den sauren Apfel beißen und die originalen von Fendt holen. Aber der Preis ist echt schon ne Frechheit...:cursing:


    Gruß

    Markus.

  • Ja, da hab ich auch schon mal dran gedacht und auch schon gesucht.

    Gefunden habe ich nur diesen:



    Ich war mir ehrlich gesagt unschlüssig ob dieser Wedi die richtige Bauform hat. Er scheint wohl auch einen kompletten Metallaußenring zu haben - was ja i. O. wäre.

    Der hat halt auch nur 13mm Dicke. Dachte ich probiere es halt erst mal beim großen Zulieferer (Brammer).

    Eine Alternative wäre es aber schon noch.


    Die Frage ist für auch ob die 13mm ein Problem darstellen. Der Originale hat 14mm. In der ersten Betrachtung ist das ja kein Problem. Man sagt ja oft es ist sogar besser wenn der Wedi an einer anderen Stelle läuft als vorher. Allerdings bildet der Wellendichtring zusammen mit dem Kugellager ein Maß "X" welches davor und dahinter von Sicherungsringen gehalten wird. Gehe ich also auf 13mm zurück bringe ich ein zusätzliches axiales Spiel der Seitenwelle von 1mm ein.

    Nach Rücksprache mit einem Kollegen (seines Zeichens Dipl. Ing. Maschinenbau FH) sollte es jedoch kein größeres Problem sein. Alles auf der Seitenwelle ist gerade verzahnt und 1mm jetzt auch nicht viel. Aber das Spiel ist dann halt da. :/:/:/


    Hier noch ein Bild vom Original Wedi: ( der hat übrigens eine ordentliche Wandstärke außen von 3mm ! )

       




    Markus.

  • ist das am Ende billiger ?

    Nein sicher nicht. Ist auch nicht gerade die leichteste Reparatur mit Achstrichter abnehmen usw.

    Ich würde eigentlich auch gerne sofort den originalen Wedi nehmen. Ich habe halt versucht, in Anbetracht des hohen Preises, eine preisliche, aber auch qualitative Alternative zu finden. Morgen sollen die anderen Wedi's von Brammer kommen, mal sehen wo die maßlich liegen. Wenn das alles nichts ist werde ich wohl doch die Wedis von Fendt holen.

  • Ja - ich denke in diesem Fall trifft das auch zu.


    Habe jetzt eine Entscheidung getroffen:

    Es werden die originalen Wellendichtringe von Fendt beschafft. Ist sicher die einzige technisch korrekte Lösung.


    Habe zwar heute die beiden anderen Wellendichtringe von Brammer erhalten aber die gehen gleich wieder zurück.

    Diese sind auch nicht vergleichbar mit dem Original. Diese haben am Außendurchmesser +0,25mm. Die würden auch nicht ins Gehäuse passen. Dann sind sie ebenfalls nur 13mm dick. Und mit Ausgleichsscheiben will ich da garnicht anfangen.


    Gut ich habs versucht - oft konnte ich mit Teilen anderer Lieferanten Geld sparen ohne qualitative Einbußen hin zu nehmen. Aber in diesem Fall gehts halt nicht.

    Morgen kann ich die Fendt-Wedis schon abholen, dann gehts ran...:evil:


    Markus.

  • Hallo!

    Ich finde das Thema sehr interessant. Mich würde interessieren, ob die neuen Originalteile im Neuzustand ganz ohne Vorspannung auskommen, also eher einen Passsitz haben. Würden Sie da nicht zum mitdrehen neigen, nach längerer Standzeit, gerade mit Blechmantel?! Eher ungewöhnlich scheint mir auch die Positionierung von Lager und Wellendichtring zusammen zwischen Sicherungsringen. Mich würde mal interessieren, warum man das gerade in dieser Form baut, sicher gibt es da einen Beweggrund.

    MfG René