Farmer 106 LS in N

  • Letzt hat sich aber ein Freund einen Farmer 106 LS gekauft, wie man es hier noch gerne macht ohne ihn anzusehen mit der Zusicherung des Verkäufers, alles sei so weit OK. Das kann ja bei einem fast 40 Jahre alten Schlepper recht viel bedeuten.


    Die Elektrik war abenteuerlich, der Startknopf war ein Kipp(!!)schalter, der direkt zwischen Klemme 30 und 50 des Anlassers geschaltet war. Ja, richtig, man musste den Schalter aktiv zurückschalten, sonst war der Anlasser die ganze Zeit eingespurt.

    Der Rest der Elektrik war ausser Betrieb, wahrscheinlich mal warm geworden, ein Kurzschluss scheint als Ursache bei der Bastelei mit der Lenkung nicht unwahrscheinlich. Vor der radikalen "Verschlankung" der Elektrik hatte noch jemand versucht, die Kabel zu flicken, keines im Bereich Armaturenbrett, das nicht wenigsten 2x geflickt war.


    Die (erste?) Fendt Vollkabine doch recht provisorisch aufgesetzt, so dass ich mir nicht so recht sicher bin, was da eigentlich von Fendt gebastelt ist und was nachher verbastelt wurde. Das Armaturenbrett ist nicht das von früheren Modellen gewohnte 'halbe', das auf Höhe Lenksäule wegknickt, sonder hat eine grössere und mehr waagrechte Fläche und schliesst die Lenksäule ganz ein.

    Die Lenkspindel wurde wohl irgendwann durch etwas halbwegs Passendes ersetzt, unklar ob die abgesägte Strebe (siehe Bilder [Pfeil]) nie da war oder nachträglich abgesägt wurde. Der Zapfwellenhebel ist nicht mehr die Version mit Arretierungskneleb sondern gleicht einem Handgashebel. Da die Hebel für Handgas und Zapfwellenkupplubng nun durch das Armaturenbrett durch mussten, sind anscheinend zur Demontage Hülsen angeschweisst, in die man die Hebeloberteile einsetzen kann.Die Fläche in der die Rundinstrumente sitzen ist minimal keilförmig, wobei die Keile links und rechts aber angeschweisst sind.


    Soweit hätte ich gesagt, dass das alles nachträglich verbastelt ist. Wenn ich mir allerdings ansehe, wie unter dem Kabinenboden z.B. der Hebel für die Zapfwellendrehzahl oder die Handbremsbetätigung an die Kabine angepasst wurde, bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob das Armaturenbrett nicht vielleicht doch original gebastelt ist. Die Schweissungen für die Verlängerung der Zapfwellendrehzahl sehen sehr, sehr grob aus (vergleichbar denen auf den Hülsen für Handgas und Zapfwellenkupplung, die Handbremse (nun am linken Radkasten) wurde per Zug mit der alten Mechanik rechts vom Getriebe verbunden und die 3 Ganghebel sind nach links und rechts (Gruppe und Untersetzung) gewandert und wackeln anständig.


    Falls jemand eine Quelle für die Handbremszüge hat, wäre ich dankbar! Da die Heizung der Kabine wasserseitig abgeklemmt ist: Gibt es irgendwo Informationen, was in der Lüftungsbox verbaut ist oder wie Lüfter und Wärmetauscher aussehen?


    Ansonsten würde mich sehr interessieren, wie die Kabine und das Armaturenbrett original aussahen!


    Vielen Dank vorab!


    Angefügr sind Fotos von Lenkungspindel und der Box unter dem Armaturenbrett.


  • aber wirklich viel sieht man auf den Bildern leider nicht... mach doch mal Bilder von weiter weg.

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  • Könnte vielleicht ein Prototyp von Fendt sein?! :/

    Ein 106er mit der Kabine von der 300er Serie vielleicht? ;)

    Einige Bilder mit dem Schlepper inkl. der Kabine ist sicherlich hilfreicher bei der Aufklärung! :/

    Viele Grüße aus dem Spessart.


    Thomas



    Ich bin so alt, bei uns kam die Navigationssoftware von Falk, die Einparkhilfe hieß Mama und der Spurassistent war n'e Leitplanke. :D

  • Vielen herzlichen Dank für die Antworten und Sorry wegen der schlechten Qualität der Bilder. Der Fendt steht in einer ziemlich schlecht beleuchteten Halle und das Mobiltelefon hat nicht die allerbeste Kamera/ Blitz.


    Das Armaurenbrett ist zur Zeit abgebaut, Es war mit dem gleichen braunen Plast bezogen, wie die Kotflügel auch. Wenn man von innen/unten reinschaut, sieht man, dass an ein rechteckiges 'Mittelteil' die Keile aussen (gelbe Linie- letztes Bild) angeschweisst wurde. Was da Original war und was nachträglich bearbeitet, ist kaum zu erahnen. Es wirkt allerdings irgendwie unwahrscheinlich , dass sich jemand die Mühe gemacht haben sollte, das ganze Armaturenbrett neu zu gestalten?


  • Hi,

    was mich ein bisschen stutzig macht ist die Seitenschaltung, gab´s die schon? Meinte die 100er waren alles Mittelschalter, mit Doppel-H oder aufgelöster Schaltung. Oder kann man das Umbauen?


    Gruß


    Andreas

    1.) Ein Fendt ist zwar nicht alles, aber ohne Fendt ist alles nichts!
    2.) Ein Leben ohne Fendt ist möglich - aber sinnlos...
    3.) Nur wer einen Fendt besitzt, weiß, was allen anderen fehlt

  • Danke für die Antworten soweit!


    Wie sieht das denn mit dem Armaturenbrett aus- ich habe ziemlich lange nach Bildern vom Farmer 106 gesucht, finde aber auch bei denen mit Vollkabine nur Armaturenbretter, die auf Ebene der Lenksäule nach unten wegknicken.


    Alle Bilder von 10xLS, die ich finden konnte, haben keinen flachen Kabineboden, sondern einen geteilten mit sichtbarem Getriebe in der Mitte.

    [Edit] Hier (Farmer 105 SA Sonderausstattung) steht noch ein bischen was über neuere Kabinen? [/Edit]

  • Ich schließe mich der Meinung von Fendt Schrauber an.. Ebenfalls das Armaturenbrett könnte vom Rahmen ,dem 300er entnommen worden sein und das Plastikist vermutlich durch Metall ersetzt worden. Denn um das Armaturenbrett unterbringen zu können dürfte die Kabine angehoben werden müssen....

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen! Ich schliesse mich inzwischen der Auffassung an, dass das eine Bastellösung sein muss. Wir hatten inzwischen schon den Gedanken, dass der Schlepper einmal rund gegegangen ist und dann die Kabine draufgesetzt wurde. Warum man sich allerdings so viel Mühe und Arbeit macht?


    Nachdem Ihr es geschrieben habt- die ansteigende Motorhaube und der nicht passende Übergang von Haube zu Kabine sind ja gut zu sehen! Kommt noch das Fehlen der Strapse/Gegenhalter zur Befestigung der Haube dazu.


    Was das Armaturenbrett angeht- das ist weiter ein kleines Rätsel. Allerdings ist der Übergang von Kabinenboden zur Konsole auch eher nicht serienmässig- das "Sichtfenster" gehört da wohl nicht hin. Auch die Version des Tankdeckels scheint nicht "original" zu sein.


    Nach dem Getriebedeckel vom 300er habe ich gesucht, wenig gefunden. Irgendwann vorher bin ich mal auf ein Bild mit einem richtigen (gegossenen) Kanal zum Schalthebel rechts gestossen, weiss aber nicht mehr ob das wirklich ein 300er war. Bilder von rechts und links "unten" anbei.


  • Hi, das mit dem Tankdeckel kann ich verstehen. Wenn die Motorhaube zur Kabine hin steigt, ist der Tankdeckel schwerer zu erreichen, also einfach eine "Verlängerung" dran und schon kann dieser leichter geöffnet werden. :|


    Ist schon ne komische Kiste, das! :/


    Da hat jemand viel Arbeit reingesteckt und war wohl mit dem Ergebnis zufrieden. :saint:

    Was hast du damit vor? Willste das alles wieder richten, umbauen, zurückbauen? :/8|

    Viele Grüße aus dem Spessart.


    Thomas



    Ich bin so alt, bei uns kam die Navigationssoftware von Falk, die Einparkhilfe hieß Mama und der Spurassistent war n'e Leitplanke. :D

  • ..... also rückbauen fände ich irgendwie schade =O.


    Wenn möglich würde ich das ganze optimieren das es ordentlich aussieht. Das Motorhaubenproblem bspw. würde sich ja leicht lösen lassen ;)


    Finde solche Unikate immer interessant, habe ja selber ein solches Zuhause ^^


    Lustig is es auch immer wenn dann auf Treffen die Leute mit nem großen Fragezeichen über dem Kopf um den Schlepper laufen 8o


    Grüße aus Mittelfranken

  • Hallo und Danke für die Antworten :)


    Rückbauen ist nicht angesagt, zeitgemäss instandsetzen ist eher angesagt, wie oben geschrieben soll der Fendt ja keine schweren Aufgaben mehr erledigen.


    Kabine bleibt, das meiste Dämmmaterial am Unterboden ist inzwischen raus, war sowieso relativ zerfleddert. Von der Elektrik sind erstmal nur noch die Batteriekabel übrig und der (abgeschnittene( kabelbaum ins Dach (ohne extra Scheinwerfer).


    Das Kombiinstrument geht sogar noch, Öldruckschalter in den Fritten, Geber Tank und Temp wirken OK. Was das Traktormeter macht, ist nicht so klar, möglicherweise ist der Antrieb am Motor durchgedreht?


    Handbremse wie geschrieben fest, der Hebel an dem die Züge ansetzen wirkt ein wenig wie ein abgesägter Originalhebel- war der handbremshebel rechts vom Getriebe auch mit einer Mutter befestigt? Wie der Rest der Bremse aussieht, wissen die Götter, etwas feucht ist's auf der rechten Seite auch :(


    Was die Temperaturen angeht, ist die norwegische Küste freundlicher als Schweden, hier pendelt es oft um 0 Grad und Schnee/ kein Schnee / Eis / Regen auf Eis


    Die Heizung war übrigens auch ohne Schläuche. Gabs da eigentlich einen Entlüftungsnippel ? Und Wasserspuren am Boden des Heizungsgehäuses, nehme mal an, dass da was undicht war- gibt es Standard- Verdächtige? Wärmetauscher oder Wasserventil oder beides?


    Ich kann noch das Typenschild der Kabine anfügen:


  • So, der Fendt wirkt wieder so halbwegs fahrbar, alle (ausgenommen die in den Kotflügeln) elektrischen Leitungen sind kreativ neu verlegt, das mit den Kabelfarben und Kabelsorten geht eher als 'improvisiert' durch. Die Elektrik funktioniert wieder (bis auf die Anhängersteckdose), Heizung ist wieder angeschlossen, Gebläse und Kombiinstrument funktionieren, die Flammglühanlage ist ausser Betrieb (Glühkerze und Widerstand sind beide defekt Ersatz ist was teuer...)


    Bliebe noch ein Durchgang mit der Fettpresse, Öl im Hebewerk, Öl Einzpritzpumpe, Öl Turbokupplung, Kupplungs- und Ventilspiel, und leider die Handbremse- schwergängig, Belag vom Band gelöst und Handbremsseil zur "neuen" Kabine fehlt...


    Die Heizungsleitung im rechten Holm war durch- dürfte also einer der wenigen Fendt mit aussenliegender Wasserleitung sein ;)


    Der Kühlerdeckel hält leider keinen Druck, etwas gespannt, ob alles dicht bleibt mit neuem Deckel, sind aber wohl nur 0.7 bar...


    Das Gebläse hat 2 Stufen- "voll" geht sehr gut, "langsam" ist aber wirklich kaum fühlbar- weiss jemand ob das so sein soll?