Hubkraft an der Ackerschiene

  • Hallo,


    Es gibt ja verschiedene ausführungen der Heckkraftheber/Hubwerke an den 600ern.

    Angefangen von ZF KR25 mit 4,5 Tonnen Hubkraft (Ackerschine) bis zur EHR mit 7,4 Tonnen Hubkraft Doppeltwirkend!

    Bei den älteren Hubwerken ist der ZF KR25 als Basis.

    Dann gibt es noch Ausführungen mit zwei zusätzlichen aussenliegenden Hydraulikzylindern zur erhöhung der Hubkraft.
    Was mich nur etwas stört dass mein Schlepper "nur" 5,5 Tonnen Hubkraft an der Ackerschine hat (gemessen mit Dynafor Waage) und mein Schlepper hat bereits die zwei Zusatzhydraulikzylinder.

    Laut technischer Unterlagen des Schleppers sollte der Schlepper 6,5 Tonnen Hubkraft aufweisen mit den Zusatzzylindern, was der aber nicht tut! (Mein Schleppermodell: 614SL Bj.76), eine Druckmessung mit dem Manometer direkt am Zusatzzylinder mit maximal belasteter Hydraulik (Hydrauliköl warm) ergab 200BAR !!! was sogar über der Werksangabe von 175BAR wäre, dennoch nur 5,5 Tonnen hebt er.

    Ist es möglich dass der LS (ich habe ja ein SL) eine höhere Hubkraft hat bzw auch eine andere Hydraulikpumpe oder sogar größere Kolbenflächen ?

    Mein Ziel sind ca. 10-12 Tonnen Hubkraft an der Ackerschine, aber zunächstmal wäre wichtig zu Wissen ob die 5,5 To. die anliegen auch das SOLL von Fendt sind, oder ist es tatsächlich mehr was er eigentlich Heben könnte?

    Einzig was für den Schlepper verträgliche mehrhubkraft bringen würde ohne den Druck weiter anzuheben wären zwei größere Zusatzhubzylinder einzubauen...

    Bitte teilt mir eure Erfahrungswerte zu der Hydraulik mit soweit Verfügbar.


    Schöne Grüße von Bodensee.

    Marc.

  • Hallo,


    Die Letzen 600er hatten keinen Kraftheberblock mehr, da war oben eine Konstruktion aus dicken Stahlplatten auf dem Getriebe verschraubt. An dieser Konstruktion waren 2 liegende Hydraulikzylinder verbaut, welche auf Zug die Hydraulik angehoben haben.


    Wenn du die Hubkraft steigern willst, würd ich mir diese Teile besorgen. Wobei 10-12to zuviel sind für den Schlepper.


    Zu dem Problem das deiner zu wenig hebt, kann durchaus sein das Zusatzhubzylinder mit kleinerem Kolben verbaut sind.


    Grüße aus Mittelfranken

  • Moin Marc,


    wie hast du gemessen? Im Datenblatt steht nur die maximale Hubkraft, aber nicht die durchgehende maximale Hubkraft im gesamten Hubbereich. Die 6,5to, werden also wenn überhaupt nur an einer bestimmten Stelle über wenige Zentimeter Hub möglich. Von daher sind 5,5to schon gar nicht so schlecht und für einen 135PS Schlepper auch heutzutage noch überdimensioniert. Wenn die Pumpe noch gut ist, kann es auch am "ausgewaschenen" Steuergerät liegen, dass nicht mehr 100% dicht ist, oder der innenliegende Hubzylinder.


    Wenn du wirklich 10-12to Hubkraft benötigen solltest, kaufe dir einen 900er Vario mit leistungsgesteigerter Hydraulik und verkaufe den 614SL an mich.


    Zu den Gewichtsbelastungen bei den 600ern habe ich an anderer Stelle schon mal ein Beispiel mit unserem 612er und Tiefenmeißel beschrieben, dort erreichen wir Hinterachslasten von über 10to im Arbeitseinsatz, damit ist der Schlepper nahezu voll ausgelastet, die zulässige Achslastfreigabe seitens ZF ist dann sowieso schon längst überschritten.


    Allein bei 10to an der Ackerschiene benötigst du ca. 5-6to an Frontgewicht, nur damit der Trecker gerade noch unten bleibt, damit hast du dann über 20to Hinterachslast! Falls der Heckkraftheber da noch nicht vom Getriebe abreißen sollte und das Hubwerk hällt, wird spätesten beim Fahren etwas nachgeben.


    Auch wenn die 600er SL/LS/LSA sehr massiv gebaut sind, ich habe bei 600ern schon gebrochene Kraftheberblöcke/Hubwellen gesehen, irgendwann ist alles ausgereitzt.


    Rein aus Neugierde, was für Materialschlachten hast du überhaupt vor?


    Gruß

    Kai

    • Offizieller Beitrag

    Moin

    900ter?Wird schon eng mit 12 Tonnen.....Der Tausender erreicht diesen Wert,und kann damit fahren, wenn er ca 3,5 Tonnen Ballast vorne aufnimmt.... Wenn man einen alten 614 schrotten will,dann rüste auf,ganz ehrlich

  • Hi,

    also ich habe bei meinem 10S auch 2 Zusatzthubzylinder verbaut. Hauptsächlich damit die Hubwelle nicht so belastet wird, da ich da eigentlich immer 1,2t drin habe wegen Frontlader. Hatte da schon mal Nachbars 3m Drillkombi dran. Was die wiegt weiß ich nicht aber Schaufel habe ich davor gelassen sonst hätte er Männchen gemacht. Also 6t finde ich schon viel. Alles andere wird der auf Dauer nicht mit machen.


    Gruß Markus

  • Benötige die Kraft u.a. zum direkten Vertikalen ziehen von Wurzelstöcken wo die Ritter Seilwinde nichtmehr ausreicht trotz Umlenkung.

    Oder spätesten wenn die 300KN ROTZLER Bergewinde fertig ist brauche ich die Hubkraft um die Seilwinde selber aufnehmen zu können wird dann nämlich ein eigengewicht um die 6 Tonnen haben...

    Seilwinde ist ansich schon besser um den Schlepper zu entlasten, wobei es mit der Rotzler Winde mir den Fendt trotz Frontballst noch abheben wird wenn sich ein Wurzelstock arg wehrt, aber dann werd ich den Schlepper am Endboden verankern und mit Umlenkung und 600KN an die Sache rangehen.

    Sicher gräbt man tiefwurzelige Stöcke besser ab und trennt die Haupttriebe, aber das wäre ja zu einfach...!

    Dass der Schlepper am Flansch bricht halte ich für sehr unwarscheinlich, die Flaschschrauben sind gut Vorgespannt und der Guss wird wenn dann im Betriebswarmem Zustand belastet, ich traue der Maschine einiges zu!

    Der Fendt hat um die 4000 Betr.-Stunden Original, daher wäre es Suboptimal wenn der Schlepper tatsächlich zerberstet.

  • Moin,


    bei dem was du vor hast wird er brechen, geb ich dir Brief und Siegel. Es wird dir den Kraftheberblock zerreißen.

    Und wenn du den Schlepper trotz großem Frontballast wirst verankern müssen, wird Kupplungsglocke und Getriebetunnel das zeitliche segnen. Sobald man mit größeren Gewichten oder Maschinen in der FH oder Fl-Arbeiten mit den 600ern erledigt, sollte auf jeden Fall die "große" FH mit den Rahmenplatten bis zur Hinterachse verbaut werden. Aber dann sind wir wieder beim Kraftheberblock, dem Getriebe selbst und von den Achstrichtern mal ganz zu schweigen.


    Keine Frage, die 600er sind in ihrer Leistungsklasse so ziemlich das stabilste was man kriegen kann, aber dein Vorhaben ist zuviel, es wäre Schade um den 614SL.


    Gruß

    Kai

  • Moin


    Ich würde davon stark abraten, ich hab schon Allradachsen und auch Hinterachsen brechen sehen einfach nur weil der Trecker mit einem bruchteil der maximalen Zuladung zu schnell durch ein Schlagloch gefahren ist, Gusseisen verzeih halt nichts, Schmiedeteile verbiegen sich bevor sie brechen, Gusseisen ist wie Glaß, eine falsche Belastung und es bricht.

    Stell dir nun mal vor du machst den Umbau, willst dann eine Wurzel raus reißen, kriegst das Biest auch raus und fährst dann nichts böses ahnend nach hause durch ein Wasserschutzgebiet und da bekommt der Achstrichter den du eben überlastet hast einen Schlag ab und bricht ganz ab, Dein Achstrichter ist hin, Kotflügel und Kabiene krumm und schief, der Reifen aufgeschlitzt, das restliche Getriebe ist bei dem Aufschlag auch zerbröselt, dein Getriebe- und Hydrauliköl läuft ins Grundwasser und die Versicherung zahlt nicht weil du den Trecker baulich verändert und überlastet hast. Von der Rechnung die du dann zahlen darfst kannst du dir auch einen ganz passablen Bagger kaufen und viele Bumwurzeln ziehen und Bauvorhaben durchführen.


    Ich weiß das war jetzt volles Programm schwarz gesehen aber dumme Zufälle passieren halt und ein Trecker ist entgegen der Meinung vieler nicht dazu gebaut Baume auszureißen.


    Gruß Tim

    • Offizieller Beitrag

    Moin

    Ich weiß zwar nicht,warum man einen 614 zerstören muß,aber haste mal im Hydraulik Bereich gekuckt,und einfach mal an Zusatzzylindern gedacht,die mindestens den doppelten Durchmesser haben als die originale Variante?Dann kann man den Druck auch noch an die Leistungsgrenze der Pumpe bringen,bei 200 bar ist noch nicht Schluß..... Und wenn der Motor dann nicht mehr die Hydraulik antreiben kann,es gibt noch die B Variante,die zerstört dann mit Sicherheit den Rest vom Getriebe,spätestens, wenn man den auf ca 200 PS an der Zapfwelle einstellt,was auch kein Problem für den Motor ist,nur der Rest des Treckers leidet...... Macht ja nix,gibt ja noch tausende davon.

    Ist jetzt übertrieben, aber was das arme Ding machen soll,er tut mir einfach leid.

  • dann werd ich den Schlepper am Endboden verankern und mit Umlenkung und 600KN an die Sache rangehen.


    Das wäre nicht die erste Maschine, die in zwei Teilen dahingeht. Kann ich nur vor warnen. Natürlich sind die 600er keine kleinen Maschinen, aber dafür sind sie nicht gedacht. Dann lieber einen Heckbagger besorgen und die Wurzelteller etwas freilegen.

  • Hallo,


    Danke für eure Ratschläge, ich schätze es hier sehr dass man bei solchen Vorhaben nicht gleich als Schwerverbrecher dargestellt wird und Ihr Diskret und Diplomatisch damit umgeht ohne Böse Worte zu verlieren.

    Bagger nur in Form von Mistlader vorhanden und der wird dann Gebraucht um die Entwurzelten Wurzelstöcke zu Verladen.

    Wurzelteller freilegen ist ja gut und Recht nur dauert das zu lange und die Maschine z.B Raupe oder Bagger (ohne Straßenzulassung) muss erst an den Einsatzort zum Buchentraufbestand geschafft werden natürlich dann mit dem Tieflader alles unrentabel, unwirtschaftlich und uninteressent für mich.

    Ein Bagger oder eine Laderaupe wäre dann erst ab Liebherr 976 oder LR 641 richtig Dimensioniert, alles viel zu Sperrig für den Wald.

    Für mich persönlich ist die Rotzler Bergewinde die erste Wahl, verankern werde ich den Schlepper bestimmt nicht, weil es bestimmt keine Wurzelstöcke gibt die bei 300KN kein Zukker machen...

    Aber mal ehrlich selbst mit der 30T. Winde bekommt der Schlepper keine schädliche Belastung ab, der größtteil der Zugkraft wird über das Polterschild wo sich in das Erdreich eingräbt abgeleitet, klar kommt auf den Ober und die Unterlenker eine starke Belastung, aber wenn es mir den Schlepper mit Frontballast abhebt ist das maximum an Kraft erreicht, und bevor das überhaupt passiert ist der Zahn schon gezogen.

    Was mir eher sorgen macht ist die 150KW Hydraulikpumpe anzutreiben (An Zapfwellenstummel) die für die Winde benötig wird, zieht dann den Motor ordentlich runter, evtl. benötigt der Schlepper noch größere Pumpenelemente und mehr Ladedruck,aber sieht man dann wenn es soweit ist.

    Maschinen werden bei mir nicht Vergewaltigt nur gefordert.


    Beste Grüße Marc.

  • Hallo,


    Von welchen größe und Menge an Wurzelstöcken reden wir hier eigentlich?


    Wenn da ein Bagger der 30to Klasse kommt ist das vollkommen ausreichend. Der gräbt da auch nichts aus. Für solche arbeiten gibt es so eine Art Kralle mit welcher der Bagger unter dem Baumstumpf langt und diesen aushebelt. Zeitaufwand pro Stumpf, wahrscheinlich keine 2 Minuten.


    Und wo der das ausgraben anfangen muss, machst du mit deiner Winde schon lange nichts mehr.


    Grüße aus Mittelfranken

  • Hi,

    wir habe schon Wurzelstöcke mit nem Liebherr 900 Mobilbagger mit 30er Löffel rausgegraben. Hat wunderbar geklappt. Je schmäler der Löffel, desto besser. Wegen den Kräften die beim Hebeln wirken. Einen 80er oder 100er Löffel den reist halt zusammen.

    Wie viel Stöcke sind es denn? Warum müssen die raus? Kommt da ein Weg hin, oder wird das Ackerland?

    Aus Langeweile kommen die ja nicht raus?
    Hast schon mal bei einem örtlichen Bauunternehmen gefragt, ob die auf dem kleinen Dienstweg aushelfen können.


    Gruß


    Andreas

    1.) Ein Fendt ist zwar nicht alles, aber ohne Fendt ist alles nichts!
    2.) Ein Leben ohne Fendt ist möglich - aber sinnlos...
    3.) Nur wer einen Fendt besitzt, weiß, was allen anderen fehlt

  • Hallo,


    um welche Rotzler Bergewinde geht es da genau? Eine TR 200 wiegt jedenfalls keine 6 Tonnen..wenn ich richtig gelesen habe!

    Aber wenn es so wäre dann sollte man spätenstens bei den benötigten 150 KW Antriebsleistung das Nachdenken anfangen..:/die hat ein 614 nicht!


    Eine Bergewinde welche eine max. Zugleistung von 300 KN bringt hat an einem Schlepper der gerade mal 6-7 Tonnen Eigengewicht hat so gut wie nichts verloren!

    Selbst wenn die Zugkraft, nach deiner Theorie Oelmotor, wirklich zum größten Teil in den Boden abgeleitet wird ist das für das Schlepperle eindeutig zu viel. Kommt die Zugkraft auch nur ein wenig "schief" dann hebt es dir den Schlepper weg wie nichts. So schnell schaust gar nicht.Selbst wenn st den vorne noch festbindest wird es dir da irgendwas um die Ohren hauen. Ich weiß ja nicht was du da genau machst oder vorhast, aber, sei mir bitte nicht böse, professionell klingt das nicht...echt nicht..

    Passieren darf da jedenfalls nichts....da kommt die BG..


    Aber es sollte da eine Bedienungsanleitung zur Winde geben da steht das dann drin für welche Fahrzeuge die geeignet ist.


    Gruß Uli

  • Hallo,


    man kann schon Zugleistungen aufbringen die das Gewicht des Zugfahrzeugs übersteingen. Zum Beispiel die Winden der Kabelpflüge. Die ziehen ca das 10fache ihres Eigengewichtes. Die ziehen allerdings parallel zum Boden.


    Für deine Wurzelstöcke ist ein Bagger oder Fräse die bessere Wahl


    Grüße aus Mittelfranken