Anhängerkupplung dreht sich nicht mehr

  • Hallo,


    letztes Wochenende habe ich die Anhängekupplung meines 309er (FWA 186) ausgebaut um die Mechanik wieder in Gang zu kriegen. Die Verriegelung der Bolzen und des Handgriffs gingen recht schwer und man musste schon ziemlich hebeln bis die Bolzen aus den Schienen gekommen sind. Irgendwann hats dann geklappt.


    Dann habe ich allerdings festgestellt das sich die eigentlich Kupplung nicht mehr verdrehen lässt. Habs auch probiert im Schraubstock und mit einem 1,2m langen Vierkantrohr. Da hats nur die Werkbank

    gedreht. Hab dann eigentlich nur noch den Schmiernippel heraus bekommen und hab mal in alle Ritzen und die Bohrung des Schmiernippel mit Rostlöser geflutet.


    Kann man die Kupplung eigentlich zerlegen um sie zu reparieren? Denn wohler wäre mir schon wenn das Drehgelenk auch drehen würde. Sollte wirklich mal ein Hänger umfallen ist der Schaden groß.

    Und - ich kann mir vorstellen das der TÜV da auch drauf schauen wird.





  • Hallo,


    schau dir mal das genauer an. Bei meiner Kupplung wäre da nichts weiter zu zerlegen da da ein Ring hinten angeschweisst ist so das es das Zugmaul nicht aus dem Teil 50-60 herausziehen kann. Drehbar ist das normalerweise. Eigentlich kriegen die Dinger eher Spiel im Lauf der Zeit.

    Das muß schon ordentlich gerostet oder gefressen sein wenn sich da gar nichts mehr tut!

    Ich meine aber im Forum schon mal was gelesen zu haben wo Leute da was dran gemacht haben.


    Gruß Uli

  • Danke schon mal für die Tipps. Das mit dem Diesel einlegen klingt nach ner guten und vielleicht vielversprechenden Idee.

    Das der TÜV drauf schaut ist schon möglich aber ich will ja auch für mich wissen dass es funktioniert. Der Hänger muss ja nicht gleich umfallen aber wenn ich mal durch

    sehr unebenes Gelände fahre könnte es auch schon nötig sein das sich die Kupplung dreht.


    Hab hier mal noch zwei Bilder von der Kupplung:



    Von der Rückseite her sehe ich da keine Möglichkeit irgendetwas zu demontieren.

    Auf dem zweiten Bild sieht man mittig die kleine Bohrung in der der Schmiernippel war und oben rechts scheint eine Schraube mit Innensechskant zu sein die mit Körnerpunkten verstemmt ist.


    Weiß jemand noch mehr zu der Innensechskantschraube?

  • Also ich kenne jetzt dein Anhängermaul nicht im Detail. Bei mir ist diese Innensechskant um die Drehbarkeit einzustellen. Ganz angezogen dreht sich das Maul nicht mehr. Bei mir sitzt sie zentraler und drückt direkt auf die Drehachse. Hier sitzt sie mehr seitlich. Aber einfach mal lösen und reingucken. Bißchen WD 40 und vielleicht dreht sich alles wieder.

  • Hallo,


    mal ein kurzes Update zum Problem mit der Anhängekupplung.

    Ich hatte die Kupplung nun eine Woche satt in Diesel untergetaucht. Leider macht das Drehgelenk noch keine Anstalten sich zu bewegen. Hatte sie kopfüber in den Schraubstock gespannt und in den Flansch hinten zwei Schrauben gesteckt, dann mit einem mind. 1,2m Vierkantrohr versucht zu drehen. Wie gesagt, leider ohne Erfolg.


    Habe dann aber noch mit Erfolg die Innensechskantschraube lösen und herausdrehen können. Ging eigentlich auch nicht schwer. Im Grund ist es für meine Begriffe nur eine Verschlussschraube. Darunter sieht man nur einen metallischen Boden - vielleicht ein Bolzen, keine Ahnung. Da ist aber keine Möglichkeit noch irgendwas zu demontieren.


    Da jetzt aber noch ein Zugang zum Inneren besteht habe ich die Kupplung wieder in den Diesel gelegt und warte jetzt nochmal ne Woche ab. Bin aber im Moment noch nicht sehr zuversichtlich.


    Prellschläge muss ich mal noch probieren....

    Wie siehts den mit vorsichtiger Wärme aus??


    Anbei noch zwei Bilder:


  • Hallo,


    ich wollte euch mal ein kleines Update geben:


    Zu meinem letzen Bericht war ich ja noch nicht sehr zuversichtlich, aber die Zuversichtlichkeit ist leicht gestiegen.

    Nach nun mehr drei Wochen im Dieselbad habe ich die Anhängekupplung mal rausgenommen und wieder versucht sie zu drehen.

    Ergebnis: Sie bewegt sich etwas! :thumbup:

    Ist zwar noch längst nicht voll beweglich aber erste Anzeichen sind da. Denke ich konnte sie so 10-15° in beide Richtungen verdrehen.

    Habe das dann drei bis viermal vollzogen. Dann lief hinten auch so ein kleines bisschen rot-braune Flüssigkeit raus. Vermute also dass das Drehgelenk lange Zeit nicht mehr abgeschmiert wurden. Der Schmiernippel war völlig mit Dreck zu. So ist wahrscheinlich jahrelange Wasser/Feuchtigkeit eingedrungen und hat Rost verursacht.


    Mein weiteres Vorgehen sieht jetzt so aus:

    Habe das Drehgelenk jetzt mal schön mit Rostlöser "mariniert"

    Das werde ich jetzt die nächsten zwei, drei Tage fortsetzen und dann nochmal ins Dieselbad einlegen und hoffen dass sich der Rost/Schmutz weiterlöst und von Woche zu Woche die Kupplung etwas weiterdrehen kann. 8)


    Wünscht mir Glück...

  • So, meine Herren :)


    ein Abschlussbericht in dieser Sache.

    Um es vorweg zu nehmen: Es gibt tatsächlich ein Happy End.


    Ich hatte die AHK weiterhin im Dieselbad liegen und ab und zu mit Rostlöser behandelt.

    Nach weiteren Versuchen die AHK zum Drehen zu bekommen kam aber nicht viel mehr als vor Tagen schon.

    Also habe ich tatsächlich die AHK mit zu uns in die Firma genommen und für ein paar Stunden ins Ultraschallbecken gelegt.

    Leider hatte dies aber nicht den gewünschten Effekt. Es war immer noch eine mords Verlängerung nötig um die AHK wenigstens ein Stück bewegen zu können.


    Zwischenzeitlich hab ich gelaubt es geht mechanisch einfach nicht weiter zu drehen und wollte schon aufgeben.


    Da kam noch eine Idee: Wir haben eine Stahlplatte angefertigt die ca. die Größe des Anschraubflansches hat mit dem entsprechenden Lochbild und in der Mitte eine 3/8" -Bohrung für einen Luftanschluss. Wir haben dann die hintere Vertiefung (s. Beitrag #7 - linkes Bild) mit einem entsprechend großen O-Ring und der Platte abgedichtet.

    Dann ordentlich WD-40/Öl rein und mit Druckluft beaufschlagt sodass die Flüssigkeit ins Innere gedrückt wird.

    Irgendwann kam dann erst aus der Öffnung des Schmiernippels, dann aus der Öffnung in der der Bolzen sitzt und dann später noch aus dem Ringspalt zwischen den beiden Teilen der Siff raus. Bald konnte man die Kupplung schon mal (mit Verlängerung) um ca. 90° in beide Richtungen drehen.


    Über Nacht blieb sie dann nochmal mit Öl aber ohne Druckluft stehen.


    Am nächsten Tag Wiederholung der Prozedur. Irgendwann ging dann "der Knopf ganz auf"

    Hat man auch richtig am Druck gemerkt. Anfangs konntest da 6 bar drauf geben und da kam nirgendwo Luft raus. Zum Schluss hats dann bei 0,2bar überall rausgezischt.


    Letzter Akt. Neuer Schmiernippel rein und solange Fett reingepresst bis nur noch sauberes, neues Fett wieder rauskam.


    Geschafft! :thumbup:


    Ich bin glücklich. Wir sind hartnäckig dran geblieben und es hat sich ausgezahlt. Auch wenn letztlich eine andere Idee zum Erfolg geführt bedanke ich mich trotzdem bei allen für ihre Tipps und Ratschläge.


    Wenn ich jemals den Vorbesitzer von dem Schlepper treffe muss ich dem mal noch mit 6m Anlauf in die Eier treten. Zu strack um mal bissl Fett wo rein zu pressen.


    Somit die Moral von der Geschicht': Wehe ihr fettet Eure Schmiernippel nicht! ;)


    Markus.