Rückewagen Pflanzelt S6

  • Hallo zusammen,


    wir stehen gerade vor der Entscheidung uns einen „kleinen“ Rückewagen anzuschaffen.

    Er sollte ein zul. Gesamtgewicht von ca. 6 - max. 8 Tonnen haben, eigene Ölversorgung, ca. 6 Meter Kran, Auflauf- und hydraulische Bremse, Tandemachse ( Boogie) und evtl. eine Seilwinde.

    Nun habe ich den kleinsten Pflanzelt Rückewagen vom Typ S 6 ins Auge gefasst.

    Hat jemand von euch Erfahrungen mit diesem Wagen? ( Verarbeitung, Handhabung, Schwächen...)


    Gruß, Farmer2D

  • Hi,


    die letzten Wochen durfte ich mich auch immer wieder mit dem Thema etwas beschäftigen, der S6 ist mir hier nebenbei auch ins Auge gefallen.

    In der Baywa stand zufällig einer davon, habe ich mir kurz mal angesehen ...


    Ob der S6 grundlegend für deine Aufgaben das richtige Gerät ist, musst du natürlich selbst wissen da keiner den Einsatzumfang kennt und auch nicht die anstehenden Arbeiten.


    Qualitativ spielt für mich Pfanzelt in der oberen Liga, ist eben "Made im Allgäu" ... was sich natürlich auch im Preis niederschlägt.

    Dafür hat man aber auch eine durchdachte und langlebige Maschine mit Werterhalt.


    Der S6 hat bei mir jetzt keinen schlechten Eindruck hinterlassen, ist mit Sicherheit bei den Vertretern der kleinen Rückewagen auch qualitativ vorne dran.


    Da der S6 jetzt nicht meine Größenklasse ist, habe ich evtl. auf manche Punkte einen anderen Blickwinkel welche nicht unbedingt der Maßstab oder zutreffen sein müssen, aber meine Gedanken bekommst du dennoch.


    Am Kran ist die Lage der Hubzylinder oben grundlegend gut, man geht kaum Gefahr diese im Einsatz zu beschädigen (wie bei z.B. stehenden Hubzylindern oder untenliegenden Kniehebel). Die Schlauchführung ist ebenso relativ gut da innenliegend, nur an der Kranspitze würde es mir wie beim S6 außenliegend nicht gefallen ... eine Option gibt's leider erst ab dem S9 ... da dann wiederum direkt mit Pendelbremse.


    Die Hub- und Schwenkkräfte wären mir beim S6 insgesamt zu gering.


    Wir hatten bis vor kurzem einen 9242 (S9) mit dem Standardkran 4267 im Einsatz, dies war grundlegend eine gelungene Kombination für uns.


    Der Kran hat in den letzten Jahren nie etwas liegen lassen, wenn doch mal ein Brocken zu schwer war wurde dieser eben neben dem Wagen gezogen und zugeladen oder eben von hinten aufgezogen.


    Das Schwenkmoment war immer ausreichend... selbst in Hanglage wenn die Last bergauf geschwenkt werden musste, wurde keine Grenze erreicht.

    Auch wenn man dem S6 abstriche zugestehen muss, wären mir die Kräfte lt. Datenblatt zu gering.


    Der nächste Punkt ...

    Eigengewicht lt. Datenblatt ca. 1700 kg. ... mit Seilwinde und Eigenöl wird man schnell in die Nähe der 2 Tonnen kommen, dann bleiben 4 To. Zuladung.


    Der S6 hat natürlich eine entsprechend kleinere Ladefläche und evtl. ist man durch den Kran gewillt bzw. genötigt handlichere Stücke zu machen ... aber ich hätte Sorge das man oft überlädt.


    Man kann das Holz eh immer nicht schätzen ... mit schlecht geladener Fuhre will aber auch keiner fahren ... und bei einer Ladefläche von 3,5m lässt man dann bestimmt gerne auch noch gut überstehen.


    Kranwinde habe ich noch nie vermisst, ist mit Sicherheit aber auch Geschmacksache und je nach Situation sinnig oder nicht.

    Wir liefern aber auch immer mit der bereits vorhandenen Winde bis am Weg vor und laden dann zu bzw. zur Not einen Schlupf oder ein Seil mitnehmen am Rückewagen und die unerreichbaren Bloche damit die fehlenden 2-3 Meter her ziehen.


    Im Idealfall müsstest du einen S6 einmal testen und gucken ob die Leistung deinen Ansprüchen genügt und wie der Schlepper damit klar kommt.


    Gruß Fendtman

  • Servus Fendtman,

    Besten Dank für die ausführlichen Infos.

    Bei uns soll der Wagen hauptsächlich für den Brennholzeigenbedarf ( ca. 100 ster im Jahr) im Privatwald genutzt werden. ( 70%Dürrholz) .Geheizt wird mit einer Heizomat 100kw Feuerung.

    Ich möchte mich so gut wie es geht vom Meterprügelhandling trennen und den Zeitaufwand so gut wie möglich zu minimieren.

    Zudem wollen wir in den nächsten Jahren ein paar Flächen durchforsten und dann Fixlängen mit 4 oder Max. 5 Meter Länge transportieren.

    Unsere Wälder befinden sich alle im Umkreis von ma. 2 km.

    Für Bauholz habe ich den guten alten Steib zum ausziehen und den Frontlader.


    Als Schlepper steht mir im Moment ein Farmer 3S Allrad zur Verfügung , weswegen wir einen

    8 Tonnen Wagen wohl schon vergessen können. Ich will ich mir aber auch in Zukunft keinen Schlepper jenseits 70 ps zulegen. ( evtl. Mal einen 105er, oder 306er...)




    @ Fendtman: bei welcher Baywa steht denn der S6?

    Gruß, Farmer2D

  • Hi,


    der erwähnte S6 steht in Fürth, kann aber nicht sagen ob dieser bereits verkauft ist, hier ist auch einer ausgeschrieben von der Baywa.

    Im Idealfall bekommst eine Vorführmaschine probieren etc. um einen Eindruck davon zu gewinnen ob der Wagen ausreichend ist.


    Wenn für schöne und längere Stämme ein Plan B greifbar ist, ist es weniger dramatisch.


    Wir haben dieses Jahr aufgrund Sturmschäden einige Fuhren Fixlängen gemacht, Nadelholz bis max. 45-50cm BHD und max. 5,1m.

    Der S6 hat genau 1/3 weniger Hubkraft als der 4267 ... stelle ich mir schwierig vor ...


    Beim Brennholz welches eh im Häcksler landet, ist es egal ... das wird dann halt bei dicken Brocken kürzer.


    Am Farmer 3S möchte ich auch keinen S9 fahren ... gut im 2km Umkreis mag es gehen wenn alles topfeben ist und man immer auf super befestigten wegen ist, aber ein erwähnter 306LSA ist schon eher etwas dafür.


    Gruß