Werkstattshandbuch/Betriebsanleitung

  • Es ist interessant wie unterschiedlich die Aussagen seitens Fendt sind. Ich habe in den vergangenen Tagen bei der Ersatzteilsuche einem Mitarbeiter bei Fendt über die Schulter geschaut und dort kurz in der Ersatzteilliste des GT 250 geblättert. Die ist ja auch schon aufschlussreich, es ist aber definitiv so, dass in meinem GT250 andere Teile verbaut sind, als in der offiziellen Ersatzteillist. Z.B. Bremsbackenhaltefeder war anders, die Adapterschraube am Bremssattel gabe es auf Micofiche überhaupt nicht. Ich konnte aber sehen, dass ein paar Teile Baugruppenübergreifend auch im Farmer eingesetzt wurden. ( Schrauben und Unterlegscheiben mal ausgenommen);) Man kann sich leider nur nicht darauf verlassen.

    Beim Hubwerk z.B. passen einige Teile auch in anderen Typen. Man muss sich wundern, wieviel wissen in in 45 Jahren verloren geht. Das wurde mir besonders klar, als der Fendt Mitarbeiter in den Microfiche Unterlagen suchte. Die gab es in meiner Erinnerung direkt nach der Steinzeit.

    Die MWM Motoren sind dagegen ja super dokumentiert, das ist doch schon mal was.


    p.s.

    Gleich fahre ich zur Sandstrahlerei alle meine Teile vom GT abholen. Drückt mir mal die Daumen, dass die Luftfeuchtigkeit mir keinen Streich spielt...Bei den Temperaturen kann man nicht so schön Grundieren.

  • ET-Liste vom 250er GT haben einige User hier im Forum.


    Unsere Fendt- Vertretung war schlicht und einfach zu faul mir zu suchen. Kann ich aber auch verstehen des dauert und der Mann hat Gott was besseres zu tun wie für einen 50 Jahre alten Schlepper der seit 40 Jahren nicht mehr gebaut wird was zu suchen.


    Ein bekannter von mir der früher mal ne Deutz Vertretung prophezeite mir das es pro Marke Irgendwann nur noch 2 Stützpunkte in Deutschland haben wird die Schlepper reparieren. Eine im Norden und eine im Süden. Geholt und gebracht wird mit Tiefladern.

  • Hallo zusammen,


    hab heute Abend die Achsschenkel und Spurstange meinen Freund von der grünen Mafia mitgegeben...der buchst diese in seiner Mittagspause schnell und gibt mir diese Ende der Woche wieder.

    Somit könnte ich mich am Samstag mit den Zusammenbau spielen.


    Leider hat er mir auch die Info gegeben, dass es in der Tat keinerlei werkstattbegleitende Literatur vom 250er gibt.

    Die helfen sich mit anderen Werkstatthandbücher (z.B. vom 255) und der ETL vom 250er aus + gesunden Menschenverstand gepaart mit jahrelanger Schraubererfahrung.

    Er hat mit z.B. eine abenteuerliche Reparaturempfehlung für meinen Mittelachsbolzen gegeben...die sie in der Werkstatt schon vor 20 Jahren angewendet haben und die Traktoren mit der Mittelachsbolzenreperatur heute noch einwandfrei laufen ??

  • Die Reparatur basiert auf die These, dass der Mittelachsbolzen aus konstruktiver Sicht im Prinzip unverwüstlich ist.


    Dazu soll man das vertikale Spiel unten messen (z.B. 5mm) um dann eine 4mm dicke Beilagscheibe (sollte relativ groß ausgewählt sein) in der Mitte zu trennen.

    Die beiden Hälften links und rechts unter die äußere Hülse schieben und an die Hülse anpunkten (schweißen).


    Danach ist das Spiel im Mittelachsbolzen behoben und diese Reparaturmethodik ist über Jahre hinweg schon stabil gelaufen (aus geschilderte Erfahrungen).


    Ich schau mir das auch mal interessehalber an...kommt mir aber sehr abenteuerlich vor...aber zeitgleich auch sehr kreativ ??

  • Hallo zusammen,


    mich würde Eure Meinung zu dieser für mich doch sehr abenteuerliche Reparatur interessieren.


    Sagt ihr „so ein Quatscht - das geht gar nicht“ oder eher in die Richtung „clever gelöst - die Abnahmebehörden sind zufrieden gestellt und das hält“?


    Meinungen und Feedback sind herzlich willkommen ?

  • Es ist möglicherweise ein Lösung, die man in Betracht ziehen kann, wenn man z.B das benötigte Bauteil nicht mehr bekommt. Wenn man das Mittelachslager sowieso schon zerlegt hat, dann spricht natürlich einiges dafür, es wieder so herzustellen, wie es war.

    Andererseits sind bei vielen Schleppertypen aller Hersteller immer wieder konstruktive Mängel zu finden, die den Belastungen nicht standhalten und sich hinterher als besondere Schwachpunkte herausstellen. Dazu gehört beim GT sicher auch das Mittelachslager. Wenn man das Problem mit der von Dir beschriebenen Methode dann dauerhaft reparieren kann, warum nicht? Es ist auf jeden Fall kreativ und zeigt ja auch, dass die Konstruktion eines Schleppers mit dem Verlassen des Herstellerwerkes nicht beendet ist. Wenn es sich in den Werkstätten bewährt hat und dann länger hält als die Originallösung, dann kann man es doch machen. Preiswerter ist es dann wahrscheinlich auch noch.

  • Ich kann deiner "Reparturanleitung" noch nicht ganz folgen. Der Tüv schaut ja oder manche fühlen es auch auf Spiel, wenn da nichts ist gibt er dir seinen Segen.


    Ob im Moment der Prüfung es mit Panzertape oder Beilochscheiben gearbeitet wurde, und er diese Rep. nicht sieht ist eigentlich wurscht.


    Man soll ja auch am Rahmen nichts schweißen wenn man das aber gut macht sieht man das hinterher auch nicht.


    Ich muss mir mal die ET anschauen, kann deiner Rep. anleitung noch nicht folgen