Bosch Einspritzpumpe abdichten Fendt Farmer 2DE

  • Servus!

    Ich bin gerade dabei meine Einspritzpumpe abzudichten. Da hier im Forum noch wenig drüber steht dachte ich, schreib ich hier meine Erfahrungen nieder, damit andere die das Selbe machen wollen diesen Beitrag finden und um Tipps und Tricks bin ich auch immer dankbar :)


    Was ich bis jetzt gemacht habe.... zunächst muss die ESP weg. Dazu kann man den rechteckigen Gussdeckel am Stirnwanddeckel abnehmen und die Mutter des Zahnrades lösen. Dann hab ich die ESP weg geschraubt und mit einem weichen ALU Dorn von vorn auf die ESP-Welle geschlagen, damit das Zahnrad vom Konus runter geht.


    Als die ESP auf der Werkbank lag, hab ich dann zunächst den rechteckigen und den Dreieckigen Deckel auf der Vorderseite abgenommen, gereinigt und abgedichtet mit Dichtpapier und Dichtmasse:



    Bei diesen 2 Deckel kann man mal noch nichts kaputt machen, man sollte nur darauf achten dass kein Dreck rein kommt und dass man die Schrauben des Aluminiumdeckels mit Gefühl anzieht.


    Danach habe ich auf der Rückseite die 2 Hebel von Drehzahl und Abstellzug abgenommen durch lösen der M6er Schraube. Dahinter versteckt sich je 1 O-Ring für den man die Welle selbst nicht ausbauen muss - man kann den O-Rin mit einem Schraubenzieher raus ziehen und den neuen in die Nut eindrücken.



    Im Anschluss habe ich den vorderen Lagerdeckel wo die Welle raus kommt abgebaut durch Lösen der 4 Schlitz Schrauben. In dem Deckel sitzt ein Wellendichtring der die Einspritzpumpe zum Motor hin abdichtet und oft die Ursache ist, dass die ESP ohne Öl läuft und kaputt geht. Bei mir war ein 17x28x7 BASL verbaut den ich dann ausgetauscht und den Lagerdeckel mit Dichtmasse wieder eingesetzt habe.



    So weit do gut... ich steh jetzt vor dem Schritt, die ESP komplett zu trennen und das Reglergehäuse abzunehmen. Hat das schon jemand gemacht und kann Tipps geben?

    Bis zu diesem Schritt ist die Arbeit echt nicht schwer und das kann jeder Schrauber mit etwas Erfahrung selber machen und braucht keine Angst haben.

  • Habe heute wie angekündigt das Reglergehäuse abgenommen. Das Video ist 1:1 für den Fendt anzuwenden. Wichtig ist, dass man zuerst nur ca. 1cm mit dem Gehäuse auseinander fährt, dann mit einem Schraubenzieher die Sicherung des Bolzens nach unten drückt und anschließend den Bolzen aushängt. Danach kann man etwas weiter auseinander fahren um mit einer Spitzzange die Feder auszuhängen.



    Den ersten O-Ring der Drehzahlwelle habe ich ja schon im vorigen Beitrag ausgetauscht. Das andere Ende der Welle kann man nun ausbauen indem man ei Sicherungsblättchen mit dem Schraubenzieher heraus wiegt und mit einem Schraubenzieher und Hammer von innen nach außen sanft auf die Welle klopft (diese ist geteilt). Auf dem Bild ist ist diese Welle bereits 5mm aus dem Gehäuse ausgerückt (links zu sehen):



    Diese Welle habe ich dann mit einem neuen O-Ring wieder eingebaut. Der alte war schon so hart dass er gleich gebrochen ist...


    Was dann folgte ist ein aufwändiges Reinigen beider Dichtflächen gründlich mit Stemmeisen und Schleifvlies. Dabei besonders darauf achten dass kein Schmutz rein kommt.



    Die 2 Teile habe ich dann mit Papierdichtung und Dichtmasse wieder zusammengefügr und habe alles in umgekehrter Reigenfolge eingefädelt.


    Nun lasse ich die Dichtungen trocknen und dann baue ich sie wieder ein und berichte ob alles läuft...

    Fendt4ever, wer fendt fährt führt...
    Hubraum ist durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Hubraum!

    Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit einem Hebel schafft.


    Ersatzteile Fendt Farmer 2 und 100er Reihe abzugeben - Email bei Interesse!

  • Eine Frage: den Entlüfungsfilter tauschst Du noch gegen einen mit Kappe?

    die Kappe hab ich nur abgenommen weil die zusammengedrückt war... hab sie ausgerichtet und ist jetzt wieder drauf.


    Beim Zusammenbauen ist mir aufgefallen, dass ich die genaue Position der Einspritzpumpe zum Motorgehäuse nicht mit Körnerschlägen markiert habe... für welche die das bei sich auch machen wollen mit dem abdichten empfehle ich, Körnerschläge zu setzen damit man weiß in welcher Langlochposition die Pumpe montiert war. Ich hoffe, dass es trotzdem einigermaßen passt bei mir - hab mich an den alten Abdrücken orientiert:


    Zu dem Einbau der Einspritzpumpe ist noch zu sagen, dass unbedingt auf die Stellung des ESP-Zahnrades zum Nockenwellenzahnrad geachtet werden muss. Auf dem ESP-Zahnrad ist eine Markierung und auf dem Nockenwellenzahnrad sind 2 Markierungen: der Zahn des ESP-Zahnrades mit der Markierung muss zwischen die 2 markierten Nockenwellenrad-Zähne.

  • Liebe Fendt Gemeinde,

    ich kenne diese beschriebenen Arbeiten und kann den Laien nur warnen, es gibt hier viele Möglichkeiten

    das der Schlepper hinterher nicht mehr vernünftig läuft.

    Selbst wenn alles so zusammen kommt wie es vorher war gehören Förderbeginn und Drehzahlen neu eingestellt.

    Wer sich das alles zutraut ok. aber, aber, aber.

  • Liebe Fendt Gemeinde,

    ich kenne diese beschriebenen Arbeiten und kann den Laien nur warnen, es gibt hier viele Möglichkeiten

    das der Schlepper hinterher nicht mehr vernünftig läuft.

    Selbst wenn alles so zusammen kommt wie es vorher war gehören Förderbeginn und Drehzahlen neu eingestellt.

    Wer sich das alles zutraut ok. aber, aber, aber.


    Man muss eben auch immer alle 9 grade lassen bei den alten Schleppern... oft werden diese nur noch wenige Betriebsstunden im Jahr bewegt. Drehzahlen sollten zumindest auch danach noch im richtigen Bereich sein. Was Förderbeginn angeht bin ich mir selbst noch unschlüssig und lasse mich hier gern belehren...?

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  • Ich will hier niemanden belehren, sondern nur warnen.

    Zum Ausbau der Wellenbuchsen muss schliesslich die Vorspannschraube Lastregler rausgeschraubt werden.

    Diese ist genau zu markieren und mit gleichem Spalt einzubauen.

    Die Dichtung des Reglergehäuse muss die gleiche Stärke wie die alte haben.

    Ansonsten sind Volllastmenge und Drehzahl verstellt.

    Beim Einbau der Einspritzpumpe würde ich grundsätzlich den Förderbeginn prüfen.

    Ist ja recht einfach, Ventil auf den Kolbenboden fallen lassen und den Weg des Förderbeginn messen.

    Ist unterschiedlich je nach dem ob ein Fliehkraftregler verbaut ist.

  • Hallo,

    die Arbeit die Andreas gemacht hat erscheint mir sauber und korrekt. und solange die Einstellung der pumpenelemente nich verloren geht kann nicht viel passieren. Und die dichtung des reglerdeckels beeinflusst die Leerlaufdrehzahl und den volllastanschlag nicht erheblich. Ich habe diese Arbeit schon diverse Male erfolgreich durchgeführt. Die Leerlaufdrehzahl kann man sowieso einfach mit der einstellschraube einstellen.

    Den Förderbeginn sollte man zur Vollständigkeit noch einstellen. Wobei der Einstellbereich über die langlöcher an der pumpe eh nur ca 4 grad beträgt. Da kann man soviel garnicht verstellen solange die grobverstellung über die langlöcher des zwischenradpaars nich verstellt wurde.

    Gruß

  • nur um das ganze hiet noch abzuschließen ein Endbericht...


    Nach der Beschreibung vom Christian und der Anleitung im Montagehandbuch habe ich jetzt doch noch den Förderbeginn eingestellt.

    Dazu muss man sehr feinfühlig sein um den Förderbeginn durch ausbleibendes blubbern zu bestimmen aber mit etwas Geduld klappt das ganz gut. Die detaillierte Beschreibung ist im Link von Farmer104SA deshalb schreib ich das hier nicht mehr rein.


    Der Fendt hat seinen Probelauf super bestanden, ist sofort angesprungen, raucht fast gar nicht und zieht nach wie vor super :thumbup:

  • kannst du evtl sagen, welche O-Ringe ich hier benötige?

    Möchte mir das Material schon mal besorgen...


    Wäre echt toll. Vielleicht hast du das ja aufgeschrieben oder noch eine Rechnung daon

  • Maße kann ich leider keine nennen.

    Habe einen kompletten Dichtsatz für wenig Geld auf ebay gekauft:


    https://www.ebay.de/itm/Dichts…427-010-003-/272819932036

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  • welche Alukappe meinst du? Foto?

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  • die rechts unten auf dem Bild?

    Die ist irgendwo fest im Gehäuse (hat nur einen Durchmesser von ca. 3mm und habe ich nicht ausgetauscht.

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