Diesel flockt - wie auflösen ?

  • Hallo zusammen,
    mir ist leider aus Zeitmangel ein Missgeschick passiert.
    Ich habe vergessen, meinem fix2 rechtzeitig Winterdiesel einzuflößen. Nachdem es letzte Woche so extrem kalt war, hat der Diesel im Tank begonnen, auszuflocken.
    Habe jetzt schon eine weiße Schicht am Boden vom Tank.
    Das nachfüllen von Winterdiesel habe ich jetzt erstmal gelassen. Habe dazu einiges im Netz gelesen, wie man die Geschichte wieder entfernt bekommt.
    Was wäre aus eurer Sicht die präferierte Lösung ? Löst sich das Zeugs mit nem Schluck Benzin (Tank ausspülen) oder wirklich nur bei Wärme ?
    Da fehlt mir momentan noch der geeignete Raum, um dem fix da mal 1-2 Tage einzuheizen (Werkstatt ist noch im Rohbau).
    Denke mal der Dieselfilter sollte bei der Aktion auch neu rein (ist nicht mal ein halbes Jahr alt, aber gut ...)
    Danke für eure Tipps, wie man den Schmodder wieder rausbekommt.
    Gruß

  • ... einfach warten bis es wieder wärmer wird und die Sache ist gegessen. Das Parafin, das da ausflockt löst sich bei wärmeren Temperaturen einfach wieder rückstandslos auf. Mit Benzin den Tank spülen würde ich auf keinen Fall:
    1. wäre mir die Arbeit viel zu groß
    2. hast du dann Benzinschmodder im Tank und den must du auch wieder raus bekommen und dann natürlich entsorgen.


    Es gibt für diesen Fall so genannten Fließverbesserer, den man als Dieselzusatz einfach dazu gibt und zwar bevor der Diesel versulzt. Danach bringt dies nichts mehr.
    Wie schon oben geschrieben ist es das Beste einfach warten bis sich die Sache von selbst wieder erledigt.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo Claus,
    ja das habe ich eben auch gelesen. Am Besten nichts machen und warten bis es wieder milder wird.
    Nachdem er sowieso jetzt nicht gebraucht wird, lasse ich ihn einfach stehen.
    Ist es dann trotzdem ratsam, den alten Diesel mal abzulassen und komplett frischen einzufüllen ?
    Die Paraffine sind ja meines Wissens auch für die Schmierung der EP notwendig. Die werden sich ja beim Auflösen nicht direkt wieder mit dem Rest vom Tankinhalt mischen oder ?
    Verkraftet der Dieselfilter das auch ohne Probleme, oder sollte man den nach dem "auftauen" wechseln ?
    Gruß
    Christian

  • Moin Christian,


    normalerweise brauchst du den Filter nicht wechseln. Jedoch muss der Diesel auf um die 10°C warm werden wenn ich das noch richtig weiß. Also ein bisschen Tauwetter wird wohl nicht reichen.


    Gruß
    Kai

  • Hallo Christian,


    Paraffine ist ein langkettiges Kohlenwasserstoffmolekühl undbezeichnet ein Gemisch aus acyclischen Alkanen. Diesel setzt sich also aus unterschiedlichen Kohlenwasserstoffmolekühlen zusammen, die mehr oder weniger lang sind. Dies hat jetzt nichts mit Schmierung in erster Linie zu tun, sondern mit der Verbrennung. Je kürzer die KW- Moleküle sind, desto leichter entzündlich sind sie. Benzin ist deshalb leichter entzündlich als Diesel, da die KW- Molekühle wesentlich kürzer sind. Bei Diesel spricht man von Zündwilligkeit (angegeben durch die Cetanzahl) und bei Benzin von Klopffestigkeit (angegeben durch die Oktanzahl).:


    HIER: http://www.biokurs.de/chemkurs/skripten/cs11-32.htm
    ist alles nochmals einfach erklärt.


    Der Diesel wird nicht "schlecht" oder kaputt, nur weil er ausflockt. Stell dir eine Kerze vor. Wenn du den Docht anzündest, schmilzt unterhalb der Flamme das Paraffine/ Stearin. Wenn du die Kerze ausbläst, wird das Paraffine/ Stearin wieder fest. Das Wachs geht einfach bei unterschiedlichen Temperaturen in einen Aggregatzustand über, das ist alles. Die Kerze wird ja auch nicht schlecht nur weil sie angezündet wird oder nach dem ausblasen wieder das Wachs erkaltet.
    Gleiches passiert bei Versulzen bzw. Ausflocken von Diesel. So must du dir die ganze Sache vereinfacht vorstellen.


    Das Paraffine wird bei höheren Temperaturen wieder flüssig und mischt sich vollständig wieder mit dem restlichen KW- Molekülen ohne, dass du da was machen mußt. Den Filter must du auch nicht wechseln.


    Einfach abwarten bis es wärmer wird und nächstes mal im September den Tank volltanken, sondern im November oder Dezember. Es kürzlich hat Fendt- Trucker geschrieben, dass er sich in den Wintermonaten Diesel fürs nächste Jahr holt und anschließend im Herbst/ Winter einfach dem alten Diesel im Tank dazu mischt. So mache ich es auch und habe seit dem nie wieder Probleme.
    Oder das Dieselfass zu Hause nicht im Sommer, sondern im Winter betanken, dann kannst du Sommer und Winter problemlos Tanken.


    Also, abwarten und Tee oder Kaffee trinken das Problem löst sich von selbst, ohne dass du irgend etwas machen musst.



    Lies mal hier: http://www.helpster.de/gefrier…rmitteln-so-geht-s_111260


    Hier steht nochmals genau, wann welcher Diesel ausflockt.


    Und noch was, es ist nahezu jedes Jahr das gleiche! Wenn man einen Traktor nicht so oft bewegt und im Sommer das letzte Mal getankt hat kommt das schon mal vor, dass der Diesel versulzt. Ist mir auch schon mehrfach passiert. Missgeschick kann man das nicht nennen. Das passiert einfach manchmal. Da brauchst du dir keinen Kopf machen. Einfach im Winter 20 Liter Vorrat beschaffen, denn aus Schaden wird man klug.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

    2 Mal editiert, zuletzt von Fendt 270 VA ()

  • Hallo Claus,
    danke für die ausführliche Info !
    Normalerweise bin ich da auch dahinter, dass im Herbst Winterdiesel in den Tank kommt. Mir hat das einmal gereicht, als wir im Winter mit unserem Farmer 1Z liegen geblieben sind.
    Nur dieses Jahr war irgendwie immer was anderes. Winterdiesel habe ich auch immer ne 20L-Kanne vorrätig. Es scheiterte quasi am Einfüllen ...
    Würdest du empfehlen, trotzdem mit Winterdiesel aufzufüllen für den Fall dass es milder wird und danach nochmal kalt oder erstmal gar nichts einfüllen bis es wieder aufgelöst ist ?
    Ansonsten würde ich mal die Füße still halten, wie du sagst ;).
    Gruß
    Christian

  • Ja würde ich machen. Wenn dein Sommerdiesel wieder komplett "aufgetaut" ist, einfach mit Winterdiesel auffüllen, dann sollte dies prinzipiell kein Problem mehr sein. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass du ordentlich neuen Diesel drauffüllen kannst. Je mehr, desto besser.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • also der Tank ist in etwa halb voll. In den fix passen lt. meiner Info ca. 30 Liter.
    Dann werde ich das mal beobachten und zum geeigneten Zeitpunkt nachtanken bzw. noch etwas Sommerdiesel aus dem Tank entnehmen, damit mehr Winterdiesel reinpasst.
    Wäre meine Werkstatt schon soweit fertig, dann könnte ich ihn mal paar Tage reinstellen und "auftauen lassen" ... Immerhin kommt in Kürze das Tor rein, dann sind zumindest schonmal alle Öffnungen verschlossen (Fenster, Türe, Tor). Der Kamin wartet auf seine Inbetriebnahme :) .
    @Claus: Wie weit bist du eigtl. mit deiner Gerätehalle ? Geht's voran ?
    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,


    bei meiner Gerätehalle ist Winterruhe. Ich hab am 31.12.15 noch das Pflaster komplett fertig gemacht, das heist verfugt und zwischen Weihnachten und Silvester noch die schrägen Ränder eingeschnitten. Zur Zeit kann man bei uns nichts machen, wir haben hier in der Oberpfalz ca. 15 cm Schnee, bis Samstag zumindest.
    Momentan eilt auch nichts, da das Wetter zum Draußen arbeiten zu schlecht ist. Aber Mitte Februar wird das Bauholz bestellt. Die Holzliste habe ich ja schon seit 3 Jahren fertig.


    Zur Zeit bin ich am Renovieren von meiner Werkstatt. Nachdem alle Kabel noch auf Putz verlegt sind möchte ich die gesamte Elektrik unter Putz legen und teilweise neue Steckdosen anbringen und anschließend alles neu Verputzen und wieder neue Feinsteinzeugfliesen verlegen. Bei den alten sind überall Löcher und mir gefällts einfach nicht mehr.


    Mir gehts ähnlich wie Fendt Schrauber mit seinem alten Haus, wenn ich was mach, dann richtig. Den alten Putz hab ich vor 20 Jahren noch selbst gemacht und ein Maurer hat die Wände verputzt. Nachdem ich mit Zement nicht gespart hat, holt mich nun der Teufel. Die alte Farbe muß runter, weil darauf nichts hält und der Putz ist hart wie Beton. Mit einem kleinen Pressluftmeißel stemme ich die wenigstens die oberste Schicht (ca. 3 mm) ab, der Untergrund ist sonst gut und steinhart.
    Am Tag schafft man nur ein paar qm, vielleicht 5 oder 6. Danach spürt man vor lauter Vibration die Hände nicht mehr. Vielleicht noch nächsten einen Samstag, dann bin ich mit der Stemmerei fertig und ich kann mit dem Kabelverlegen anfangen.


    Wenn ich mit der Werkstatt fertig bin, gehts draußen wieder mit der Maschinenhalle wider weiter. So hab ich auch im Winter meine Beschäftigung und in der Werkstatt ist es wenigstens schön warm, Dank Schwedenofen.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo Claus,
    das klingt nach mächtig viel Arbeit.
    Verputzen steht bei uns auch noch innen an. Außen ist soweit fertig.
    An Zement wird bei uns auch nicht gespart - was man ab und an zu spüren bekommt :) . Aber wie du sagst: Wenn schon was gemacht wird, dann richtig.
    Wird aber langsam mal Zeit, dass wir da mal fertig werden. Der Winter lässt da allerdings grade auch nicht alle Arbeiten zu.
    Aber zu tun gibt's ja immer etwas - von daher wird's nie langweilig ;)
    Gruß
    Christian

  • Hallo,
    weil es zum Thema passt:
    Ich habe noch eine Frage hinsichtlich "Premium Dieselkraftstoffen" und Injektionsreiniger für ESP:


    Hinsichtlich der Premium-Kraftstoffe habe ich gelesen, dass diese teilweise sogar schädlich sein sollen z.B. bei Wirbelkammer-Motoren. Wie siehts mit den Direkteinspritzern aus ? Vertragen die das und bringt das was ?


    Ist es ggf. ratsam bei einem älteren Schlepper mal so ne Dose Injektionsreiniger in den Tank zu kippen, damit die Einspritzanlage mal von Rückständen befreit wird oder ist das eher schädlich als nützlich ?


    Bin bei solchen Zusätzen immer etwas skeptisch.


    Vielleicht hat der eine oder andere mal Erfahrungen mit den beiden o.g. Dingen.
    Danke und Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,


    1. Meine Meinung zu Premium Diesel: schöner Marketinggag von der Mineralölindustrie um hochpreisige Kraftstoffe zu verkaufen. Mehr auch nicht. Bei alten Motoren bringt Premium Diesel sowieso nichts, da die Einspritzanlage anders funktioniert als bei Commonrail- Diesel. Schau dir mal den Artikel vom ADAC an, der sagt mehr:
    https://www.adac.de/infotestra…iesel/premiumkraftstoffe/


    2. Du sprichst von Injektoren bei alten Dieselmotoren. Der Vergleich ist so nicht richtig. Ein Injektor ist eine elektromagnetisch angesteuerte Einspritzdüse bei einem Dieselmotor mit Commonrail- Einspritzanlage. Das heißt, die Einspritzdüse öffnet nicht bei einem bestimmten Druck, sondern über ein Motorsteuergerät. Das hat den Vorteil, dass der Einspritzzeitpunkt ganz exakt definiert ist.
    Normale Einspritzanlagen von einem Traktor haben kein Commonrail, sondern eine Einspritzpumpe. Die Düse öffnet bei einem bestimmten Druck, der über die Vorspannung der Feder in der Einspritzdüse eingestellt wird. Das Arbeitsprinzip ist ähnlich, beide zerstäuben Kraftstoff, also Diesel nur mit einem ganz großen Unterschied. Der Einspritzzeitpunkt hängt nicht von der Stellung der Kurbelwelle, respektive des Kolbens ab sondern von der Höhe des Druckes welcher in der jeweiligen Einspritzleitung anliegt.


    Commonrail Injektoren arbeiten bei Drücken jenseits von 2000 bar. Teilweise wird heute mit Drücken von bis zu 3000 bar gearbeitet.


    Normale Einspritzdüsen arbeiten bei ca. 160 bis 250 bar. Vielleicht 50 bar mehr oder weniger, hängt vom Motor und der Einspritzdüse ab. Die Zerstäubung des Diesels ist bei weiten nicht so fein wie bei einem Injektor, da 1. die Drücke bei einer klassischen Einspritzdüse niedriger und auch die Bohrungen (Düsenlöcher) größer sind.


    Deshalb halte ich auch von Injektorreiniger bei alten Einspritzdüsen nichts. Wenn ein Injektor nicht mehr sauber zerstäubt, dann hilft auch kein Injektorreiniger mehr, das ist meine Meinung dazu. Denn eine Verstüpfung der Injektorbohrungen werden weder freigebrannt noch von innen her gelöst. Wenn ein Injektor hinüber ist, liegt es in der Regel daran, dass der Magnet nicht mehr sauber öffnet oder die Mechanik intern nicht mehr sauber arbeitet.


    Deshalb lass dir keinen Bären aufbinden von jemanden der an jeden Werbemist glaubt. Wenn du deiner Einspritzanlage was gutes tun willst, kippe von Zeit zu Zeit pro Tankfüllung ein wenig frisches Motorenöl in den Dieseltank dazu. Faustformel pro 50 Liter Diesel einen halben Liter Motorenöl. Dies ist auch kein Witz. Da Erklärung liegt auf der Hand. Durch die Entschwefelung des Diesels und Erhöhung des Biodieselanteils bei Standardmineralöldiesel hat die Schmierwirkung des Diesels nachgelassen. Dieser Nachteil wird durch die Zugabe von Motorenöl wieder kompensiert.
    Alte Motoren ohne Dieselpartikelfilter haben damit kein Problem. Das Motorenöl wird einfach mitverbrannt und gut! Es muß auch kein hochwertiges Motorenöl sein.


    Ich weiß, dass ich damit auch mit meinen Ansichten in ein Hornissennest stochere. Aber alte Bauern, die haben früher (70er/ 80er) Jahre das bereits auch schon so gemacht und ich habe noch nie gehört, dass die Probleme mit der Einspritzanlage hatten.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo Claus,
    auch hier wieder: Besten dank für deine ausführlichen Informationen !


    Dass die alten Einspritzanlagen der Oldies nicht vergleichbar mit den modernen Motoren sind liegt auf der Hand. Meine Frage war nur dahingehend weil man öfters liest, dass Einspritzpumpen bzw. deren Mechanik "verklebt" oder sich irgendwo Rückstände festsetzen. Deswegen war die Frage, ob man sowas durch ne Zugabe von so einem Injektionsreiniger lösen kann. Oft raten Hersteller ja von der Zugabe von solchen Additiven ab. Bei den alten Fendt´s habe ich da kein Gefühl ob sowas eher schadet oder nützlich sein kann.


    Das mit der Beimischung von Motorenöl habe ich auch schon gelesen - allerdings schwören da manche auf "ein Schnapsglas" voll Zweitaktöl auf 10 L Diesel oder so ähnlich - vermutlich weil es sich von Natur aus besser mit Kraftstoffen vermischt.


    Das mit den Premium-Kraftstoffen sehe ich ähnlich. Habe ich auch noch nie getankt !
    Gruß
    Christian

  • ... ist egal ob Zweitaktöl oder normales Motoröl. Früher wurden auch Motorsägen mit Mischung 1:25 und normalen Motoröl gefahren. Synthetisches Zweitaktmotorenöl hat eine bessere Schmierwirkung und aufgrund des geringeren Ölgehaltes bei dem Mischungsverhältnis mit Zweitaktöl verbrennt das Gemisch sauberer. Das heißt der Blaurauch geht zurück. Dies ist bei der Motorsäge oder anderen Zweitaktmaschinen ein Kriterium, da man ja seine Nase relativ nahe am Abgas hat.
    Beim Traktor hast du ja deinen "Riechkolben" nicht am Auspuff, deswegen wäre mir Zweitaktöl zu teuer für die Anwendung.


    Wenn man Kraftstoff sparen will, dann mit defensiver Fahrweise, aber nicht unbedingt durch Premium Diesel. Ich fahre in der Woche rund 1000 km. Seitdem ich vorausschauender fahre konnte ich nachweislich meinen Kraftstoffverbrauch um mindestens 15% reduzieren und die Bremsbeläge halten länger. Wieviel tausend km das sind hab ich noch nicht ausgerechnet. Ich merke nur, dass sich das Wechselintervall verlängert hat.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • ja, ich kenne das zu gut von meinen (vielen alten :) ) Motorsägen. Habe früher auch immer selbst gemischt - allerdings nicht mit normalem Motoröl. Seit ca. 2 Jahren habe ich alle Maschinen auf Sonderkraftstoff umgestellt und möchte es nicht mehr missen. Man steht doch nicht den ganzen Tag in einer blauen Dunstwolke.
    Laufen bisher alle gut, gab noch nie Probleme und da kommt auch nur "Premium" rein ;) .


    So siehts aus ! Mir wurde von meinem Dad schon von jungen Jahren her das "verschleißarme Fahren" gelehrt. Angefangen von der Motorsäge (Kupplungs-Schleifer, unnötiges Gas-geben) bis zum Traktor-/Autofahren.
    Bremsbeläge halten bei mir normalerweise auch recht lange und ich bin kein Fan von Motoren, die bis in die Ölwanne getreten werden. Die Drehzahlen müssen immer zu dem passen, was man gerade vor hat.


    Nachbar von mir "hatte" mal einen McCormick D-324. Der Senior ist immer seelenruhig damit getuckert und relativ schonend damit umgegangen. Die jüngere Generation ist dann nachgerückt und hat den Cormick so gefahren wie man Auto fährt - von wegen Zwischengas oder Doppelkuppeln und das Gas immer am Anschlag. Hat der Cormick nicht allzulange mitgemacht. Aktuell läuft da ein John Deere - allerdings gebe ich dem auch nicht (mehr) lange. Da fehlt einfach der Umgang !


    Ein anderer Nachbar spaltet auch mit einem D-324 Holz mit leicht erhöhtem Standgas. Ich kann da immer gar nicht hinhören. Der Motor wechselt ständig bzw. knört unter der normalen Leerlaufdrehzahl bei Belastung. Sowas kann doch nicht gesund sein. Zudem dauert das ganze extrem lange, bis der Spalter rauf und runter fährt. Ein paar Umdrehungen am Handgas mehr, und das ganze ist doch a. schneller und b. schonender für den Motor bei einem geringen Mehrverbrauch an Sprit. Das ist meine persönliche Meinung - ich bin nicht vom Fach !


    Gruß
    Christian

  • Hi,


    ein Bekannter füllt seine Fahrzeuge zur Winterpause vollständig mit Premiumkraftstoff, nachdem er ein paar mal Probleme mit der Dieselpest hatte. Durch den meistens reduzierten Ethanolgehalz zieht der Diesel dann nicht so schnell Wasser/Kondensat.


    Grüße

  • Hallo LSA,


    ich bezweifle, dass man mit Premiumdiesel das Problem mit der Dieselpest begegenen kann. Wichtig ist, den Tank ganz voll zufüllen, denn damit kann sich kein Kondenswasser im Tank bilden. Dabei spielt es keine Rolle ob Premium oder Standard.
    Aber wie oben schon geschrieben. Ich halte nichts davon, wenn jemand gute Erfahrungen damit gemacht hat, soll er weiter so verfahren. Jeder wie er beliebt!

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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  • Hi,


    es dient auch nur der Vorbeugung. Durch das Bioethanol im normalen Diesel kann sich immer ein gewisser Teil Wasser im Diesel lösen, auch bei vollem Tank. Bei Premiumdiesel wird u.A. auf das Verdünnen verzichtet (dadurch auch ein Teil der "Mehrleistung"), sodass bei vollem Tank weniger Wasser im Tank ist. Alternativ gibts natürlich auch Additive mit entsprechender Wirkung, die man am Ende der Saison in den Tank kippen kann.


    Bei einem bereits befallenen Tank hilft das natürlich nicht. Und ob sich das bei nem 200l Tank jemals lohnt sei auch dahingestellt.


    Grüße


    Edit: Bei Diesel wird Biodiesel, kein Ethanol zugegeben, wer lesen kann ist klar im Vorteil ;) Das Ergebnis ist dank der Ester-Gleichgewichts aber dasselbe - Alkohole und damit wasserziehende Anteile im Diesel

  • Moin


    Ich hatte die Flocken vor 2 Jahren und es hat mich Zeit und Nerven gekostet, aber das ist ein anderes Thema.
    Seither fahre ich anfang November zu meiner Tankestelle des Vertrauens und frage wann es Winterdiesel gibt.
    dann sehe ich zu das ich bis dahin alle Fahrzeuge leer bekomme und wenn man eben einfach mal einen schönen Herbstausflug ins nebelige Moor macht, hauptsache leer, dann einfach mit Winterdiesel bis 1cm unter Tankdeckel auffüllen, sonst kommt es durch die Entlüftung rausgeschwappt und man hat im nächsten Jahr einen schönen Dieselfilm auf dem sich der Dreck sammelt :thumbdown:
    Und wenn doch noch Sommerdiesel drin war und man ihn vorm Frost nicht leer bekommen hat, kipp ich noch 1 Liter super auf 50 Liter Diesel .
    Und dann kann ich in ruhe auf die weißen Flocken von oben warten und mir sicher sein das ich den Trecker zum schneeschieben zum laufen kriege.
    Und wenn er doch nicht anspringt bekommt er mit einem Propangasbrenner die Ölwanne warm gemacht und dann schnurren sie alle wie sie sollen.


    Gruß Tim

  • Hallo zusammen,


    jetzt hat mich doch nochmal der Ergeiz gepackt und habe etwas genauer über die verschiedenen Kraftstoffe nachgelesen. Die Zugabe von Ethanol scheint wohl nur bei den verschiedenen Benzinsorten zu gelten (z. B. E10 bedeutet die Zugabe von 10% Ethanol), nicht aber für Diesel.


    Hier die Erklärung von den verschiedenen Kraftstoffsorten:


    http://tecosol.de/kraftstoff-lexikon/


    http://www.aral.de/de/retail/k…der-kraftstoffsorten.html



    http://www.shell.de/products-s…save-diesel/overview.html



    Es ist interessant mit welchen pseudowissenschaftlichen Tricks die Marketingspezialisten der Mineralölfirmen versuchen ihre hochpreisigen Kraftstoffe an den Mann zu bringen. Wenn man bei Shell ließt:
    "Diesel neigt von Natur aus zur Schaumbildung, die im Tank Platz beansprucht und den Tankvorgang verlangsamen kann. Shell FuelSave Diesel wurde entwickelt, um Schaumbildung zu verringern – mit weniger Schaum können die einzelnen Tanks schneller und sauberer befüllt und das Risiko des Überlaufens verringert werden."


    Bei den Automatikzapfpistolen der Tankstellen ist die Gefahr des Überlaufens nicht gegeben. Es geht Shell womöglich vielmehr darum, dass der Tank voller betankt werden kann, da die Automatikzapfpistole später ausschaltet. Oder wenn man den Tank ganz voll machen möchte, dass dies eben länger dauert. Ich rede hier über normalen Diesel!
    Für mich sind solche Argumente sowas von fadenscheinig, da fällt mir nur eines dazu ein: ohne Worte.


    Also bitte die Artikel der Mineralölkonzerne kritisch hinterfragen und sich seine eingene Meinung dazu bilden. Ich bin keinem böse, wenn jemand die teurern Premiumkraftstoffe tankt, das muß jeder für sich entscheiden. Notwendig ist dies allerdings nicht. Die Mineralölkonzerne suggerieren nur,dass die Verbraucher einen entscheidenden Vorteil von Premiumkraftstoffen hätten. Der einzige Punkt ist, dass die Margen für die Premiumkraftstoffe für die Mineralölkonzerne höher sind und sie diese deshalb lieber verkaufen wollen als Standardkraftstoffe.
    Auch moderne Motoren sind so ausgelegt, dass sie mit "Standardkraftstoff" betankt werden können ohne dauerhaft einen Schaden davon zutragen. Wenn dem nämlich nicht so wäre, wäre der Dieselgate von VW nur ein kleines Problem, das die Autoindustrie an der Backe hätte.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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