• Moin,



    Zitat von Zimmy

    Mit dem Druckluftnageler kann man gut dicke Roststellen bzw die Poren davon sauber machen,mehr auch nicht um Farbe zu entfernen ist das Ding nichts und eine menge Luft braucht das Teil,die Nadeln sind auch schnell verschlissen...taugt nichts

    Da habe ich zum Teil andere Erfahrungen mit "Nadelentrostern" gemacht.... irgendwie ist Lack nicht Lack und Rost nicht Rost =/


    Wir konnten aus einer Firmenauflösung einen wirklich guten Nadelentroster erwerben, habe aber auch ein "billigteil" zuhause, zwischen beiden ist schon ein Unterschied.


    Beim Überarbeiten unseres Eichers war der Nadelentroster für Achsen u. Getriebe ideal, der alte Lack inkl. Grundierung ist regelrecht "abgeplatzt", das Ergebnis sehr zufriedenstellend gewesen (kein weiteres schleifen etc.).


    Es gibt aber Lacke die eben anders beschaffen sind und eher "weich" sind, hier kommt man nicht sooo gut voran bzw. ist der Nadelklopfer nichts.


    Beim überarbeiten unseres alten Kippers mussten wir auch am Rahmen werkeln.


    Ein Anfang sollte schon mit einem Hochdruckreiniger und Dreckfräse gemacht werden, im Idealfall ein Heißwassergerät mit ordentlich Leistung ... zumindest alter Dreck, lockere Farbe u. Rost etc. lösen sich und mancher Lack geht mit Heißwasser ab (insbesondere wenn überpinselt wurde).


    Vom Zumischen via speziellen Aufsätzen in den Wasserstrahl halte ich wenig ... meine Erfahrung mit einer kleinen Sandstrahlpistole waren mehr als ausreichend, elender Dreck.


    Wir haben dann den Kipperrahmen mittels Flex u. Drahtbürstenaufsätzen bearbeitet, war auch nicht die Krönung da es hier auch wieder auf Lack und Rost ankommt.


    Am Brückenboden war der Rost "eingefressen" und verschmiert vielmehr, war unmöglich das metallisch blank zu bekommen. (es gibt auch Lacke die unter der Drahtbürste schmieren, nervig da zeitaufwändiger - geht aber dann doch weg).


    Ich denke die beste Methode ist und bleibt das Sandstrahlen in einer Fachfirma ... das einzige was sauber entrostet und metallisch blank macht.


    Wir haben wie erwähnt die Brücke (unten) per Flex angeschliffen, der Lack am Rahmen war eigentlich sehr gut - wurde nur mit Schleifer angeraut - und dann alles 3x mit Rostegal lackiert, bis heute auch noch okay so.


    Gruß Fendtman

  • Zitat von Lore

    Aber ob Heißwasser besser ist (normalerweise mit weniger Pressung) als Kaltwasser mit hoher Pressung möchte ich bezweifeln.


    Wie gesagt, ein Heißwasser mit anständig Leistung.


    Am Drehkranz und auf der Deichsel etc. ist oft gerne mal altes verkrustet und verdrecktes Fett, evtl. noch Öl rund um den / die Hubzylinder, so Zeugs löst sich mit Heißwasser einfach besser - wenn man eine Möglichkeit dazu hat.

  • Hallo Lore,


    bei 160 bar und 160 °C ist der Aggregatzustand immer noch Wasser, erst wenn das Wasser sich unter Umgebungsdruck entspannt wird es sofort zu Dampf.


    Schau mal hier:
    https://upload.wikimedia.org/w…/9/9d/Dampfdruckkurve.svg


    Deshalb ist es kein Problem das Wasser unter so hohen Druck zu setzen, da man es sich ja um eine Flüssigkeit und kein Gas handelt, welches komprimierbar wäre.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo Claus!


    Danke für die Auskunft.
    Daß Wasser unter Druck über 100 Grad erhitzt werden kann, weis ich noch aus der Schulzeit, aber ob noch über 100 bar auf die zu reinigende Maschine treffen (nach Austritt aus der Düse und Überwindung von ca. 20 cm Abstand bzw. Luftwiderstand) das frage ich mich.
    Ob hier mit ca. 170 bar und ca. 20 l/min Kaltwasser mit einer speziellen Düse (Dreckfräse) evtl. loser Rost und Farbe sich nicht besser entfernen lassen als mit Dampf (Öl u. Fett ausgenommen). Lose Farbe und Rost haben ja keine feste Verbindung zum Untergrund.
    Das war so mein Gedankengang, muß aber nicht stimmen.


    Gruß Lore

  • Hallo Lore,


    natürlich trifft der Wasserstrahl nicht mit 100 bar auf eine Fläche. Unter Umgebungsdruck herrscht ja nur noch Luftdruck. Der Druck wird in Geschwindigkeit umgewandelt und beim Auftreffen auf eine Fläche wird dann aus der Geschindigkeit eine Kraft.
    Bei losen Rost macht es meiner Meinung nach keinen Unterschied ob heißes oder kaltes Wasser. Bei Lack schon. Das heiße Wasser macht den Lack elastisch und man kann den Lack leicht lösen. Allerdings geht dies nur bei dünnen Lackschichten.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo,


    ergänzend zu den wirklich fundierten Ratschlägen von Claus, kann ich empfehlen den Lack vor dem Abstrahlen mit einem guten Mittel einzustreichen um diesen weich zu bekommen, ich persönlich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht und würde lack nicht mehr mit Topf- Zopf und sonstigen Bürsten zu Leibe rücken. Insbesondere in den Winkeln und Ecken ist dies eh schlecht möglich. Schneller geht's evtl. auch nicht, aber in der Zeit in der die Chemie arbeitet kann man was anderes machen .... :) Anschließend löst der Dampfstrahler oder auch der Hochdruckreiniger die Farbe ab wie losen Dreck.


    Gruß


    Musiktrekker

  • Hallo, :)


    ich bin auch interessiert ob es eine chemische Abbeize noch gibt?
    Wurde vor Jahren viel genutzt, aber im Laufe der Zeit wegen der veränderten Umweltanforderungen abgelehnt.
    Also wenn es möglich wäre das Produkt zu nutzen, dann bitte den Namen des Erzeugnisses.


    Gruß
    Märzhase ;)

  • Hallo zusammen, ich habe folgendes Zeug benutzt. Entlacker von der Firma Wolf-Tech GmbH. Das muss aber mindestens 24 Std. einwirken. Geht auch bei mehreren Lackschichten, muss dann nur öfters angewendet werden. Kann mit einem einfachen Hochdruckreinger abgestrahlt werden. Geht bis in die kleinsten Ecken. Das Produkt ist Umweltschonend und kann nach dem Trocknen der abgestahlten Masse dem Hausmüll beigefügt werden. Ist nicht billig, 1,0 Liter Kosten 25,00€


    Gruß Uwe

  • Hallo,


    laut Hersteller, sollte ich mit zwei Liter den kleinen B10 schaffen. Das stimmt aber so nicht, ich habe zwar noch knapp einen 1/4 Liter übrig. Muss aber die großen Teile noch machen, wie die Haube, die beiden Kotflügel und das Mittelteil, schätze das ich mindestens noch ein Liter brauche. Für die Aluteile ist das Zeug super, weil hier die Oberfläche nicht angegriffen wird wie beim schleifen.


    Gruß Uwe

  • Hallo Fendt-Gemeinde,


    auch ich verwende den Ablauger von Wolf-Tech. Es stimmt, er ist nicht ganz billig, funktioniert dafür aber sehr gut. Es sollte nach meiner Erfahrung aber keine Umgebungstemperatur unter 10 Grad herrschen. Ich lasse mir jeweils 4 Kilo schicken, da fallen dann keine Versandkosten an. Ich habe für meinen ersten F 12 (ist natürlich ein Kleiner) etwa 3 Kilo benötigt, der hatte aber 3 Schichten Farbe drauf da einer der Vorbesitzer den mal mit Tannengrün "überzogen" hat. Herr Wolf gibt am Telefon genaue Auskünfte zu seinem Produkt, er restauriert selber auch Trecker. Bestellung geht soweit ich weiß nur telefonisch. Der Hanomag Fan Herr Wolf von der Wolf-Tech GmbH (07263/40640) hat ein Mittel aus dem Flugzeugbau im Vertrieb welches wirklich zum entlacken taugt.
    Das Mittel wird ca. 3-5 mm dick aufgestrichen und reicht bei einem Liter für ca. 3-4 qm. Je nach Anzahl der Farbschichten und der Lackart kann sich diese Zahl natürlich verringern.
    Verarbeitungstemperatur sollte min 12 Grad sein, da sich sonst die normale Einwirkzeit von 1-2 Tagen auf mehrere Tage verlängert. Die Luftfeuchtigkeit sollte auch im Rahmen sein, explizit sollte es nicht darauf regnen.
    Nachdem sich der Lack aufgeworfen hat, wird er mit einem Kärcher abgewaschen und die Lackreste dürfen in den Hausmüll und das schönste, das Abwasser darf in den Kanal.
    Das Mittel trägt den Umweltengel! In diesen Jahreszeiten stelle ich das eingestrichene Zeug in den Heizungskeller. Anschließend stecke ich draußen meinen Kärcher an den Warmwasseranschluss an und strahle ab. Zur zeit wird der 12er welcher in meinem Profilbild zu sehen ist restauriert. Der ist komplett mit Rost überzogen. Unter dem Rost ist seltsamerweise immer noch der Originallack in Fragmenten drauf, wenn ich das Zeug aus dem Säurebad nehme, das packt dann der Ablauger. Anschließend geht's wieder zum Verzinken. Die erste Charge mit vielen Teilen ist schon fertig.


    Gruß


    Musiktrekker