Getriebe macht Probleme

  • Hallo liebe Community,


    danke erstmal für die vielen tollen Tipps die ich hier im Forum schon gefunden habe. Leider gibt es zu meinem Problem noch keinen passenden Eintrag.
    Ich habe zumindest keinen gefunden...


    Ich hab mich dazu entschieden dem Rauschen in meinen Getriebe nachzugehen und das Teil mal leerzuräumen. Soweit ist alles auch sehr gut abgegeangen,
    aber momentan hänge ich an der Vorgelegewelle von Differential fest. Das Tellerrad darauf sitzt fest als wäre es eine Einheit mit der Welle. Ich habe schon beide
    Deckel, die Nutmutter und den Zwischenring ab aber ich bin sowas von frustriert, dass sich das Teil keinen Millimeter bewegen lässt. Soll es ja aber doch, zumindest
    laut Abbildung?!
    Oder ist das noch irgendwie anders befestigt, oder hat vielleicht irgendjemand das schonmal gemacht und kann mir nen Tipp geben, wie das gehen könnte?!


    Vielen Dank an alle schonmal im Vorraus!


    Herzliche Grüße
    Jonathan

  • Hallo Jonathan,


    die Frage die sich mir stellt ist: warum willst du das Tellerrad vom Differential von der Ritzelwelle demontieren? Wenn das Tellerrad kaputt ist, dann wäre das ein Grund aber ansonsten sehe ich keinen.
    Wenn du die Lager tauschen willst, müssen die runter ohne das Tellerrad zu demontieren.
    Das Tellerrad ist auf der Ritzelwelle aufgeschrumpft. So einfach bekommst du das nicht ab. Ohne Presse geht das nicht. Mit einer Hydraulikpresse ist aber aucht die Gefahr recht groß, dass danach das Tellerrad deformiert wird, wenn du nicht richtig unter dem Tellerrad während des Abpressens unterbauen kannst.
    Die Passfeder sollte nur die Lage des Tellerrades zu der Ritzelwelle definieren, Drehmoment überträgt sie normalerweise nicht, da dies der Pressverband übernimmt.


    Wenn du das Tellerrad nicht unbedingt abbauen mußt, lass es drauf.
    Montieren des Tellerrades ist wiederum relativ einfach: Welle in die Kühltruhe legen, bei -24°C und Tellerrad in den Backofen bei 200 °C und die Teile fallen zusammen, wenn du schnell genug bist.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

    • Offizieller Beitrag

    Moin
    Wenn man aber die Welle raus haben muss,weil darunter am Differential was defekt ist,muss erst das große Rad ab,und zwar im Gehäuse.
    also das Rad wie oben beschrieben warm machen und mit geeigneten Treibdorn abschlagen von der Welle.Ist nicht einfach,aber geht.
    Unter unsere 12er findest findest du einen Beitrag über die Reparatur an einen Farmer 1,geht genauso auseinander.....

  • Hallo,


    wenn das Tellerrad nichts hat, dann bleibt es definitiv drauf!!!!!!!!!!!!!! Und im Getriebe wird auch nicht drauf rumgeklopft und mit ungeeigneten Mitteln irgendwas punktuell warm gemacht, was dann trotzdem keinen Erfolg bringt! Meistens sind die beiden Kegelrollenlager verschlissen und ghören deshalb eh erneuert. Wenn Du diese mit geeignetem Werkzeug von der Welle klopfst, dann sind die zwar ganz hinüber - macht aber nichts, da die ja erneuert werden und dann kriegt man auch die Welle als Ganzes raus. Wenn Du mir jetzt noch schreibst, in welchem Betriebszustand (Schiebe- oder Zugbetrieb und in welchem Gang) er richtig laut war, dann kann ich Dir auch sagen, worauf Du jetzt bei der Beurteilung des Zustandes besonders zu achten hast.


    Gruß f18h-doc

    • Offizieller Beitrag

    Moin
    Der F18 Doc hat recht,zum Ausbau dieser Welle,die Welle wo die Handbremse daruf ist,kann in einem Stück ausgebaut werden,hab mich da mit einem anderen Getriebe versehen,Sorry.
    Lager können so getauscht werden,wie er Oben beschrieben hat.
    Wenn ich mich richtig erinnere,muss aber zum Ausbau dieser Welle die Achshälften ab um den Differential Korb absenken zu können,sonst nicht genug Platz.

  • Interessanter Tread...ich hab ein Problem mit dem 5. Gang. Alle anderen sind ok, nur im 5. macht es "knock...knock...knock".


    Ich will aber kein Frednapping machen, sondern lese einfach interessiert mit. :rolleyes:

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    F24W mit org. Frontlader
    werkeln und werkeln lassen... ;)

  • Hallo an Alle,


    vielen Dank für all die Ratschläge zu meinem Problem!
    Ich bin schon froh, dass mir das erwärmen bzw. Klopfen jetzt erspart bleibt! So eine Gewalteinwirkung wär auch nichts für mich gewesen...
    Ich konnte mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass die Monteure bei Fendt 1955 die Welle so im Kasten zusammengesetzt haben.
    Ich hab jetzt alles weg, also Zapfwelle und Achstrichter und habe es, wie f18h-doc schon prophezeit hat, geschafft, die Welle ohne Lager
    drauf zu bergen! Erstes Problem geschafft! Vielen, vielen Dank für die Hilfe dabei!
    Naja jetzt werde ich so peu a peu das Teil weiter demontieren...
    Das Rauschen war jedenfalls quer durch alle Gänge zu hören. Bergauf war es ganz schlimm, bergab ging es war aber auch noch da...


    Viele zuversichtliche Grüße
    Jonathan

  • Hallo,


    stell doch mal ein paar Bilder von den Lagern und deren Laufflächen ein, ich vermute mal ganz stark, dass die beiden Kegelrollenlager richtig viel Spiel gehabt haben. Wenn es dumm läuft und das Getriebe mal aus irgend einem Grund viel Feuchtigkeit im Öl hatte, dann ist auch das Doppelkugellager von der Kegelradwelle hin - es darf axial so gut wie kein fühlbares Spiel haben. Noch ein Hinweis: Beim Ausbau kommen an den besagten Kegelrollenlagern und auch an der Kegelradwelle Einstellscheiben zum Vorschein. Diese müssen exakt dort wieder eingebaut werden, wo sie entnommen wurden. Ansonsten sollte das Kegel- und Tellerrad von jemandem eingestellt werden, der sich mit sowas auskennt, weil es sich sonst u.U. selbst zerstört und dabei natürlich auch ziemlich unschöne Geräusche macht. Dabei kommt es schon auf einen zehntel Millimeter an, weil es während des Betriebs von selbst wieder mehr Spiel bekommt.


    Gruß f18h-doc

  • Hallo,
    Jetzt hab ich mich länger nicht mehr gemeldet, ich war noch im Urlaub...
    Weiter gekommen bin ich aber auch! Ich habe inzwischen fast den kompletten Traktor zerlegt. Angefangen hat das mit dem rauschenden bzw. kreischenden Getriebe. Um das zu beseitigen wollte ich mir mal den Zustand der Hinterachslager anschauen, aber die sahen noch ganz gut aus daher musste das Problem woanders liegen. Ich hab weiter zerlegt und Lager zutage befördert, die wirklich nicht mehr gut aussehen. Und das Doppelkugellager hat auch Spiel... Eines der Lager hab ich beim Herausschlagen ganz unabsichtlich zerlegt, so verschlissen war das schon... Die anderen beiden haben, das kann man auf dem Bild vielleicht ein bisschen erahnen, sowohl axial als auch radial 1,5 mm Spiel...
    Nachdem das Getriebe zerlegt war hab ich mit einigen Mechanikern und Oldtimerfachleuten unterhalten und den Entschluss gefasst, eine Restaurierung des ganzen Traktors anzugehen. Er hat viele Mankos wie schlechter Lack, Qualm aus der KW- Entlüftung, unsaubere Drehzahleinregelung im Leerlauf und da und da Ölverlust und nicht zu vergessen das laute Getriebe. Und wie gesagt, momentan ist alles zerlegt, bis auf den Motor. Da hab ich jetzt das Problem, dass ich die große Mutter an der Schwungmasse nicht aufbekomme. Selbst wenn ich die Kurbelwelle blockiere und mit nem Hammer auf die Ratsche einschlage rührt sich die Mutter keinen Millimeter. Hat da vielleicht jemand noch eine Idee?!
    Über den Winter möchte ich die Teile säubern und evtl. neu lackieren. Der jetzige Lack, der mit dem Pinsel aufgetragen wurde, ist teilweise nur über alten Dreck drübergestrichen. Wie bekommt man denn am besten den alten Lack runter und welches neuen sprüht man denn am besten wieder drauf?!
    Wenn ich das wüsste, wäre mir schonmal sehr geholfen! Vielen Dank schon jetzt!


    Soweit für den Moment! Viele Grüße
    Jonathan

    • Offizieller Beitrag

    Moin
    Habe jetzt aktuell einen MWM AKD 112Z auseinader,wo Kurbelwelle ausgebaut wurde.Schraube gelöst(65ziger Nuss) mit grossen Schalgschrauber,3/4 Zoll Anschluss für Nüsse.
    Ansonsten hab ich auch schon mit Schiebestück in 3/4 Zoll und Gegenauflage und dann mit 5 Kilo Hammer diese Schrauben gelöst,wo ich noch keinen Schlagschrauber dieser Grösse hatte...

  • Ist da vielleicht ein links Gewinde drauf.
    Nur als Frage/Hinweis.
    Hab auch schon mal an einem Willy Jeep die Erfahrung gemacht.
    Da sind die Radschrauben Links und Rechts mit Links und Rechts Gewinde. 8|


    Dito beim Hanomag AL28. 8|

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    F24W mit org. Frontlader
    werkeln und werkeln lassen... ;)

  • Hallo,


    ich denke mal, dass die Lagerauswahl auf dem Bild den Zustand aller Lager wiedergibt und somit auch die weitere Vorgehensweise mit denselben. Das ist aber nur die halbe Miete! Denn jetzt müssen alle Zahnräder peinlich sauber gewaschen und im trockenen Zustand begutachtet werden. Ein gewisser Verschleiß an den Stirnseiten der Zahnräder ist normal (vor allem, wenn da mal ein Cowboy drauf war). Ausgebrochene Zahnflanken und auch Haarrisse sind definitiv ein Ausschlusskriterium für das betreffende Zahnrad! Dazu musst Du Dir wirklich jeden Zahn einzeln und genau ansehen. Ferner kann es dann nach dem Zusammenbau und Betrieb auch passieren, dass je nach Abnutzungsstand der Zahnräder und der Nadellagerung von der Kegelradwelle in der Getriebeeingangswelle eine ganz erhebliche Geräuschentwicklung im 4. und evtl. auch im 5. Gang zu hören ist. In der kleinen Gruppe sind die Gänge 1 und 2 aber ruhig. Das ist halt dann so aber deswegen kann das Getriebe belastet werden. Aber zunächst musst Du mal die Räder und Nadellagerpassungen prüfen dann sehen wir weiter.


    Gruß f18h-doc

  • Hallo Jonathan,


    sicherlich eine gute Entscheidung Dein Ross grundlegend zu sanieren. Ich habe die letzten Jahre zwei 12er Rösser komplett zerlegt (außer Getriebe) und neu aufgebaut. Meine Erfahrung ist, dass hier in kleine Einzelprojekte aufgeteilt werden sollte und nicht alles einfach mal zerlgen. Zu den einzelnen Fragen findest Du hier im Forum schon einige Beiträge die sich damit befassen. Ich habe aufgeteilt in Vorderwagen mit Vorderachse, Motor und Hinterwagen mit Getriebe, Wenn er dann mal wieder auf vier Beinen steht kann er schön wieder komplettiert werden.


    Die 65er Mutter schwungseitig habe ich jeweils durch blockieren der KW mit einem Hartholzriegel nach Öffnen der beiden Seitenluken und unter Einsatz von einem langen Rohr mit dem 3/4 Zoll Knebel geschafft. Sicherungsblech penibel lösen!!!
    Ist definitiv ein normales Rechtsgewinde!
    Zur Motorüberholung wirst du jemanden brauchen, der sowas schon mal gemacht hat. Insbesondere Vermessen der Lagerung. Hier gibt es viele Maße welche beachtet werden sollten. Ist es ein wasser- oder luftgekühlter 24er? Wenn Du Motorenteile brauchst kann ich dir auch meine Erfahrungen berichten. Einfach ne PN schreiben.


    Entlackt habe ich meine beiden Rösser mit einem Mittel von Wolf-Tech welches ab einer Umgebungstemperatur von 20 grad sehr gut klappt.
    Ruf einfach mal unter Wolf-Tech GmbH (07263/40640) an, der nette Herr gibt gute Tips.


    Ansonsten viel Spaß bei der Restauration... und schau Dich hier im Forum um, das meiste ist schon behandelt.


    Beste Grüße


    Musiktrekker

  • Ein herzliches Hallo in die Runde,


    jetzt habe ich mich wirklich lange nicht mehr gemeldet... Ich war vorübergehend wegezogen und daher musste das Dieselross erst einmal in der Garage ruhen.
    Aber zwischenzeitlich habe ich zwei vereinseigene Traktorentreffen verpasst und daher musste ich einfach wieder mal weiterkommen!
    Inzwischen habe ich sämtliche Getriebeteile entweder sandstrahlen lassen oder selbst mit der Drahtbürste entlackt. Anschließend habe ich auch alle Teile wieder grundiert und bin jetzt auch schon fast wieder mit der Montage des Triebwerks durch, bis auf zwei kleine Problemchen.
    Erstens: Es ist ja so, dass die Hinterachsen nur von den beiden kleinen Rillenkugellagern axial gehalten werden. Daher kommt es mir komisch vor, dass ich beim axialen Bewegen der montierten Achsen sowohl rechts als auch links Spiel fühlen kann. Die Dichtung, die ich verbaut habe hat eine Stärke von 0,5 mm. Sollte das mit Scheiben ausgeglichen werden?
    Und zweitens habe ich ein kleines Problem mit der Zapfwelle bzw. dem Dichtungsring, der die Welle zwischen Schaltgetriebe und Differential abdichtet. Ich habe schon mit einem 50 mm Kunststoffrohr versucht den Ring 35x62x12 in die Bohrung zu klopfen, aber leider ist er, trotz einer Nacht in der Tiefkühltruhe, immer verkantet und schlussendlich verbogen und daher unbrauchbar. Einen zweiten habe ich noch, diesmal sollte es funktionieren. Vielleichte hat ja das schon jemand gemacht und hat eine Idee, wie man das schaffen könnte...
    Zur Veranschaulichung habe ich auch noch einmal zwei Fotos angehängt.


    Vielen Dank schon jetzt im Vorraus!
    Jonathan

    • Offizieller Beitrag

    Moin
    Ich habe mir damals einen passenden Treibdorn auf der Drehbank gefertigt....
    Zu den Steckachsen.
    Das kann nur das Spiel im Gehäuse sein,also durch Passcheiben oder dergleichen einzustellen. Vorausgesetzt, die Lager wurden ordnungsgemäß auf der Welle fixiert.