fix2 (AKD 311Z) zieht nicht richtig

  • Hallo zusammen,


    mein fix2 mag nicht so richtig ziehen. Habe jetzt schon ein paar Probefahrten mit ihm unternommen (leer und mit Anhänger).


    Hätte erwartet, dass er zumindest im Leerzustand einen Berg hoch schafft im 6. Gang - mit Anhänger hätte ich zumindest erwartet, dass er den Berg im 5ten Gang packt. Wenn man im Stand Gas gibt, braucht er für mein Empfinden auch recht lange, bis er nach oben ausdreht.


    Habe einen neuen Dieselfilter eingebaut und auch korrekt entlüftet.


    Hat jemand noch ne Idee, was da die Ursache sein kann ? Ventile einstellen wäre so die nächste angepeilte Maßnahme.


    Danke für eure Tipps.


    Gruß


    Christian

  • Hallo Christian,


    um die Kompression zu messen gibt es mehrere Möglichkeiten:
    1. Eine einfache: alle Glühkerzen raus, Manometer mit mindestens 30 bar Anzeige am zu messenden Zylinder einschrauben oder einem Metallrohr verbinden und Motor drehen lassen; maximaler Ausschlag vom Manometer ist dein Kompressionsdruck;
    es gibt auch im Fachhandel Manometer mit verschiedenen Einschraubadaptern


    oder professionell


    2. Es gibt spezielle Kompressionsprüfgeräte mit Schleppzeiger, die sehen so aus:
    http://www.ebay.de/itm/Motomet…ckschreiber-/361286939499
    dazu noch verschiedene Adapter für das passende Anschlußgewinde von der jeweiligen Glühkerze, die sind recht unterschiedlich von Motor zu Motor.



    Der Einspritzdruck der Düsen wird im ausgebauten Zustand auf einem Düsenprüfstand geprüft. Dies ist nichts anderes als eine kleine handbetätigte Hockdruckpumpe mit Manometer. Das Manometer zeigt dir den Einspritzdruck an und über das Sprühbild kann man erkennen ob die Düse sauber zerstäubt. Passt beides ist die Düse i. O.
    In der Regel bist du besser dran, wenn du das bei einem Boschdienst oder Motoreninstandsetzer machen läßt. Dies kostet nicht viel und wenn der Düseneinsatz gewechselt werden muß, muß der Druck sowieso neu eingestellt werden. Da läßt man besser jemanden ran der das richtige Werkzeug hat, zumal das einstellen eine Kleinigkeit ist und meist gegen ein Trinkgeld oder für kleines Geld jeder Motorenbauer mit macht.


    Wenn es an der Einspritzpumpe (Pumpendruck) fehlt, wird 1. teuer und 2. schwierig. Ob es überhaupt noch Ersatzteile für die Fix 2 ESP gibt weiß ich nicht. Tendenziell fehlt es aber eher an den Düsen oder Düseneinsätzen als bei der Pumpe, wenn an der Kraftstoffeinspritzanlage ein Defekt zu vermuten ist. Der Sitz vom Düseneinsatz verschleißt prinzipiell eher, als ein Pumpenelement an der ESP. Aber nichts ist unmöglich. Deshalb planmäßig vorgehen, denn die Kosten steigen in der Reihenfolge der oben beschriebenen Maßnahmen.
    Immer das, was am einfachsten und kostengünstigsten auszuschließen ist zuerst prüfen!

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo Claus,


    erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.


    Muss ich mal schauen, wie ich das mache. Solche Firmen sind bei uns in der Region eher rar.


    Was mir noch aufgefallen ist:


    Ich habe ihn neulich entlüftet - erst am Filter, dann an der ESP und dann hab ich ihn laufen lassen und oben an den Düsen die Überwurfmuttern vorsichtig geöffnet. Bei Zylinder zwei ging das ohne Probleme. Erst kam wenig Kraftstoff, dann hat er ihn richtig rausgenebelt. Bei Zylinder 1 schaut es etwas bescheidener aus. Da geht schonmal die Überwurfmutter nicht auf. Von der Leitung ist dann schon leicht die Farbe abgebröselt, weil sich das Röhrchen wohl etwas gebogen hat. Dafür hat sich die untere Schraube (welche kleiner ist, als bei Zylinder 2) ein Stück gelöst, sodass da dann Diesel ausgetreten ist. Wollte da jetzt nicht mit Gewalt versuchen, die Überwurfmutter zu lösen. Habs mal mit etwas Kriechöl eingesprüht. Gibts nen Trick, wie man die lösen kann ? Wollte mir nicht die Leitung schrotten.


    Deswegen bin ich mir jetzt nicht sicher, ob ggf. bloß bei Zylinder 1 etwas faul ist zwecks Entlüftung oder Düse. Was mich auch stutzig macht, ist die kleinere Schraube (14er) unten am Düsenstock. Bei Zylinder 2 ist es eine 17er. Überwurfmutter ist jeweils eine 19er. Weiß allerdings nicht, ob da schon mal wer dran geschraubt hat.


    Gruß


    Christian

  • Hallo Christian,


    wenn du die Überwurfmutter nicht auf bekommst kannst du mal folgendes probieren:


    Nimm einen Hammer und halte ihn seitlich an die Überwurfmutter. Mit einem zweiten Hammer gleicher größe klopfst du ein paar mal auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls an die Überwurfmutter. Damit prellt es in der Regel die Überwurfmutter locker.
    Bitte nicht mit Gewalt arbeiten.


    Wenn sie dann immer noch nicht locker wird, kannst du vorsichtig mit einem kleinen Brenner an die Sache gehen. Vorsichtig die Mutter warm machen. Wenn die Köpfe sauber sind und nicht mit Diesel voll sind brennt auch nichts. Da eine Verbrennung immer Sauerstoff benötigt und der Diesel im inneren der Leitung ja keinen Sauerstoff bekommt ist dies problemlos möglich.


    Daß unterschiedliche Schrauben am Düsenstock eingeschraubt sind ist unüblich. Normalerweise sind alle gleich groß. Dies muß aber nichts heißen. Wenn die Düsen sauber arbeiten und der Düsenstock im Kopf dicht ist ist das schon so ok.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo Claus,


    das mit den beiden Hämmern ist eine gute Idee ! Danke dafür ! Werde ich probieren !


    Werde ebenfalls mal ein Foto von den beiden Düsenstöcken machen. Nicht dass da jemand mal ne Düse eingesetzt hat, die vielleicht gar nicht so recht zum Motor passt. Könnte ja auch das Leistungs-Loch erklären. Nicht dass am Ende nur ein Zylinder richtig arbeitet.


    Komme allerdings erst am Wochenende dazu. Bin unter der Woche auswärts.


    Gruß


    Christian

  • Hallo Hopfenjunge,


    das halte ich für ein Gerücht, was du da schreibst. Wenn er mit einem normalen Gabelschlüssel die Mutter nicht aufbringt, bringt er sie mit einem Rohrleitungsschlüssel auch nicht auf! Der Rohrleitungsschlüssel hat nur den Vorteil das der Sechskant nicht ausgenudelt wird, sonst nichts.
    Das Prellen hab ich so in meiner Lehrzeit gelernt, da wir oft bei Hydraulikleitungen mit Überwurfmuttern die Überwurfmuttern nicht abbekommen haben. Einfach zwei Hämmer nehmen: einen zum gegenhalten, den anderen zum Klopfen. Das bewirkt ware Wunder. Genause bei Verschlußschrauben die man nicht öffnen kann:
    Leicht klopfen, dann gehen die ohne Probleme auf, da sich die Dichtung setzt. Bei Kegelschlußschrauben ist dies ganz ausgeprägt.


    Was natürlich zu beachten ist: keine brachiale Gewalt sondern mit Gefühl arbeiten. Das ist aber für mich so selbstverständlich, das ich das eigentlich nicht dazuschreiben brauche.

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


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    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

    Einmal editiert, zuletzt von Fendt 270 VA ()

  • :thumbup:
    Hirn einschalten und nicht mit Gewalt, das bringt meist den Erfolg. Mit dem Kopf durch die Wand verursacht nur Beulen und Kopfschmerzen aber keine Lösungen

    Liebe Grüße aus der Oberpfalz


    Claus


    _________________________________________________________


    F17L, F28, F275 GT, Farmer 270 VA

  • Hallo zusammen,
    ich habe eine Frage zum Wechseln der Einspritzdüsen:
    Mein fix2 ist hinsichtlich der Leistung immernoch recht träge. Ich habe in der Zwischenzeit mal die komplette Spritversorgung gereinigt und überprüft. Diesel bekommt er meiner Meinung nach genug. Auch der Luftfilter wurde getauscht. Ansaugkanal will ich noch abschrauben und reinigen. Bin auch neulich mal ein Stückchen ohne Luftfilter gefahren. Leistung war für mein Empfinden etwas besser. Ventile wurden auch eingestellt.
    Hab jetzt in einem anderen Beitrag hier gelesen, dass die verzögerte Gasannahme durch verschlissene Einspritzdüsen kommen kann. Gibt's da beim Tausch etwas zu berücksichtigen ? Kann man das selbst machen oder sollte man das lieber einem Fachmann überlassen ?
    Das wäre jetzt meine nächste angepeilte Methode um dem fix wieder etwas mehr Leistung einzuhauchen. Habe neulich den Vergleich gemacht: Habe im Standgas bei unserem Farmer 1Z mal das Gasgestänge ein wenig bewegt - nimmt spontan das Gas an. Beim fix2 das Gleiche - allerdings mit entsprechender Verzögerung. Der fix2 ist ja auch ein Direkteinspritzer und müsste doch diesbezüglich ähnlich reagieren.
    Danke für eure Tipps
    Gruß
    Christian

  • Der Fendt Fix 2 hat doch den MWM KD 211 Z verbaut,der ist kein Direkteinspritzer sondern ein Wirbelkammermotor...der braucht halt ein wenig länger bis er in die "gänge" kommt...Einspritzdüsen kannst du selber wechseln,das ist kein Ding...kannst doch die Düsen erstmal abdrücken lassen,und wenn die noch ok sind brauchst du keine neuen...


    Beim aus und einbau keine Gewalt anwenden und auf sauberkeit achten ;) ...


    MFG

    • Offizieller Beitrag

    Moin
    Man kann den kleine Fix nicht mit dem AKD112Z aus dem Farmer 1Z vergleichen,der läuft da auch noch anders als im Farmer 1,im Farmer1 wirkt er untenrum auch träger.
    Wurde bislang am fix mal was gemacht?Stunden?Kompression?Einspritzanlage?
    Anders rum:
    Hat der 1Z noch die originale Einstellung?
    es ist ein Unterschied von locker 10 PS zwischen den Beiden je nach Zustand und Einstellung.....

  • Hallo Zimmy und F12,
    der fix 2 hat den AKD311Z welcher auch keine Vorglühanlage besitzt. In den Unterlagen steht auch überall Direkteinspritzer. Der KD211Z ist doch auch ein wassergekühlter. Meiner ist luftgekühlt.
    Aufgrund des Alters und der Betriebsstunden (lassen sich nur sehr unglaubwürdig ablesen. Würde sogar sagen, dass entweder der Stundenzähler nicht so recht funktioniert (er bewegt sich), oder ob mal das Instrument getauscht wurde.
    F12: Unser Farmer 1Z ist einer aus der letzten Serie mit dem D322-2 (28 PS). Am fix wurde motormäßig meines Erachtens nichts gemacht. Er war recht lange gestanden. Betriebsstunden ist wie schon erwähnt - schwierig zu beziffern. Kompression müsste ich messen lassen. Einspritzanlage sieht soweit denke ich auch gut aus. Habe halt die Düsen im Verdacht.
    Der 1Z aus unserem Familien-Erstbesitz ist noch absolut original (~.3900 Stunden, da war auch noch nie etwas am Motor). An beiden Fahrzeugen ist auch nix "frisiert" worden.
    Der fix kommt halt für mein Empfinden nicht aus dem Quark. Nicht mal im Stand wenn man kurz aufs Gas geht.
    Im Fahrbetrieb ist es teilweise so, wenn man bei leichter Steigung mal kurz vom Gas geht (z.B. im 6ten Gang) und wieder rauf, dann hat er ein absolutes Loch und kommt entweder gar nicht mehr auf Touren oder braucht extrem lange, bis er sich wieder gefangen hat. Merkt man auch beim Anfahren - der hat da eine gewisse Schwäche eben auch im Durchzug. Wo ich mit dem 1Z im 6ten Gang hochkomme, plagt sich der fix im 5ten Gang (teilweise grenzwertig, dass man den 4ten Gang ziehen müsste). Der hat irgendwie keine Leistungsreserve mehr, wenns mal bergauf geht bzw. wenn man mal vom Gas geht. Bergab oder auf der Ebene läuft er für mein empfinden so wie er soll (O-Ton von meinem Dad: Bergab ziehen se alle gut :) . Man merkt es auch deutlich beim herunterschalten mit Zwischengas. Bis der hochdreht, steht die ganze Fuhre fast am Berg. Der 1Z nimmt dagegen das Gas spontan an, sodass man den Schaltvorgang auch schnell durchführen kann. Beim fix schläft man dagegen fast ein, bis man schalten kann. 9 PS sind klar ein deutlicher Unterschied. Bei uns ist früher auch ein 12er gelaufen - wurde dann gegen den 1Z eingetauscht (der würde heute da bleiben - obwohl der wohl schon ziemlich am Ende war). Mein Dad meint immer, der 12er war "fleißiger" als der fix und der 12er war bei uns auf dem Hof nicht zu Besuch lt. meinem Dad (da kann ich leider keine Erfahrung haben - bin ich zu jung dafür ;) ).
    Vielleicht habt ihr noch ne Idee was der kleine fix haben könnte. Hat der Regler etwas mit der Gassannahme zu tun oder regelt der nur das "abtouren" ? Da kenne ich mich leider nicht so gut aus.
    Gibt es irgendwie in der Druckleitung von der ESP einen Stabfilter oder sowas ? Nicht dass da noch irgendwas in der Spritversorgung nicht passt.
    Gruß und einen guten Start in die Woche
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    Moin
    klar ist der 311er ein Direkteinpritzer.
    Mess mal die Kompression,dann sehen wir weiter...
    EP oder Regelung eher selten,meist Verschleiss.
    Der regler hat was mit der Gasanahme zutun,sicher,aber nicht alleine.Ohne eine gesunde Kompression geht bei den Motoren garnix.

  • Moin moin,
    Kompression muss ich messen lassen. Da hab ich die Gerätschaften nicht dazu.
    Nachdem hier die LAMA-Händler so gut wie alle dicht gemacht haben, wird das fast schwierig, da jemanden zu finden.
    Hab da auch leider keinen im Bekanntenkreis, der sowas könnte.
    Nächstes Projekt wird jetzt erstmal der Auspuff. Den will ich zur Seite legen. Nach hinten nervt bei Kreissägen-/Spalterbetrieb.
    Danke und Gruß
    Christian

  • Moin moin und ein gutes Neues Jahr !
    nach langem hin und her war der kleine fix jetzt mal in der Werkstatt.
    Gemacht wurde folgendes:
    - Austausch der Schaltfedern + Kugeln (Ausbau vom Kraftheber notwendig) inkl. Getriebeölwechsel
    - neues Massekabel
    - neues Plus-Kabel zum Anlasser
    - neuer Anlasserknopf
    - Kupplungsanschlag wurde angezogen und gesichert, Einstellung Kupplungsspiel
    - Prüfung Einspritzdüsen (waren nicht mehr die Besten) -> Austausch gegen neue Düsen
    - Kompressionsmessung (1. Zylinder 23 bar, 2. Zylinder 24 bar)


    Ergebnisse:


    - Lässt sich wieder einwandfrei schalten. 1. Gang bleibt wieder drinnen.
    - Kupplung ist "weicher" beim Schalten
    - Gasannahme ist spontaner als vorher (nicht mehr so verzögert)
    - Kaltstart ist trotz Betätigung des Mehrmengen-Knopfes + vorpumpen bei ca. 0 Grad schlecht (Batterie ist voll geladen) :( -> hat da jemand eine Idee was da das Problem sein kann ?
    - zieht im Farbetrieb deutlich besser an (zumindest im Leerzustand, mit Last wurde noch nicht getestet), Gas ist "elastischer" als vorher - dreht williger nach oben raus. War vorher wie gedrosselt ...


    Gruß
    Christian

  • Moin und frohes neues.


    Schön das er wieder besser läuft :thumbup: , aber bedenke das der Motor fast 50 Jahre auf dem Buckel hat, da ist der eben nicht mehr so kaltstartwillig wie ein neuer Motor, ist unser 1z auch nicht und selbst der 308 braucht ne Umdrehung mehr ;)
    Sicher man könnte jetzt alles erneuern und einen Batzen Geld versenken aber solange er doch noch passabel läuft würde ich ihn lassen.



    Gruß Tim