Allradbereifung Farmer 102s

  • Hallo zusammen,


    ich zerbreche mir zur Zeit den Kopf über die Allradbereifung meines 102 SA.
    Ursprünglich war beim Kauf eine Hackfruchbereifung montiert, die ich verkauft habe.
    Dann hab ich mir beim Schlachter von einem 104sa die Kombi 16.9 30 und 10.5 18 gekauft.


    Jetzt beginnt der Wirr-Warr:
    Lt. des Fendt-Prospektes ist für meinen 102er eine 16.9 30/10.5 18 Kombi nicht geeignet.
    Entweder 16.9 30/10.5 20 oder 14.9 30/10.5 18.


    Das habe ich dann beherzigt und den die Felgen komplett neu bereift.
    Auf die hinteren Felgen wo urspr. die 16.9 30er drauf waren habe ich Mitas 14.9 30 montiert und vorne BKT 10.5 18.
    Das Problem ist nur das die Mitas anscheinend extrem groß ausfallen, da sie rein optisch fast so wuchtig wirken, wie die vorherigen alten Michelin 16.9 30er.


    Ein Bekannter hat den selben Schlepper, mit derselben Kombi, und hier sind die 14.9 30 deutlich schmächtiger.
    Daher bin ich mir nicht sicher ob mein Allradverhältnis überhaupt noch richtig passt?
    Um keine langfristigen Schäden zu riskieren, bin ich am überlegen, die vorderen 10.5 18 durch 10.5 20 zu ersetzen.
    Scheint da sinnvoll?


    Und wie ist das physikalisch mit der Voreilung?
    Ist die Varinante zu kleine Vorderräder zu zu großen Hinterrädern gefährlich oder zu große Vorderräder zu zu kleinen Hinterrädern?


    Auffallend ist auch das bei ausgeschaltetem Allrad und Kurvenfahrten die Allradkupplung immer etwas klappert.
    Könnte das auch auf eine evtl. nicht geeignete Radkombi deuten?


    Danke für Info.


    Gruß
    Christoph

  • Die Voreilung sollte zwischen 1-5% liegen, das heißt die Vorderräder legen bei eingeschaltetem Allrad 1-5% mehr Weg zurück! Wenn die Vorderräder zu klein sind, dann bremsen die Vorderräder, zu große Räder bewirken eine zu große Voreilung, das bedeutet erhöhten Reifenverschleiß!


    Hier ist es schön beschrieben!


    http://www.landtreff.de/berechnung-der-voreilung-t28656.html

  • Ok, danke, dann ist es wohl das beste, den Wert der beiden Abrollumfänge ins Verhältnis zu setzen.
    Weiß jemand den Wert des Soll-Übersetzungsverhältnisses für meinen Schlepper?
    Oder kann man das im Netz irgendwo nachschlagen?
    Mein 102sa ist Baujahr 1986 und hat 48 PS

  • Hallo,


    das mit dem Klappern bei Kurvenfahrten, liegt nicht an der Bereifungskombination.
    Konstruktionsbedingt (keine Doppelkreuzgelenke in der Vorderachse)
    kommt es bei Kurvenfahrten zu eienm unrunden Lauf der Kardanwelle und somit auch
    des Allradkupplungsbelages. Hier schlägt die Einstellschraube dann laufend an die Kanten
    der Rasterung. Das ist völlig unbedeutend, aber sehr nervig anzuhören.
    Hier gibt es aber sehr leicht Abhilfe.
    --Einstellschraube ein Stück rausdrehen
    --von einem Benzinschlauch oder ähnliches ca 4mm abschneiden
    --das Stück von unten in die Rasterung schieben
    --Schraube wieder reindrehen, so dass sie von dem Stück des Schlauches ummantelt ist
    --nun dämpft der Kunststoff die Schläge auf die Einstellschraube
    --kein Geräusch mehr.



    Gruss - Sepp

  • Hallo Wolfgang!


    der Schlepper hat die Typenbezeichnung FWA 135 S und die Fahrgestellnummer lautet 1352112338
    Wäre super, wenn du mir weiterhelfen könntest!


    Hallo Sepp,


    wo genau befindet sich denn diese Einstellschraube, wo ich den Kunststoff reintun muss?


    Danke & Gruß
    Christoph

  • Hallo Sepp,


    besten Dank für die Skizze. Werd ich heute Nachmittag gleich testen!!


    Hallo Wolfgang,


    ebenfalls vielen Dank für die Durchgabe meines Übersetzungsverhältnises.
    Damit hast du mir viel Telefoniererei und Aufriss bei Baywa/Fendt erspart.


    So erfreut ich aber jetzt einerseits über die Daten bin, so entäuscht bin ich gleichzeitig, dass ich nun nach meinen Berechnungen die falsche Bereifung auf meinem Schlepper habe!! :-(((


    Ich habe nämlich im Moment mit den 10.5-18 vorne einen negativen Vorlauf, d.h. das die Vorderachse bei eingeschaltetem Allrad den Schlepper einbremst. :cursing:
    Das blöde ist zusätzlich, dass ich nach Recherchen im Netz keinen passenden Vorderreifen finden kann.
    Mein Mitas Hinerrad hat lt. Hersteller einen Abrollumfang von 4225mm.
    Nach meinen Berechnungen (Abrollumfang Hinterrad 4225 x Übersetzungsverhältnis 0,6462) lande ich bei einem Abrollumfang für das Vorderrad von 2730mm.


    Das heißt, ich brauche ein Vorderrad mit einem Abrollumfang von 2730mm oder max. 5% größer.
    Ich habe bei Mitas und BKT geschaut und hier ist es so, dass die 10.5-18er immer zu klein sind. --> negativer Vorlauf


    Und die 10.5-20er fallen mir über die 5% Grenze nach oben hinaus..


    Das nächste Problem ist, selbst wenn ich die 5% überschreiten dürfte(Weiß dazu jemand was?) müsste ich erst die passenden Felgen finden, und die 10.5-18er verkaufen..


    Wahnsinn wie kompliziert das alles ist!!


    Ich hoffe nur, dass ich dem Schlepper bei meinen Allradeinsätzen im Wald durch meinen im Moment negativen Vorlauf noch keinen Schaden zugefügt habe..
    Da ich aber viele Transportarbeiten habe, und hier den Allrad nicht benötige, habe ich wenigstens Ruhe und Zeit bei der Problemlösung..
    Wenn jemand Tipps, Hilfe, oder gar passende Räder für mich hätte wäre ich RIESIG Dankbar!!


    Gruß
    Christoph

  • Moin


    Durch den Vorlauf baut sich bei eingeschaltetem Allrad auf der Straße im Getriebe eine Spannung auf, im Wald hat das Rad schlupf wodurch dies nicht geschieht.
    Darum würde ich sagen das du dem Schlepper wahrscheinlich noch keinen Schaden zugefügt hast.
    Die 5% sind ja auch nur so ein Richtwert für die Fahreigenschaften, denn wenn die Vorderachse bremst will der Trecker hinten Ausbrechen, und wenn die VA zu schnell ist verbrauchst du deine Reifen zu schnell.
    Ist bei denem Freund noch die Originalbereifung drauf? dann würde ich deine auch so lassen, wenn du die selbe hast.
    Das ist meine Meinung dazu.


    Gruß Tim

  • Hallo,


    das mit dem Vorlauf oder Nachlauf ist bei den heutigen Reifen ein Problem.
    Denn manchmal fragt man sich schon,was die Größenbezeichnung mit der Realität zu tun hat.
    Du kannst ja auch zB. 300/70-20 nehmen - und selbst da kommt es wieder auf das Fabrikat an.
    Grundsätzlich bist Du mit mit zu großem Vorlauf im Wald besser bedient als mit Nachlauf,
    da der Schlepper bei Nachlauf sich bei Kurvenfahrten extrem spreizt.
    Technischen Schaden gibt es keinen - denn auf Teerstraße ist der Antrieb in der Regel aus.
    Aber, ich gebe Dir Recht - mit der Reifengrösse ist es zum "Haareausreissen"
    Zwischengrössen sind halt auch eine Kostenfrage und manchmal nicht rentabel.
    Ich habe selbst schon einiges erlebt.
    Reifenerneuerung von Kleber auf Pirelli (gleiche Grösse) und nichts passt mehr.


    Gruss - Sepp

  • Hallo,


    die Standartfelge ist W9, W10 und DW10 sind ebenfalls zugelassen.
    Diese Felge passt für beide.
    Aber wenn du schon die 18 er Felge hast, kannst Du den Abrollumfang erhöhen,
    indem du zB. 12.5-18 MPT anstatt 10.5-18 MPT nimmst.
    Den genauen Abrollumfang muss man je nach Fabrikat erfragen.
    Übrigens Pirelli Agrar 6 PR 10.5-18 hat einen Abrollumfang von 2800 mm.
    Pirelli GG1 6 PR 10.5-18 hat einen Abrollumfang von 2740 mm.
    ebenso die mit 8 PR GG4, oder 10 PR GG1 - auch 2740 mm.
    Pirelli 12.5-18 8 PR GG1 3025 mm,
    Pirelli 12.5-18 8 PR GG4 2980 mm.


    .


    Gruss - Sepp

  • Hallo Sepp,


    das mit den Pirellis wäre sehr interessant!
    Die würden ja vom Abrollumfang her genau in mein Schema passen!
    Habe gerade das Internet durchstöbert. Kann aber beim besten Willen keinen dieser Reifen finden.
    Weißt du, wo ich da nachschauen muss und wie diese Reifen ca. preislich liegen?
    Sind das Radialreifen?


    Gruß
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    aus Pirelli wurde inzwischen Trelleborg.
    Du kannst aber auch andere Fabrikate nachfragen. Ich hab halt nur die Liste von
    Pirelli. Grunsätzlich gibt es mit Sicherheit eine Reifengröße und ein Fabrikat
    das den gewünschten Abrollumfang bietet, und zwar ohne Felgenwechsel.
    Du kannst ja zB. auch einen 335/80-18 Gürtelreifen nehmen, der dürfte in etwa
    einem 12.5-18 Diagonalreifen entsprechen.
    Lass Dir von deinem Reifen-oder Landmaschinenhändler mal die technischen Daten
    der einzelnen Reifenhersteller zeigen.


    http://www.de.working-tyres.eu…12.5-18-gg-4-mpt-8pr.html


    gib im Suchkästchen der Seite 12.5-18 ein, und schon sind welche da.


    Gruss - Sepp

  • Alles klar, danke für die Info, ich werd mich jetzt mal auf die Suche machen, und wieder berichten, wenn ich was passendes gefunden habe!


    Kurz noch was mathematisches:
    Die Rechnung: Abrollumfang Hinterräder multipliziert mit dem Übersetzungsverhältnis(0,6462) = Optimaler Abrollumfang Vorderräder ist schon korrekt oder?


    Nicht das ich mir hier falsche Werte berechne und zuletzt wieder die falschen Reifen kaufe! 8|


    Gruß
    Christoph

  • So, es ist vollbracht!
    Es sind 12.5/80 - 18 Bkt geworden!
    Ich habe jetzt einen rechnerischen Vorlauf von genau 5%
    Ist zwar Grenzwertig, aber die vorderen fahren sich eh schneller ab, somit ist das schon OK meiner Meinung! ;)
    Und rein optisch ist es auch um Welten besser!! :)
    Danke nochmal für die SUPER Mithilfe!!!! :)


    Gruß
    Christoph