Heckhydraulik senkt sich nicht

  • Hallo, bin frisch gebackener Fendt Besitzer neben Hanomag R 22 und Ferguson FE 35.
    Habe mir einen Farmer 3s (FW 238s) 65PS Baujahr 69, gekauft, und noch keine Betriebsanleitung (ist bestellt) vorliegen
    und stehe ratlos vor der Heckhydraulik, die sich nicht absenkt. Habe natürlich den Hebel rechts vom Sitz am Steuergerät auf
    senken gestellt, habe die mechanische Senksperre hinter dem Sitz (mit schwarzer Kugel drauf) gezogen und gedrückt, habe
    versucht den Hebel links vom Fahrersitz zu bewegen( müsste die mechanische Senksperre sein, wie in anderen Beiträgen beschrieben)
    Dieser Hebel läßt sich nicht schalten, habe den Hydraulikölstand am Schauglas kontolliert, (steht Mitte Schauglas)
    Woran kann es noch liegen?
    Der Vorbestizer kennt sich leider auch nicht damit aus, er sagte nur, die Hydraulik sei schon immer schwergäng gewesen, er mußte
    sich auf die Unterlenker stellen, damit sich diese absenkten. Das habe ich natürlich auf probiert, aber ohne Erfolg.
    Kann mir jemand weiterhelfen?
    Vielen Dank
    Roman

  • Ja, Senkdrossel ist offen. Was mich wundert ist, dass die Hubarme oben bleiben. Wenn sie abgesenkt wären, wäre das für mich
    plausibler, dann wäre wahrscheinlich, dass die Pumpe nicht arbeitet etc.. Habe mir auch schon einen neuen Kolbendichtsatz bestellt,
    dann werde ich ja sehen, ob der Kolben klemmt. Ich denke nicht, dass ein Bedienungsfehler der Grund ist, wie bei vielen Computer-
    fehlern, wo das Problem oft vor dem Bildschirm sitzt.
    MfG
    Roman

  • Ich kenne den 3S nicht so genau, aber er müsste eine ähnliche Hydraulik wie die 100er Serie haben.
    Wenn du mal unter deinem Sitz schaust, müsstest du eine Platte sehen welche mit 4 M16 Schrauben am Hydraulikblock festgeschraubt ist.
    Dort müsste oben links an dieser Platte eine Imbusschraube sein. Drehe diese Vorsichtig mal heraus (Traktor am besten auslassen, Stellung des Hebels egal, !Vorsicht ÖL!)
    Sobald du diese Schraube Herausgeschraubt hast, müssste sich deine Hydraulik absenken und das Öl aus dieser Bohrung herauskommen. (falls nicht, Vorsichtig auf die Unterlenker stehen)


    Falls nicht :
    Mechanisches Problem: Kolben, Hubwerk etc verklemmt


    Falls ja:
    Hydraulisches Problem: Steuergerät, Senkdrossel, etc defekt/verstopft


    Luft in der Leitung würde ich ausschließen, dann würde Sie trotzdem absenken bzw. währe wie ne Feder bei Belastung
    Alle Angaben ohne Gewähr und auf eigene Verantwortung ;)

  • Hallo fendt2000
    war ein super Tipp. Nach einem erfrischenden Ölbad kann ich berichten: Die Unterlenker sind unten!!
    Habe die Imbusschraube vorsichtig herausgeschraubt, spritzgesichert mit einem Lappen. Kein Druck. Dann vorsichtig auf die
    Unterlenker gestellt: keine Reaktion, dann vorsichtig auf den Unterlenkern gewippt: keine Reaktion, dann stärker gewippt und
    vorn auf das Loch geschaut: dann Öl geduscht und mit den Unterlenkern nach unten gerauscht!!! Jetzt ist der Fendt schön gefettet,
    das wollte ich später auch noch gezielt machen!
    Also, das bedeutet: Hydraulisches Problem. Morgen nach gründlicher Reinigung werde ich probieren, ob sich die Unterlenker wieder
    heben.
    Mit geduschten Grüßen
    Roman

  • Hi,


    Zitat

    Farmer 3s (FW 238s) 65PS Baujahr 69, gekauft


    Gibt's nicht ... irgendwo ist ein Fehler.


    Entweder ist es ein Favorit 3 S mit 65 PS, auch Bj. 69 könnte passen, aber dann müsste es ein FW165 sein ... oder ein Farmer 3S mit 45 PS und deine Papiere stimmen nicht (Schreibfehler etc.) ... das würde ich dann prüfen lassen da er dir somit in der Versicherung auch teurer kommt mit falscher Leistungsangabe.


    Hydraulik ist ja soweit im werden ;)


    Gruß

  • Nach dem Ölschock kommen mir jetzt erst die Fragen:
    Was bedeutet es, dass erst nach stärkerem Wippen auf den Unterlenkern die Soße kam?
    Hätte nicht schon beim Herausdrehen der Schraube Öldruck vorhanden sein müssem?
    Kann das nicht auch jetzt noch eine mechanische Ursache haben, z.B. Hydr.Kolben hat geklemmt?
    Wenn ich jetzt ein schweres Anbaugerät dranhänge, senken sich dann die
    Unterlenker normal ab?
    Was hat das zu bedeuten, daß schon beim Vorbesitzer Gewicht nötig war, um die Unterlenker abzusenken?
    Wie ist das weitere Vorgehen?
    Mit fragenden Grüßen
    Roman

  • Das deine Mechanik der Hydraulik bzw. der Kolben klemmt, die Dichtung kann das normalerweise nicht sein, diese ist selbst im Neuzustand nicht so stark.
    Druck hast du wenn du nichts angehängt hast normalerweise einen sehr geringen, aber sobald du die Schraube herausgedreht hast, müsste das Öl herausspritzen und die Hydraulik sich absenken, ohne groß auf die Unterlenker zu drücken.


    Irgendwas in deiner Hydraulik stimmt nicht und ich denke das es nichts mit der Senkdrossel/Öl/Leitung oder irgendwas anderes vom Hydraulischen Teil zu tun hat, da dies ausgeschlossen werden kann, da bei dir erst Öl kahm als du größere Last auf die Unterlenker gebracht hast.


    Einen Zusatzhubzylinder hast du nicht in den Unterlenkern, du hast nur den Kolben innendrin, oder ? (evt. Bilder)


    Ich denke eher das der Kolben klemmt, was du da machen kannst ist nicht viel, außer das ganze auseinander zu nehmen und zu begutachten :pinch:


    Alle Angaben ohne Gewähr und auf eigene Verantwortung!

  • Hallo Fendtman,


    wie kann ich das feststellen? Anhand der Motornummer? Fahrgestellnummer?
    Könnte es sein, dass nachträglich ein Motor vom Favorit eingebaut worden ist?
    Wäre das technisch möglich? Mein Fendt hat eine Turbokupplung, hatte die der Favorit auch?
    Gruß
    Roman

  • Hallo,


    ohne Fendtman vorgreifen zu wollen, ja, anhand der Motornummer kann man erkennen welcher Motor eingebaut ist und ob dies mit den Papieren übereinstimmt. Sollte da wirklich ein 65 PS Motor drin sein so wurde der nachträglich eingebaut und auch offensichtlich eingetragen. Sowas ist z.B. beim TÜV hinterlegt d.h. auch der TÜV, etl. auch die Dekra, kann das nachvollziehen ob der Umbau so stattgefunden hat.
    Schau mal nach dem Typenschild am Motor und auch nach der Nummer welche sich auf dem Block (eingegossen) befindet.


    Zur Hydraulik nochmals. Kannst du die Hubarme, wenn die Hydraulik abgesenkt ist, ohne weiteres nach oben heben, manuell von Hand, oder geht das schwer. Das wäre dann z.B. ein Zeichen dafür, wenn es schwer zum Hochheben geht, das die Hubwelle sehr schwergängig wäre d.h. deren Lagerung kaputt ist.


    Zur Turbokupplung: Der Farmer 3S war der erste mit TK. Der Favorit 3 (Rundhauber) hatte die noch nicht aber das spielt momentan eigentlich keine Rolle. Aber selbst ein Favorit 3 hatte keine 65 PS sondern nur 62 (Eckhauber mit dem D225-4 Motor), was aber eigentlich auch egal ist, 65 PS hatte dann, ebenfalls mit dem D 225.4 der Farmer 5S oder dann der 106 S. Es ist also nur von Bedeutung welcher Motortyp tatsächlich drin ist.


    Gruß Uli

  • Hallo,
    auch ich will nun mal was dazu schreiben.
    @ Uli
    auch bei meinem 1E wurde damals bei der Zulassungsstelle anstatt 30 Ps 30 kw eingetragen was zur Folge hattte das die Versicherung etwas teurer ist. Aber es fiel mir auch erst dort auf wo der Versicherungsmensch sagte, der hat ja 40 PS.
    naja aber wie es scheint passiert das öftermal bei den Behörden.

    Mit freundlichen Grüßen



    1E Fahrer & Frau



    Farmer 303 LS & Fix2E und Farmer 308 LS ,ein starkes Team

  • Hallo, vielen Dank für die reichhaltigen Anworten.
    Ich habe die Motornummer überprüfen lassen und es wurde festgestellt,dass
    er 48 PS und nicht 65 PS hat. 2006 wurden aufgrund einer EU Verordnung alte Briefe
    mit PS Angabe in Zulassungsbescheide mit kw Angabe umgeschrieben. Dabei wurden wahrscheinlich
    die 48 PS zu 48KW. Somit hat der Vorbesitzer zuviel Versicherung bezahlt und ich
    kann mich nur bedanken, dass ihr mich darauf aufmerksam gemacht habt.
    Zur Hydraulik: Die Unterlenker sind schwergängig, lassen sich kaum hochheben bei Schwimmstellung.
    Grüße
    Roman