Fendt Favorit 4S Allrad und andere

  • Top. Danke für die Maße. Wird gleich nachgebaut :thumbup:

  • Wie funktioniert denn da das Anzeigen von L und S, werden beide bei der Anzeige unterschieden?

    Logisch ist mir die Anzeige von R die durch die Drehbewegung des Hebels erfolgt ...


    Gruß Andreas

  • Hey,

    ja das funktioniert, da es den Hebel beim umschalten etwas verdreht.

    Da aber bei mir leider eine der Büchsen fehlt, geht das hier leider nicht.

    Die ist bestellt aber noch nicht da, wenn sie da ist Bau ich sie ein, sollte dann auch gehen.

    Eigentlich isses ja egal man weiß ja wo die Gänge sind, ich habs eigentlich nur gebaut, weils ja von Werk aus dran war und weil da was fehlt, wenn beide Sachen nicht da sind.

    Gruß

    Alex

  • Und wie ist es wenn man die L Gruppe anderst herum einlegt, sprich man schiebt den Hebel mit nach oben gedrehtem Hebelende

    nach vorne? Wird dann auch L angezeigt?


    Ich finde mich mit den Gänge eigentlich gut zurecht, aber es fahren bei mir auch andere Leute, denen diese Lenkradschaltung überhaupt nicht behagt. Vor allem die Neutralstellung zum Hebeldrehen zu finden liegt manchen einfach nicht:/ und es wird mit unmöglichen Kräften am Hebel gezerrt8|

    Deswegen möchte ich mir auch so eine Anzeige basteln und das nicht nur aus Gründen der Originaltreue.


    Gruß Andreas

  • Ja das funktioniert eigentlich auch, dazu muss man aber den Pfeil so einstellen, dass er L im normalen Zustand zwischen L und S steht also 1000% funktioniert das auch nicht.


    Es hat auch nicht jeder 2x L das hatten eigentlich 4S 10S 11S 12S und 610S und 611S, die 612 hatten das gar nicht nur S, L und R und die 614 hatten das auch nicht. Der 2 614 hat den Rückwärts drehen und nach vorne, da wo deiner den 2 L hat, der andere wie deiner drehen und nach hinten.

    Dazu das der Pfeil funktioniert muss auch der Hebel gut gelagert sein wenn eine der beiden Büchsen fehlt z. B. wie bei mir gehts nicht.

    Gruß

    Alex

  • Da die originalen Kotflügel unheilbar verdengelt und an vielen Stellen durchrostet waren, hab ich kurzerhand neue bei einem privaten Schlachter in der Nähe besorgt. Vom 106S. Mit Fritzmeier M611 Halbkabine.



    Kurz noch die 106er Sammlung des Schlachters bewundert und bisschen zwischen Vierzylinder Massenausgleich, gebrochenen Hydraulikblock, Frontgewichten und schönen Motorhaubenteilen rumgehüpft.


    Wie man schon von weiten erahnen kann, ists mit einfach draufsetzen nichts. Die 106er waren viel schmäler an den Ankerflanschen der Überollbügel.

    Tatsächlich sind die Kotflügel identisch mit den 61x S, getauscht habe ich nur die kompletten Rückleuchtenhalterungen samt Innenleben, weil es sich um einen alten 106er mit anderen Gehäuse und den 18Watt Blinkbirnen handelte. Mit viel Liebe und ohne Spachtelei konnte ich die vom 611S ausdengeln. Auch das kritische Auge des Nachbarn, der zufällig anwesend war, konnte zufrieden gestellt werden. Getauscht wurden neben den Tüllen für die Kabel und Randdichtungsprofilen ( von Suedgummi) auch die Kabel. Ich griff auf teuere schwarze Fahrzeugleitungen von Conrad zurück, welche alle nochmal -über das ganze Fahrzeug hinweg- in hitzebeständige Schrumpfschläuche gehüllt wurden.

    Beim Kabelbaum musste ich im Allgemeinen auf Originalität verzichten, vieles war verschmort, abenteuerlich verbastelt. Selbst der Sicherungskasten wurde mit falschen Größen bestückt und links schwer misshandelt. Hupe fehlte gänzlich. Bis auf die Halterung in der Nähe vom Luftansaugschlauch. Auffällig war das alles sehr sehr verdreckt war, vielleicht wollten die den mal zum provisorischen Abdichten in Einen Sumpf eintauchen (Dafür spricht auch das ausgeschlagene Zugmaul vorne, und das stark verbogene U-Profil, der Fußstaffeln). Selbst die Zündung ließ sich nicht mehr ausschalten.


    Auf der Hinterachse habe ich einen wasserdichten Verteilerkasten mit Reihenklemmen auf Hutschienen montiert, in dem Kabelverschraubungen, die Fahrzeugleitungen von Kotflügeln und der Hauptleitung vom Armaturenbrett, aufnehmen. Original ist es so nicht, aber es ist geschützt vor Dreck, Nässe und man sieht es ja nicht. Mit ein bisschen Geduld war auch der Sicherungskasten endlich repariert und neue 8A Sicherungen eingesetzt. Zum Schluss noch mit ein paar Massefehlern der Positionsleuchten vorne und dem Temperaturfühler (M10x1) gekämpft, funktionierte alles auf Anhieb. Auch der Temperaturzeiger stieg bei minutenlanger Belastung mit an.

    Der leichte Ausschlag beim Zündung einschalten funktionierte immer noch nicht so richtig. Müsste vielleicht auch das Kombiinstrument, das es passend zum Tankgeberwiderstand nicht mehr gibt, getauscht werden... Temperaturgeber ist es nicht, wurde getauscht und entsprechend Masserverbindung sichergestellt.

    Den abgerissenen Abstellzug, konnte ich durch den Einsatz eines passenden Bowdenzugseils in die Seele und dem Verpressen mit dem schwarzen Endstück - in all seiner Originalität -funktionierend erhalten.


    Gruß Andreas

  • Hallo FF-610S,


    ursprünglich wollte ich es tatsächlich in ein eigenes Thema packen, konnte aber -aufgrund der Neugierde von Alex und Dirk auf meine Bilder- nicht widerstehen, das Erzählen anzufangen.

    Nur zur Info mittlerweile sind wir knapp in der zweiten Halbzeit, das Interesse daran erfreut mich sehr und hätte ich so gar nicht erwartet :)


    Gruß Andreas


    P.S. Vielleicht würde sich als Alternative auch eine eigene Internetseite (sowie das Favorit Special von Fendtman) meiner technischen Restauration anbieten, sobald ich mal mit dem Erzählen fertig bin...

  • Weitergemacht hab ich mit Kleinigkeiten.


    Das U-Profil für die Batteriehalterung und den Aufstieg habe ich ausrichten müssen, damit die nach Originalmaßen angefertigten Trittstufen perfekt in Waage und Fahrtrichtung ausgerichtet werden konnten. Die mechanische 10to Presse versagte gänzlich, mit letzter Kraft und guter Beilage schaffte es die 30to Presse. Eine passende Grundlage für die Trittbleche, mit Ausbruch für die Kardan, war geschaffen.


    Dann habe ich die stark verbogene Halterung für den Zugmaulbolzen und die Oberlenkerhalterung ausgedengelt. Konnte alles original bleiben.


    Die defekte Federung vom Fahrersitz konnte ich nach fast kompletter Demontage instandsetzen, indem ich die durchgerutschte Klaue der Höhenverstellung wieder am Zahnkranz fixieren konnte. Ich vermute stark, dass es sich beim Sitz um einen Grammer DS 85 handelt. Ob das letztendlich der originale Sitz gewesen ist kann ich nicht sagen. Egal wie fest er den Traktor steht, die Ersatzteilliste erwähnt nur zwei andere Modelle.


    Alles sah ganz gut aus, um den Tüv vorstellig zu werden. Bis das große Unglück passierte ...


    Weiter gehts beim nächsten Mal!

    Mit vielen Bildern!


    Anbei noch ein Bild nach der ersten großen Ausfahrt (30km) vor 2 Wochen, qualitativ nicht sehr hochwertig, aber um den Beitrag nicht ganz bildlos zu hinterlassen!



    Gruß Andreas

  • Seit dem Kauf machte schon immer die Bremse Probleme. Er bremste nach Lust und Laune mal gut und mal weniger gut, manchmal erst nach Pumpen mit dem Pedal. Aber immer leicht einseitig.


    Nach dem Entlüften war die Bremswirkung hervorragend

    Für ein paar Tage zumindest!

    Vermutlich hat er irgendwo Luft gezogen.


    Außerdem störte mich der zu lange Pedalweg!

    Deswegen habe ich mal bei aufgebockten Hinterräder mit einem angewinkelten und angespitzten Rundstahl an den Nachstellrädern gedreht. Nichts änderte sich! Dann habe ich eine falsche Einbaurichtung der Zahnradgewindestange vermutet, und in eine andere Richtung gedreht. Ein Bremstest führte zum sofortigen Blockieren des rechten Hinterrads. Das Zurückdrehen des Zahnrads funktionierte nicht mehr, auch ein Vor- und Zurückfahren brachte keinen Erfolg. Nach einen Telefonat mit Ewald aus Twistringen erhoffte ich mir noch den richtigen Tipp, bis wir uns schließlich einig waren, dass der Achstrichter und die festsitzende Trommel im Inneren (mit den unerreichbaren Fußbremsbacken) ab müssen.



    "Andreas, das wird nicht einfach werden" , entgegnete mir der erfahrene Fendt Schrauber noch am Telefon...

  • Hey,

    da letztens mal etwas Zeit und schönes Wetter war, habe ich den Fendt mal rausgefahren und Fotografiert.

    Mit Gewichten macht er gleich etwas mehr her.

    Getan hat sich leider jetzt nicht viel, paar Kleinigkeiten an der Elektrik und kleinere Ausbeularbeiten, die leider etwas Zeitaufwändig waren.

    Am Mittwoch gibts Zuwachs, sofern alles klappt, dieses mal etwas kleiner und 2 Zylinder weniger.


    Gruß und schöne Ostern an alle

    Alex

  • Ich startete mit der Demontage der Unterlenker, deren Hubstreben und Stabilisatoren. Die vier Befestigungsflansche und der Zugschlitten der Regelhydraulik kamen auch ab. Das gestaltete sich alles sehr Langwierig weil ich als kleiner Hobbyschrauber (1,92m:D) noch keinen Schlagschrauber besitze und der Kraftheber der Kategorie 3 äußerst schwer gebaut ist. Gottseidank konnte ich bei den eingerosteten M16 und M20 Schrauben auf ein stabiles langes Rohr und gute Sechskantnüsse von Gedore, die mindestens genauso alt wie die Schrauben sind, zurückgreifen. Schrauben und Werkzeug konnten von der herrvoragenden Qualität von damals überzeugen!

    Ebenso bei der Demontage des Überrollrahmens, wo eine halbe Meter Verlängerung -um die Schrauben zu erreichen- gefragt war. Als auch Kabel ausgelöst, Sitz und der ganze Kleinkram ab waren, habe ich den Käfig samt den Kotflügeln mit dem Radlader abgehoben, bevor es endlich ans Eingemachte ging:


    Das Rad mit drei zerstörten Konusringen und ein paar gefressenen Konusringen war mit ein bisschen Geduld schnell ab. Den Traktor stellte ich genau waagrecht auf einen massiven Holzstock, sicherte zusätzlich die Vorderachse gegen Kippen.

    Weiterhin erfolgte das Abnehmen des Handbremshebels, dessen Zahnkranz schon stark abgenutzt war, den störenden Hydraulikleitungen und der widerwilligen Bremsleitung, die ich letztendlich mit einen 11er Rohrleitungsschlüssel überzeugen konnte.


    Von vornherein hab ich schon meinen "treuen Heinrich" mit drei Paletten und ausreichend Unterbaumaterialien vorbereitet, um den Achstrichter genau waagrecht abziehen zu können. Nach dem Lösen der Inbusschrauben saß der Achstrichter noch fest mit den beiden Spannstiften in der Getriebebohrung. Jetzt musste ich besonnen nach links und rechts wackeln um ihn loszukriegen:| ich hoffe das ist auch fachlich so korrekt!?...zartere Methoden kamen halt nicht in Frage

    So sah das ganze dann aus:



    Gleich gehts weiter...

  • Noch kurz differentialseitig Handbremsbeläge und Simmering begutachtet:


    Warscheinlich wurde viel mit der Handbremse gebremst, was der am oberen Rand bis zur Niet abgenutzte Belag erzählen konnte. Der Simmering hatte auch schon bessere Zeiten gesehen und die Handbremsbeläge zünftig geölt8|


    Weitergings zum Hauptproblem:

    der festgebackenen Trommel. Mit 12.9er Gewindestangen in den Trommelbohrungen und einer starken Abziehbrücke bekam ich auch diese zur Sprache:thumbup:

    Durch die Lüftungsschlitze konnte ich die Verformung der konischen Druckfedern der Bremsbeläge bis zu deren Unbrauchbarkeit beobachten, bis mit einem Ruck die Trommel endlich unbeschädigt ab war. Diese war im Inneren schon mit einer Filzstift 28 gekennzeichnet:|


    Nach einer Phase der Erleichterung erfolgte die Demontage der Ankerplatte, auf der der Übeltäter gefressene Bremszylinder zu sehen ist.



    Als auch diese mit den gelösten Schraubensicherungsblechen abgeschraubt war, sah es so aus:



    Gruß Andreas

  • Im übberaschend guten Zustand zeigten sich alle Federn aller Bremsbacken, teilweise wirklich neuwertig. Die Trommel an sich war auf Handbrems- und Fussbremsseite exakt rund und wies keine Riefen und Kratzer auf. Beinahe gratlos maßen die Innenseiten entsprechend 250,2 mm. Die Innenverzahnung der filzstiftmarkierten Bremstrommel war zu dem spiel- und verschleißfrei. Ersatz hätte 350€/Stück ausgemacht. Die Sicherungsbleche der Ankerplattenschrauben hatten schon vor meiner Demontage, Anzeichen einer Wiederverwendung. Zf hatte bei der Montage derer, bestimmt nicht so gepfuscht. Die beiden konischen Haltefeder samt Bügelhalter waren natürlich nach dem Abziehen der gusseisernen Trommel Müll. Hier kann man den Bügelhalter gut erkennen, damit ihr verstehen könnt was ich meine:



    Gut das Ersatz nicht schwet zu finden und nicht teuer war, wenn man das für 10 Euroteile so sagen darf^^.

    Die Befürchtung, dass die eisernen Belagträger der Bremsbacken Schaden genommen hatten, bestätigte sich erst nach Auflage auf meinen Messtisch. Rein optisch machten sie -bis auf die leicht glasigen dicken Belägen- einen herrvoragend guten Eindruck. Am Messtisch konnte man eine Abweichung von 1,5mm in der Mitte der eigentlichen geradlinig verlaufenden Außenkanten feststellen. Nach dem Studieren der Ersatzteilliste stellte ich fest, dass bei meiner Getriebenummer eigentlich schon geklebte Beläge mit Backen ohne Kugelpfannen (mit entsprechend anderen Bremszylindern) im Achstrichter verbaut sein müssten. Trotzdem waren die Ankerplatten und Bremstrommeln bei allen 610 und 611S gleich. Weil ein Umbau auf die neue Version, zur selbigen Aktion auf dem linken Achstrichter verpflichten würde, entschied ich mich zunächst für eine Anfrage um Kugelpfannenbacken bei der Baywa. Ergebnis: noch 2 Stück aus Frankreich lieferbar, 199 Taler das Stück (unbelagt) :rolleyes: . Am übernächsten Tag angekommen, zeigte sich, dass diese gar nicht mit meinen identisch waren, ein Problem, dass erst 2 Wochen vor mir einen Favorit 10s aus meiner Gegend zum Verhängnis wurde ... , wie mir der örtliche BayWa Meister zu berichten wusste.


    Tage mit Abtelefonieren vieler Schlachter von Fendt und IHC, die nichts mehr hatten oder nur Achstrichter im Ganzen (u.a. aus einem 611S mit Getriebebruch) folgten, zu guter letzt das intensive Kopfzerbrechen mit meiner Ratlosigkeit und der Ersatzteilliste: Ist ein Umbau wirklich möglich und wenn ja hält er sich in finanziellen Grenzen :/:/:/ ??


    Gruß Andreas

  • Hallo Stefan,


    Danke. Das ist nur ein Bericht meiner Reparatur, die schon 11 Monate zurückliegt. Tage später habe ich eine Lösung gefunden!


    Gerne kannst du uns an dieser Stelle auch mit Infos und Bildern deiner Bremsenreparatur bereichern. Würde mich sehr freuen^^


    Gruß Andreas

  • Das erste Bild wäre bestimmt auch ein gutes Bild für den Kalender. ;)