• Hallo liebe Community,


    ich habe jetzt folgendes Problem:
    ich hab bei meinem F24L einen originalen Auspuff drangeschraubt und heute eine Probefahrt gemacht.
    Der Traktor ist anfangs sehr gut gelaufen, hat aber zum Ende der Ausfahrt das rauchen angefangen.
    Immer wenn er stand ging es einfach weiß los und beim bergauf fahren kam manchmal auch bläulich dazu;
    tja, Öl im Zylinder...
    Ich denke aber immernoch, dass der Ölanteil davon kommt, dass der Traktor, als ich ihn gekauft habe, mit do-
    ppelt so viel Motoröl gelaufen ist, wie erlaubt. Der Motor kann ja auch einfach überöl sein...
    Ich hab auch subtil das Gefühl, dass er schon einmal besser angesprungen ist...
    Beim Beschleunigen und Anfahren zieht man schon eine beachtliche Menge weißes Abgas hinter sich her...
    Ich habe gehört, dass das mit dem Auspuff zusammenhängen soll...
    Vielleicht ist es ja ein Problem, wenn der Auspuff nicht dicht am Zylinderkopf sitzt?
    Oder kann die Einspritzpumpe falsch eingestellt sein?
    Kann mir da jemand helfen?


    Herzliche Grüße


    Jonathan Andre

  • Moin,
    du armer....
    Das letzte Mal, wo ich sowas erlebt hatte, war bei Riefen in der Zylinderwand. Dann kann der Kolben das Öl hochpumpen und verbrennen. Das ganze kann passieren durch überhitzung oder auch Verschleiß im Motor.
    Das hat sicher nichts mit dem Auspuff zu tun.
    Es könnte auch am Zylinderkopf liegen, das da ein Schaden vorliegt (Ventilabdichtungen/Mechanik)
    Wenn der Motor allerdings so extrem überfüllt ist, frage ich mich Ernsthaft warum du ihn so gefahren hast ???
    Läuft der Motor noch rund ?
    Weil das anspringen könnte uch auf ein Defekt hinweisen
    - Verschleiß ,Riefen im Zylinder( Kompression fehlt)
    -Ventil/Kopf defekt-(Kompression fehlt)
    - Kolbenring gebrochen (Kompression fehlt)
    -Motor gnadenlos überfüllt (Motor bremst im Öl ab, verschäumt das Öl)
    Ein Anzeichen für Verschleiß im Motor ist die Motorentlüftung- wenn da viel Rauch kommt, oder sogar Öl kannst du von etwas mehr ausgehen.....
    Ausserdem ist die Gefahr beim ungewollten Öl verbrennen, das der Motor hochdreht und eventl. sich in Einzelteile auflöst.... :D



    ich hoffe aber, das nichts von dem Allem hier zutrifft, ist immer schwer zu raten..ohne den selbst gesehen zu haben..


    MfG
    Thorsten

  • Ich hab mir das heute mal mit klarem Kopf angeschaut und bin etwas weiter:
    ich kann mit großer wahrscheinlichkeit sagen, was los ist...
    Den Zylinderkopf kann ich nicht einschätzen, aber der Motor läuft rund, keine Frage;
    ich denke an den Ventilen is alles richtig.
    Ich hab den gekauft und am nächsten Tag ein bisschen gafahren und hab dann mal spaßeshalber
    den Ölstand nachgeschaut... wer glaubt den schon an so eine überfüllung?! :D
    Jedoch war da halt doppelt so viel drin, wie erlaubt...
    Ich glaube immer mehr, dass ich um zwei neue Zylindersätze nicht herumkommen werde,
    da er zum einen lang zum anspringen braucht,
    zum zweiten denke ich nicht, dass er noch alle 24 Pferde hat
    und zum dritten kommt öl aus der Entlüftung... tja, das sagt dann alles! ;(
    Aber der Ölstand stimmt jetzt wieder... :D
    Wo kann man den am besten zwei neue Kolbensätze kaufen?!

  • Hallo,
    Ich würde erst einmal versuchen Schritt für Schritt das Problem einzugrenzen, Kompression messen, Öldruck überprüfen.
    War es reines Öl oder kann es evtl. auch mit Diesel vermischt sein?
    Ich hätte immer ein ungutes Gefühl bei einem alten Motor einfach nur neue Kolben und Zylinder zu montieren ohne den Kurbeltrieb zu revidieren.
    Damit werden die alten Lager, nur noch mehr belastet, aber eine anständige Motorrevision kostet einiges an Geld.
    Dies ist nur meine Meinung, ich bin kein Experte habe mein Dieselross selber erst seit einem Jahr.


    Alles Gute,


    Christian

  • Moin,
    eins noch :
    Wie Christian sagt ( istauch meistens so ) wer oben anfängt zu suchen findet unten noch mehr...
    Ich würde zuerst die Köpfr runtermachen und reinschauen.
    Wenn nur Kolbenringe (zB) kaputt sind, ist es relativ einfach zu machen.
    Es muss nicht gleich alles Bruch sein. Das Ölen aus der Lüftung heißt aber, dass Zuviel Druck am Kolben vorbei geht ( dassind meistens Kolbenringe). Nur so weiterfahren bringt nix!
    Besorg dir ein Endoscop (Minikamera für Pc) und bau die Einspritzdüsen aus- dann kannst du schon mal einen 1. Eindruck gewinnen




    MfG
    Thorsten

  • Hallo Christian,du hast natürlich recht,macht man den alten Motor nur obenrum neu macht hat man da oft nicht lange freude dran.


    Der überholte Motor ist jetzt zu hoch verdichtet für die alten Kurbelwellenlager und die fliegen einem dann mit etwas Glück um die Ohren....das schwächste Glied der Kette bestimmt nun einmal die Haltbarkeit,ist überall so.


    MFG

  • Ja, soweit schonmal vielen Dank!
    Ich kann mich wohl auf was größeres Einstellen... :D
    Naja, dann nehmen wir halt ein bisschen Zeit und Geld in die Hand und überpröfen mal den Motor!
    Wenn ich also dem Dieselross neue Kolben verpasse, müsste ich auch Pleuellager und Wellenlager tauschen,
    damit das ganze Teilekonglomerat Zukunft hat?!
    Naja, verglichen mit den Kolben und Buchsen fallen die Lager finanziell eher nicht mehr ins Gewicht... :D
    Eigentlich ist der Plan von so einer Komplettrestaurierung eine wunderschöne Sache, wenn da nicht die viele
    Zeit wäre, die man dafür aufwenden muss... ;(
    Ich fang dann mal einfach mal mit dem Kompressionsmessen an und halt euch auf dem Laufenden...
    Gefahren wird erstmal nicht mehr, ich will ihn ja noch ganz behalten! ^^
    Aber Thorsten sag mal ;) , wie wahrscheinlich ist, dass er durch Ölverbrennung so hoch dreht, dass er sich
    zerlegt?!


    Herzliche Grüße
    Jonathan

  • Ichmöcht dich ja nicht entmutigen, aber mit "nur ein bisschen Lager" istes meistens nicht getan.
    Weil
    -die Lager nur noch als sogenannte Semilager angeboten werden- zum Selbstaufbohren auf Maß
    - die Wellen und Hubzapfen(Pleul) oft oval sind , und somit ebenfalls geschliffen werden müssen.
    Und auch die Zylinder bedürfen etwas sorgfalt beim Einbau.
    -Abstand des Kolbens zum Kopf einstellen (sogenanntes Spaltmaß) mittels Scheiben unter Zylinder
    -Winkeligkeit der Buchse zum Block


    ich möchte damit sagen, suche dir eine Firma oder Bekannten, der sich auskennt....


    MfG
    Thorsten

  • Ok, ich gehe eh davon aus, dass ich die ganzen speziellen Arbeiten vom Motorinstandsetzer machen lassen muss...
    Aber für den Anfang möchte ich dei Kompression messen.
    Benutzt man dafür die Einspritzdüsenöffnung beim F24L? Glühkerzen gibts ja nicht... ^^
    Weiß jemand, welche Maße das Gewinde der Düse hat?
    Ich werde mir das Messgerät ausleihen, darum bräuchte ich die Daten für den richtigen Aufsatz...
    Wie hoch sollten denn die Kompression und der Öldruck eines "gesunden" Motors sein?!



    Herzliche Grüße
    Jonathan Andre

  • Hallo,


    die Einspritzdüse ist gesteckt, wird aber von einer Brücke mit 2 Muttern gehalten (lange Stehbolzen)
    Genau, durch die wird gemessen.
    Also unter 18 Bar glaube ich musst du nicht anfangen (mindestwert zum anspringen!!)
    Der Öldruck sollte etwa 1,5 Bar im Leerlauf haben (600U/min),
    Einspritzdüse soll bei 125 Bar abspritzen
    Der Motor kann das Öl verbrennen, und damit so hoch drehen das er überdreht und mech. beschädigt wird!!
    oder aber er läuft so voll, das er sich selbst ausbremst ( Öl kann nicht komprimiert werden).


    Ich empfehle dir ein Motorhandbuch , kannst sicher gut brauchen.... :D :D :D


    MfG
    Thorsten

  • Hallo Jonathan,
    ich habe damals auch Unterlagen rund um das Dieselross gesucht, bin dann von jemand angeschrieben worden, der solche Unterlagen Hobbymäßig anbietet.
    Es handelt sich um Kopien, im Format DIN A4 gebunden, die Qualität ist recht gut, ich meine ich habe damals um die 35€ für ein Motorhandbuch/Werkstatthandbuch bezahlt, die Unterlagen sind unerläßlich wenn man selber schrauben möchte.
    Bei Interesse kann ich dir gerne die Adresse geben, ich weis aber nicht genau, was er so alles im Angebot hat, einfach mal nachfragen!.


    LG. Christian :)

  • Hi,


    die Vorredner werden m.E. recht haben mit der Meinung zur Revision ... zumeist leider so bei den alten Mühlen ... auch wenn man oben anfängt zu reparieren, sollte man unten weiter machen ... ist so.


    Würde an die Sache auch per Kompressionsmessung ran gehen - dann weiß man mehr (Ventile vorher stellen lassen).


    Die Kaltstartprozedur für den F24L beachtest du?


    - Kraftstoff vorpumpen am Handhebel der Einspritzpumpe
    - Handgashebel auf ca. halb
    - Kaltstart-Knopf am Motor drücken (sollte bei Halbgas von selbst unten bleiben, wenn alles i.O. ist)
    - Startversuch


    Die Batterie sollte natürlich fit sein und der Anlasser sauber drehen ... manchmal hat auch schon eine Reinigung des Anlassers bewirkt das dieser einige Umdrehungen mehr gemacht hat und der Motor etwas besser gestartet ist.


    Bezgl. des zu vielen Öls, ist zwar nicht gut, aber scheinbar läuft der Knabe ja noch.


    Wenn der Bock länger gestanden hat etc. müsste man ihn mal wieder richtig mit Belastung auf Temperatur bringen, damit es den alten Rotz mal anständig rausbläst ... evtl. tritt dann etwas Besserung ein.


    Bei meinem ehem. F24L war das Startverhalten wie bei dir bescheiden, er hatte auch schon viele viele Stunden gelaufen ... wenn er jedoch lief, war die Leistung (subjektiv) nicht einmal so übel.


    Der jetzige Besitzer hat nachdem er ihn gekauft hat irgendwann die Dieselleitungen getauscht, soll für das Startverhalten auch schon etwas gebracht haben da eine alte Stahlflexleitung Luft gezogen hat.


    Gruß Fendtman

  • Vielen Dank, mit den ganzen Infos kann man arbeiten...! :D

    @ Thorsten: Vielen Dank für die Werte! Ich werde morgen mal die Kompression messen...
    Wo misst man bei der Maschine am besten den Ödruck?! Das habe ich bis jetzt leider noch nie gemacht...
    :D
    christian: Ich hab die Betriebsanleitung für den Motor vom Vorbesitzer mitbekommen...
    Meinst du die, oder gibt es da noch eine andere?! :huh:
    Fendtman: Wo lässt man denn am besten die Ventile einstellen?! Gibt es da spezialisierte Betriebe?!
    Das Problem ist, wenn man den auf Halbgas anlässt, springt er zwar an, er läuft dann immer extrem langsam
    und geht wieder aus... ;(
    Er läuft schon noch, raucht halt weiß und manchmal auch blau; hauptsächlich beim beschleunigen...
    Bei Vollgas ohne wirkliche Belastung in der Ebene ist er allerdings relativ sauber... :D
    Ich denke deswegen, dass es eher nicht an zu wenig Sprit liegt...


    Herzliche Grüße
    Jonathan

  • Zitat

    Wo lässt man denn am besten die Ventile einstellen?!


    Macht dir jede 0815 Landmaschinenwerkstatt - kein großer Akt - jedoch vorher neue Ventildeckeldichtungen beschaffen


    Zitat

    Ich denke deswegen, dass es eher nicht an zu wenig Sprit liegt...


    Das wegen dem Sprit war nicht für den Lauf des Motors erheblich sondern für den Startvorgang - wenn der Schlepper länger steht und sich Luft ins System einschleichen
    kann, muss die ESP diese erst einmal durchdrücken bis zu den Düsen - bevor der Motor anständig Sprit bekommt, wie es sein soll.


    Das der Tank beim Ross höher liegt etc. ist mir alles klar - wollte es aber mal einwerfen -


    Zitat

    Das Problem ist, wenn man den auf Halbgas anlässt, springt er zwar an, er läuft dann immer extrem langsam
    und geht wieder aus...


    Also läuft er nur mit Vollgas an oder nur mit Hilfsmitteln wie Startpilot etc.?


    Dann kann auch was an der ESP (vermtl. + Düsen) Faul sein.


    Zitat

    Er läuft schon noch, raucht halt weiß und manchmal auch blau; hauptsächlich beim beschleunigen...


    Naja da haben die anderen schon genug dazu gesagt ...


    Wenn der Motorölstand deutlich zu hoch war - hast du den Ölstand im Ölbadluftfilter auch geprüft ?
    Nicht das dieser auch gravierend zu hoch wäre und der Motor hier Öl erwischt ?

  • Hallo Jonathan,


    @Ich hab die Betriebsanleitung für den Motor vom Vorbesitzer mitbekommen...
    Meinst du die, oder gibt es da noch eine andere?!


    Es gibt eine extra Monteur und Reparatur- Anweisungen von MWM ( Motoren Werk Mannheim, früher Benz Motoren AG)
    In dieser Anweisung werden alle Montage, Demontage , Rep.-und Einstellarbeiten beschrieben, heute würde man Werkstatthandbuch dazu sagen.
    Ferner sind alle Drehmomente Spezialwerkzeuge, und z.T. auch alle Motorteile als Explosionszeichnung mit Teile Nr. und den damaligen Preis angegeben .


    Wo misst man bei der Maschine am besten den Ödruck?! ,
    man kann den Öldruck am Öldruckschalter messen, diesen entfernen, und dann ein Öldruckmanometer einschrauben,die genaue Gewindegröße am besten hier im Forum nachfragen, bei mir soll es M10x1 sein, habe das aber noch nicht geprüft.


    Eine Öldruckmeßuhr könnte man sich evtl. ausleihen, oder bei Ebay u.ä. erwerben, es gibt dort Universal Sets mit verschiedenen Adaptern, sind nicht so teuer.
    Dies gilt auch für Kompressionstester, hierbei aber auf den Arbeitsbereich achten wg. der größeren Kompression gegenüber dem Benzinmotor, also größer 20 bar.


    LG. Christian ;)

  • Fendtman: Vielen Dank für den Tipp mit dem Ölbadluftfilter... an den hab ich bis etz gar nicht gedacht :D
    Morgen werde ich den mal zerlegen und nach dem Öl sehen...
    Beim Anlassen ist es so, dass der Motor bei Halbvollgas extrem schwer anläuft und wieder ausgeht. Wenn man dagegen mit wenig Handgas anlässt läuft er ziemlich lange tlw. mit Zündaussetzern vor sich hin bis die Kontrollampe endlich verlischt und ich den Knopf loslassen kann. Dann läuft er halt qualmend vor sich hin.
    christian: Ok, das Buch habe ich noch nicht... Nur her mit dem Kontakt... :D
    Danke noch für das Erklären des Öldruckmessens!


    Morgen möchte ich dann die Einspritzdüsen ausbauen. Muss ich da was beachten; außer die Reihenfolge der Teile um das Ding anschließend wieder reinbauen zu können?! ^^

    Herzliche Grüße
    Jonathan

  • Hallo zusammen. Ich bin ganz neu hier, hab mich gerade angemeldet weil die Beiträge zu meinem Thema passen. Darf ich mich hier mal so einbringen? Seit heute habe ich einen F24 LA Bj 1957, leider mit Motorschaden. Das Problem dabei - der Motor ist zerlegt und ich habe die Teile in Kisten und einem großen Blecheimer mitbekommen. Ich habe schon einige Oldtimer Traktoren restauriert und auch repariert, jedoch ist der Fendt Neuland für mich. Nicht ganz einfach das wieder zusammen zu bekommen. Daher wäre ich sehr dankbar ebenfalls die Kontaktdaten für das Werkstatthandbuch zu bekommen. Eine Ersatzteilliste ist scheinbar leichter zu beschaffen. Und woher bezieht ihr denn Ersatzteile?


    Liebe Grüße
    Martin

  • Hallo martin,
    wg. den Motorunterlagen habe ich dir eine Mail geschrieben, vielleicht hat der Anbieter etwas im Angebot für dich!.


    Motorteile, einige Adresse sind z.T. schon oben im thread aufgeführt!, dann gibt es noch Granit Parts, Ebay, und auch eine Firma in der Türkei bietet Motorteile an!.


    LG. Christian :)