Fendt 600er / sonstige Modellempfehlungen

  • Moin zusammen!


    Ich bin neu hier im Forum und habe - google sei Dank - hier schon einige Beiträge mitgelesen.


    Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für Traktoren. Hatten früher verschiedene Deutz, aktuell einen ordentlich restaurierten D50. Diesen benutzen wir hauptsächlich für Transportarbeiten / Brennholz holen / Hydraulischen Holzspalter antreiben.


    Da er aber kein Allrad sowie keine Servo hat, ist das Arbeiten nicht immer problemlos bzw ich muss immer meinen besten Kumpel um Hilfe bitten, wenn der Wald nass ist oder der Deutz sonst an seine Grenzen kommt.
    Da das auf Dauer nervt und ich gerne ein absolut eigenes Hobby hätte (den Deutz ordne ich da voll meinem Vater zu) und ich in baldiger Zukunft evtl auch mal bauen möchte (Erdarbeiten etc.), suche ich nach einem robusten, problemlosen Trecker mit Allrad und Frontlader.


    Bei der Suche bin ich oft auf die älteren 600er getroffen, siehe diese beiden Funde:


    http://www.traktorpool.de/deta…endt-Favorit-610/1776502/


    http://www.traktorpool.de/deta…ndig-restauriert/2027349/


    Der erste ist wegen des FLs und des Preises natürlich im Vorteil, wobei der zweite im Dreck wahrscheinlich etwas weiter kommt. Der zweite ist mir aber preislich zu weit oben angesiedelt; mit FL läge man da bei über 20.000 Euro.


    Ich finde aber die Trecker ohne Kabine irgendeine zwecks Übersicht und Feeling besser - man sieht einfach noch mehr, von dem, was man tut. Zudem würde ich bei Regen ohnehin nicht damit arbeiten - wie gesagt, der Trecker soll rein dem Hobby dienen.


    Habt ihr noch weitere Tipps zu den 600ern oder andere Modellempfehlungen? Wie gesagt, Kaminholz, zudem bissel pflügen und eggen (kleines Kartoffelfeld).


    Fendt bevorzuge ich unter Anderem auch deshalb, weil mein bester Kumpel in einer Fendtwerkstatt arbeitet. Daher wären Reparaturen / Inspektionen recht einfach durchzuführen.


    Vielen Dank!


    P. S.: auf die 600er bin ich unter Anderem wegen des Sechszylinder-Sounds gestoßen! :)

  • Also deine 2 Angebote sind natürlich völlig verschieden.
    Den Frontlader vom ersten würde ich jetzt auch nicht so hoch spielen. Für um die 3000€ bekommst du so etwas oder was besseres schon.


    Du musst dir eben wirklich klar machen, was du willst. Bei dem zweiten kannst du für den Mehrpreis eben davon ausgehen, dass die nächsten paar Jahren keine größere Reparatur anstehen wird, was du beim ersten nicht kannst.
    Wenn du aber wirklich gute Beziehungen oder sogar eine eigene Werkstatt hast, dann würde ich den ersten auch nicht unbedingt ausschließen, vielleicht hält der dich auch noch aus und sonst hast du gegenüber dem zweiten natürlich ordentlich Puffer zum reparieren und investieren und du weißt schließlich, was du gemacht hast.


    Solltest du aber von Reparaturen keine Ahnung haben und alle Reparaturen in Fremdarbeit machen lassen müssen, dann nehm auf jeden Fall gleich den zweiten.


    Zum 600er grundsätzlich kann ich nicht viel sagen, da noch nie so einen besessen habe. Man hört allerdings nur gutes :thumbup:

    Fendt4ever, wer fendt fährt führt...
    Hubraum ist durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Hubraum!

    Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit einem Hebel schafft.


    Ersatzteile Fendt Farmer 2 und 100er Reihe abzugeben - Email bei Interesse!

  • Moin,


    Danke für die Antwort.


    Wie gesagt, ich bin selbst nicht vom Fach, könnte aber zusammen mit meinem Kumpel (Meister) eventuelle Sonderaufgaben an einem Samstag erledigen.


    Die Angebote sind nicht direkt vergleichbar, das stimmt. Aber mal angenommen, an de zweiten bastelt man noch einen FL dran, dann liegt der insgesamt schon 10.000 Euro über dem ersten - dafür dürfte man noch einiges machen lassen können. Zuverlässig soll der Bursche natürlich dennoch sein.


    Bin für alternative Modellempfehlungen bzgl Allrad / Frontlader immer zu haben, bin nicht zwingend auf 600er festgelegt!



    Gruss

  • Hast du nicht schon mal an einen 300er Fendt gedacht? Für deine Bedürfnisse wird der auch genügen und ist um einiges wendiger als der Favo.


    http://kleinanzeigen.ebay.de/a…76173-276-2709?ref=search


    http://kleinanzeigen.ebay.de/a…852339-276-602?ref=search



    Zum Beispiel die zwei sehen auf den ersten Blick doch recht kompetent aus. Gut du wolltest keine Kabine / Verdeck aber trotzdem weiß man auch im Sommer die Kabine sehr zu schätzen an einigen Tagen und der Traktor an sich ist nicht so alt und einfach mit modernerer Technik in der gleichen Preisklasse ausgestattet.

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  • Für die Arbeiten die du mit dem Schlepper machen willst würde ich keinen von beiden nehmen...
    Gerade bei Wald und Frontladerarbeiten sind die 600er zu groß zu lang zu breit ect...


    Ich würde an deiner stelle nach einem Fendt Farmer aus der 100er Serie suchen,die sind Preislich besser als die 6 Zylinder,einfach handlicher...und bei Frontladerarbeiten den 600ern um Welten vorraus...


    Ein Freund von mir hat sich letzte Woche einen 108s Turbomatik mit Frontlader,Druckluft und Verdeck für unter 7000Euro gekauft...das Teil ist Hammer!


    MFG

  • Moin!


    Nochmal danke für die Antworten.



    Die beiden 300er sehen gar nicht mal schlecht aus, das stimmt. Die Preise sind zwar auch nicht von Pappe, aber ich habe sowieso den Eindruck, dass das Preisniveau in den letzten 5-10 Jahren ordentlich gestiegen ist. Mit so etwas muss man fast ja schon rechnen. Dennoch muss man recht lange suchen, um den Kompromiss aus eigenen Vorstellungen, Preis und Angebot zu finden.


    Das mit den Frontladerarbeiten stimmt natürlich; auch im Wald bzw. als Hobby soll der Trecker natürlich was bringen bzw. zu seinem Zweck geeignet sein. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die 300er deshalb auch ungleich gesuchter sind und damit ordentlich bereist werden.


    Den 100er finde ich auch gar nicht mal schlecht, zumal teilweise auch ohne Verdeck zu haben :-). Allerdings habe ich hier noch mehr als beim 300er das Gefühl, dass die zu hoch bepreist werden. Wenn man nicht ein absolut abgenutztes Gerät haben möchte, liegt man sehr schnell auf dem Niveau 300er / 600er. Der 100er ist eben auch so Art typischer Hobbytrecker.


    Da würde mich aber ehrlich gesagt ein 300er schon mehr reizen, zumal man damit noch mehr reißen kann und ich - wenn ich mich mal auslassen möchte - ggf. auch mal auf dem Hof meines Kumpels eine Runde Ackern könnte.


    Daher würde ich mich auch mit dem 600er anfreunden - ich bin einen Deutz ohne Allrad und Servo gewohnt (der auch auf seine Art absolut Spaß macht), von daher würde ich auch einen 600er im Wald für ein Top-Arbeitsgerät halten....


    Dein Kumpel hat da wohl ein - mittlerweile sehr selten gewordenes - Schnäppchen gemacht. Mir wurde vor ca. vier Wochen ein 612LSA zu einem tollen Preis angeboten, aber der wäre dann auch wirklich eine Nummer zu groß gewesen! :)


    Ihr merkt, ich suche die eierlegende Wollmilchsau.....


    Gruß

  • Hi,


    Zitat

    von daher würde ich auch einen 600er im Wald für ein Top-Arbeitsgerät halten....


    Zitat

    Ihr merkt, ich suche die eierlegende Wollmilchsau.....


    Bei der eierlegenden-Wollmilchsau bist beim 600er für deine Zwecke auf dem falschen Weg ... Zimmy kann man nur Zustimmen - Tendenz 100er Serie.


    Bilde mir ein das der 610 mit FL schon ewig zum Verkauf steht ... der 611 ist kein Schnäppchen, allerdings kann man in Motor etc. seeeeehr gut ganz schnell seeeeeeehr viel Geld stecken.


    Das beste, Ackersau alá 600er ansehen u. fahren, dann Farmer 10x ansehen u. fahren - dann dürfte klar sein was in den Wald gehört u. was eher nicht ;)

  • Moin!


    Danke für die Hinweise - der Sechszylinder reizt mich nach wie vor, trotz der bestimmt richtigen Hinweise auf den 100er.
    Andererseits kann man mit dem 100er auch sinniger arbeiten, wenn es um ein paar 100qm Kartoffelfeld pflügen und grubbern geht.


    Der sollte allerdings auch mal in der Lage sein, ein paar Tannen etc aus dem Boden zu reißen (30cm Durchmesser) , aber nur ausnahmsweise.
    Wenn ich denn mal baue, auch ein bißchen Erdarbeiten erledigen usw. - wie gesagt, ich will nicht immer für alle schwereren Aufgaben andere Maschinen ausleihen müssen.


    Von daher könnte man als goldene Mitte den 300er vertreten - wobei der restaurierte 600er mit FL und HG bestimmt auch nicht schlecht aussähe.... :)


    Anbei ein 108SA:
    http://www.traktorpool.de/deta…oren/Fendt-108SA/2008133/


    309, hat schon was getan:
    http://www.traktorpool.de/deta…9-mit-Frontlader/2035804/


    308, über 10.000 Stunden:
    http://www.traktorpool.de/deta…8-LSA-turbomatik/2054249/


    309, preislich sehr am oberen Ende:
    http://www.traktorpool.de/deta…en/Fendt-309-LSA/2055788/



    Wenn man mal bei traktorpool reinschaut, sind's schon sehr viel mehr 300er als 100er.....


    Gruß

  • Du musst eben auch bedenken, was bei einer Reparatur alles anstehen kann. Die großen Favorit sind da einiges Wartungsintensiver und deshalb sind sie im Preis auch verhältnismäßig günstiger als die 100er. Im Vergleich zu den 300ern musst du auch die Technik betrachten, da sind die 300er einfach ganz anders aufgebaut.


    Trotzdem würde ich dir auch zu einem 100er raten, wobei dir ein kleinerer schon reichen würde aber mit Allrad bekommst du vor allem 106er und 108er.

    Fendt4ever, wer fendt fährt führt...
    Hubraum ist durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Hubraum!

    Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit einem Hebel schafft.


    Ersatzteile Fendt Farmer 2 und 100er Reihe abzugeben - Email bei Interesse!

  • Hallo,


    ich würde sagen, dass kommt ganz darauf an, wie oft du in den Wald fährst, wie dicht dein Wald gewachsen ist, wie lange du mit dem Fendt ackern willst, wie groß die Geräte sind Egge, Pflug usw. und natürlich was dir besser gefällt. Wenn 100er Fendt, solltest du auf 106S, 108S gehen, allerdings sind die im Acker am Pflug sehr leicht unser 106er war beim 3 Schar Beetpflug ende, (ok wir haben auch sehr schwere Böden). Frontlader ist er schön wendig, allerdings am Hang besteht leicht Kippgefahr! 300er Fendt habe ich die Erfahrung gemacht, dass gut und günstig sehr selten ist. 600er Fendt ist im Acker natürlich der Gerät. Wir Fahren damit teilweise mit einem 5 Schar Aufsattelvolldrehpflug. Im Wald ist natürlich die Wendigkeit naja, nicht gut. Im endefekt, musst du abwägen, was für dich besser ist.


    Mit freundlichen Grüßen


    Alex

  • Moin!


    Danke nochmal für die vielen Hinweise. Werde demnächst mal die Augen offen halten - wer weiß, vielleicht kann ich dann auf kurze oder lange Sicht mit einer Neuvorstellung dienen.


    Habe übrigens beim Durchforsten verschiedener Seiten auch Exemplare wie den hier gefunden:


    http://kleinanzeigen.ebay.de/a…ckluft/181293769-276-1324


    Ich weiß, kein Fendt, aber so wie bei diesem Exemplar wundert mich auch beim 955, das die doch recht günstig zu haben sind. Ich weiß, ich bin hier in einem Fendtforum, aber meines Wissens nach sind manche Teile bei manchen Modellen auch gleich, bspw. der Motor.
    Woher kommt also der teils massive Preisunterschied? Ist der voll begründet (Qualität, evtl Ersatzteilversorgung?) oder ist der Markt einfach sehr fendtlastig, auch wenn man mit einem IHC jetzt nicht nur in der Werkstatt steht und als Hobby auch gut klarkäme?


    Danke und viele Grüße, auch wenn ich markenfremde Ideen habe! :)

  • Hi,


    also am IHC ist schon mal das selbe ZF Getriebe verbaut. Kraftheber und Allradachse ist auch ziemlich das selbe. Kann sein dass der IHC noch ne Oberlenkerregelung hat. Teilemäßig wird sich da nicht viel tun. Originalteile sind aber für alle noch zu bekommen IHC/Fendt Nachbau sowieso.
    Grundsätzlich finde ich den 610S bzw meinen 10S mit Allrad verhältnismäßig wendig für einen so großen Schlepper. Aber ob ich da jetzt in den Wald mit fahren würde. Da es bei uns eben ist, komme ich da mit nem IHC 533 und Frontlader gut klar, aber ich hole da auch keine ganzen Bäume raus. Sofort klein schneiden und fertig.


    Hier mal ein Größenvergleich
    Länge vom 533 mit Frontlader ist so lang wie 10S ohne


    Gruß Markus

  • Moin,


    besten Dank für die Hinweise.
    Gerade der enorme preisliche Unterschied zum IHC ist ja nicht ohne. Und dann muss man echt überlegen, wofür man sich entscheidet.


    Der IHC oben hätte ja auch den Vorteil, dass er ohne Verdeck dasteht und damit sehr übersichtlich wäre. Aber soll hier nur mal als Beispiel dienen.
    Bei uns ist es auch eben und wir schneiden auch alles direkt klein (rein in die Schaufel und ab auf den Gummiwagen), sodass keine schwere Maloche im Wald ansteht.


    Lediglich manche Waldstellen sind etwas nass, sodass wir ohne Allrad nicht immer weiter kommen. Bin aber für alles offen, mal sehen, welche Angebote sich ergeben.


    Grüße

  • Hallo
    Also 100erter Sehr wendig und im unterhalt Günstig, wobei bei den 108er oft das Verteilergetriebe bei 8-9Tsd h schlapp macht.
    300erter neuer als 100erter wiederum im Unterhalt günstig aber L-S Schaltung zu Schwach -> Teuer zu Reparieren
    600erter Verhältnis mäßig günstig in der Anschaffung in bezug auf PS, Teuer im Unterhalt ->610er Getriebe Hohlwelle, Aber mit Frontlader eine Absolute Schubraupe :thumbup:
    100erter und 300erter bis 90PS beliebte Schlepper für Private Waldbesitzer, sind Teurer als PS Stärkere Traktoren
    Der 610er ist halt nicht so der Typische Waldtraktor aber trotzdem relativ wendig!
    Mfg FF-610S

  • Hallo,


    eigentlich sind die Fendt Schlepper generell Teuer, aber ich bin immer noch der Meinung, dass die 600er Fendt im Einkauf zwar Teuer sind, dafür robuster sind im Vergleich zu den 300ern und 100ern. Die Hohlwelle ist bei ZF gennerell ein Problem, dass kann man allerdings, falls die Sicherungsstifte abgerissen sind, relativ leicht umbauen und Kostengünstig umbauen und hält dann auch. Natürlich gibt es noch andere Macken, die diese alten Schlepper gerne mal haben, wenn man aber ein bisschen ausgerüstet ist und ein wenig geschickt ist, problemlos selbst gelöst werden kann.


    Mit freundlichen Grüßen


    Alex

  • Solangs nur Hobby ist undder Wald das zulaässt kann man doch auch mit einem 610er in den Wald fahren..
    Und da er ja als Hobby gefahren wird, wird der wohl auch nichtmehr allzu viele stunden reißen, dann hält sich das mit den Reparaturen doch auch in Grenzen denke ich mal?

  • Hi,


    die Diskussion führt man irgendwie alle viertel Jahre ...


    Paar Denkanstöße bzw. so wie ich es zumindest sehe.


    Zur Preisdiskussion:


    Farmer 100 / 300 und Favorit 600 sind sehr schwer miteinander zu vergleichen, auch ein Preisvergleich ist nicht so extrem sinnig finde ich.


    Die Farmer 100 wurden überwiegend in "S-Version" also mit Turbokupplung vom 102 bis 108 gebaut, waren damals sehr gute Mittelklasseschlepper, zuverlässig und robust sowie
    zahlreich verkauft, durch Update mit der "LS-Kabine" wurden auch die ersten Anläufe zur anständigen Hütte unternommen, weg vom Flatterverdeck.


    Genau die Maschinen sind heute noch oft im Einsatz, bei Pferdewirten, Hobbyholzern, Nebenerwerbsbetrieben etc. gerne verwendet und gesuchte Maschinen, im Unterhalt zahlbar, gebrauchte Ersatzteile aufgrund großer Bauzahl eigentlich schon gut verfügbar und natürlich wie die meisten Maschinen in der Größenklasse teuer im Einkauf.


    Die Farmer 300 waren damals Anfang 1980 die Nachfolger der 100.
    Feinstufengetriebe (anfangs nur 2 Stufen), 40kmh, feste Fendt Kabine mit ebenen Boden, etc.


    Eine ganz andere Generation Schlepper welche jedoch ein mehr als würdiger Nachfolger war und auch zumeist große Bauzahlen erreichte.


    Die frühen Maschinen der 300er werden heute schon zu wirklich überschaubaren Preisen gehandelt, Typen Ende der 80ger zumeist einiges teurer.


    Am Gebrauchtmarkt bekommt man durch breites Angebot (und mit wenig Geduld) auch eine Maschine welche zumindest in Punkto Ausstattung die Ansprüche erfüllt, einen Farmer 300 mit Druckluft, Fronthydraulik, Frontzapfwelle etc. wird man leichter auftreiben als einen Farmer 100.


    Ein Farmer 304 oder 307 als Dreizylinder macht im Forst schon keine schlechte Figur, schön handlich und die Leistung ist mehr als ausreichend, die ebene Kabine ermöglicht auch mal eine Motorsäge oder etwas Werkzeug mitzuführen, anständige Heizung usw. sind schon sicher kein Nachteil, auch traut man der ZF Achse lieber einen Frontlader zu als den APL oder TTLAN Achsen der 600/100 Serien.


    Das große Plus der Farmer 300 das als Allradversion immer ein Selbstsperrdifferenzial in der VA vorhanden war was bei den 600ern nur als Option erhältlich war und extrem selten zu finden ist - wenn es wirklich um Traktion geht macht das doch einiges aus, von Ergonomie der Bedienelemente etc. darf man schon garnicht mehr vergleichen.


    Im Forst sehe ich sowieso nicht wo die maximale Zugleistung erfordert wird - für 1500 Teuro eine Seilwinde am Schlepper ran, bringt bei diversen Situationen Sicherheit, spart unnötiges Befahren vom Bestand, ermöglicht viel größeren Bewegungsradius (Schlepper kommt doch nicht überall hin) und Bodenschonender gehts nicht.


    Die Favorit 600 waren Ackerschlepper, grobschlächtig, robust - lieber ein KG mehr Eisen dran als zuwenig ... und damals einfach die Oberklasse.


    Solche Schlepper wurden aufgrund des hohen Kaufpreise und entsprechend teuren Anbaugeräten zumeist auch nur von Betrieben gekauft, die diese entsprechend verwenden konnten. Entsprechend mussten die Maschinen auch schaffen ... kein Problem - dafür waren Sie ja da.


    Als moderner Ersatz angeschafft wurde, waren die 600er immer noch große Schlepper - also denken wir an die 80ger Jahre wo Typen wie IHC XLA oder Favorit LSA etc. doch viel viel mehr an Komfort geboten haben als die alten Bullen mit Verdeckt etc.


    Die 600er wanderten aber nicht aufs Abstellgleis oder blieben für wenige Stunden im Jahr in der Scheune, dafür waren diese noch zu teuer, es ging eben weiter zum nächsten Betrieb und wieder ran.


    Was mir immer wieder auffällt das gerade auf die großen Böcke dann oft "kein Auge mehr geworfen wurde" .... die Schlepper laufen und laufen und laufen ... hier am Mischwagen verheizt, da als Aushilfe etc. ohne große Wartung ohne Pflege und das dann eben voll auf Kosten des Materials. Reparaturen günstigst erledigt da teuer ...


    Das geht auch "erstaunlich Lange" ... irgendwann hört die Vorderachse schon wieder das Öl siffen auf - nämlich dann wenn keines mehr drin ist, der Motor bringt nicht mehr so die Leistung - dann drehen wir die Einspritzpumpe und verlegen die Motorentlüftung in einem Behälter oder am Ansaugkrümmer etc. .... die Stundenleistung der Schlepper ist dann wirklich oft überschaubar also kann das noch Jahre gehen - der Depp ist der - der sich sowas kauft und aufarbeitet und von einer teuren bösen Überraschung in die nächste eiert.


    Soll nicht heißen das es keine aufgebrauchten Farmer 100/300 oder sonst welche Schlepper gibt, keinesfalls, nur bei den großen Favoriten ist es schon sehr auffällig, auch bei den IHC´s, Schlütern, Eichern usw. zu oft immer die selbe Laier ... Alter + Verschleiß = Kosten u. Ärger.


    Und es ist wirklich schwieriger einen anständigen Favorit 600 S zu finden als einen der anderen beiden.


    Zitat

    Und da er ja als Hobby gefahren wird, wird der wohl auch nichtmehr allzu viele stunden reißen, dann hält sich das mit den Reparaturen doch auch in Grenzen denke ich mal?


    Die Aussage halte ich daher für völligen Käse, die Stunden haben die Böcke vor Jahren schon gerissen und sich Ihre Macken eingefangen - die fangen nicht erst nach 40 Jahren an zu verschleißen. Wenn einen nicht stört das hier und da Öl sifft, dies und jenes ausgeschlagen ist etc. - okay - aber wenn dann die Maschine ausfällt wegen technischen K.O. dann steht man eben da ...


    Wenns ein Hobby ist und Geld kein Thema ist, spielt es ja keine Rolle ... 600er kaufen, aufarbeiten dran freuen ;)


    Wenn es arbeitstechnisch sinnvoll sein soll und man etwas mehr auf den Geldbeutel achten will / muss und für seine Aufgaben eine Maschine sucht, die auch die Aufgaben bestmöglich erfüllen kann, evtl. weiter überlegen. Ist zwar schön wenn der 600er am Waldweg steht aber hilft nichts wenn man sein Holz per Hand rausträgt da der gute nicht in die Rückegasse passt (übertrieben gesagt).


    Das einfachste, alle 3 Typen gut ansehen, fahren und drüber nachdenken was für einen selbst brauchbar wäre und die örtlichen Verhältnisse zuhause passt und dann eine Maschine suchen die in brauchbaren Zustand ist und den Kauf real beurteilen.


    Ist ein Unterschied ob ich auf einen Farmer 106 S neue Hinterreifen aufziehe oder auf einen Favorit 600 neue Schlappen brauche ... ob ich einen 3 Zylinder überhole oder 6, ob am Holzspalter der 3-4 Zylinder läuft oder der 6 Zylinder süffelt.


    Nachdem ich selbst einen 611S habe, kann ich die Maschine eben etwas beurteilen, einen Farmer 307LSA hatten wir bis 2006/7 am Hof und die Farmer 100 Serie ist mir natürlich auch ein Begriff ... hatte einen Favorit 3 S bis vor 3 Jahren am Hof ... von der Bauart her mit den 100ern bis auf die Turbokupplung schon vergleichbar.


    Fürn Forst selbst ist mir der wirklich liebste Schlepper unser 45ger Eicher mit Seitenschaltung.


    Gerade bei Forstarbeit muss man sehr oft auf u. absteigen - der Eicher hat den besten Aufstieg und von der größe her perfekt im Forst, mit 5,5 To. Seilwinde blieb bisher noch kein Baum zurück. Bei uns ist es nicht nur eben ... manchmal wäre zugegeben ein Allrad schön aber bei weitem eigentlich nicht nötig.


    Der 307 LSA war mir im Forst auch noch ganz recht, ohne Frontlader eine brauchbare Maschine - mit Frontlader nur noch unhandlich, der Nachfolger 307 Ci ist mir definitiv zu groß für den Wald und auch zu schade.


    Der Favorit 3 S war so "lala" ... kein schlechter Schlepper, aber der Aufstieg mit der Mittelschaltung und Verdeck hat mir überhaupt nicht zugesagt.


    Der 611 S darf gerne vor dem Rückewagen, das ist sein Job den da kann er Gewicht und Leistung einbringen und das Gespann hat im Bestand sowieso nichts verloren, von daher wird von Wegen aus zugeladen und gut - den Job kann aber ebenso der 307 Ci.


    Wenn bei dir auch noch "Gartenarbeit" ansteht würde ich noch eher Tendenz Mittelklasse gehen, es müssen ja passende Anbaugeräte an den Schlepper, einen 610er mit 1,7m Fräse oder 2 Schar Pflüglein oder sowas brauchst du nicht betreiben ... von daher sehe ich den 600er weit weg von der Rolle als Eierlegende-Wollmilchsau.


    Ein schöner Farmer 100 oder Eicher Mammut (Allrad :thumbup: ) oder sogar ein schöner kompakter Farmer 300 werden so einer Rolle schon eher gerecht.


    Gruß

  • Hier z.B. Kandidaten welche mir (für meine Zwecke) zusagen könnten...


    104rer Allrad, überschaubare Stunden, sieht ordentlich aus ... könnte man seine Freude daran haben.


    http://www.technikboerse.com/view/gebrauchtmaschine/traktor/1523478/fendt-farmer-104s.html?search_id=2&item_position=43


    Anständiger Deutz mit anständiger Halbkabine, wenig Stunden und schöner Zustand ... könnte man seine Freude dran haben


    http://www.claasboerse-sued.co…16/deutz-fahr-6507-a.html


    45ger IHC mit Fronthydraulik ... Tölzer Land eher Grünland oder? wenig Stunden und guter Kurs ... der läuft auch im Normalfall sehr lange, Ersatzteillage gut und eher günstig im Vergleich zu MWM Motoren ala Fendt.


    http://www.technikboerse.com/view/gebrauchtmaschine/traktor/1523505/ihc-533.html?search_id=2&item_position=26


    Der IH sagt mir spontan sehr zu ... für 5-6-7 HA Bauernwald der halbwegs zugänglich ist, taugt der IH locker.
    Für das gesparte Geld im Vergleich zu den vorherigen Allradlern springt eine Seilwinde + anständiger Heckcontainer heraus, oder auch ein guter Holzspalter etc.


    Durch die Fronthydraulik kann man halt sehr einfach Frontgewicht anbringen (fürn Heckcontainer nötig) oder aber was mir noch mehr gefällt ganz einfach diverse Geräte zusätzlich mitführen ... hinten Winde + Wagen, vorne Spalter ... Hinten Heckcontainer vorne Spalter und direkt ne Fuhr gespaltenes mit Heim genommen ... Hinten Winde vorne Container zum Werkzeugtransport etc.pp.

  • Moin!


    Vielen, vielen Dank für die ausführlichen Hinweise, Tipps und Erfahrungen! Ich werde wie empfohlen in Ruhe Ausschau halten und abwarten, ob ich einen ordentlich gepflegten Trecker mit passenden Stunden finde! Ich werde mich da auch von meinem Bauchgefühl leiten lassen - der Trecker soll ja vor allem eines: Spaß machen.


    Sobald ich etwas gefunden habe, werde ich Fotos liefern! Wir haben dieses Frühjahr kaum Holz geholt; da wird nächste Saison einiges fällig. Industrielader und Allrad sind quasi Pflicht; alles weitere wird die Gelegenheit zeigen.



    Vielen Dank übrigens auch für den netten Empfang im Forum! Ich werde mal Ausschau halten, und bei eventuellen Angeboten euren Rat einholen. Nutze da auch die Tipps meines versierten Kumpels, der hat schon bei einigen Modellen hilfreiche Tipps gegeben. Zudem gibt es immer mal wieder Gelegenheiten, wenn aus der Firmenkundschaft bei ihm Maschinen veräußert werden. Hier kennt er dann natürlich Besitzer und deren Umgangsweise mit den Maschinen - da gibt es ja auch solche und solche. Bin schon sehr gespannt, was draus wird.


    Vielen Dank nochmal und viel Spaß auf euren Maschinen bei dem schönen Wetter!


    Gruß

  • Schönen guten Abend.
    Also dann will ich auch mal dazu was schreiben da mein 610ner ja auch nen Lader drann hat.
    also den 610ner bei Burdewick solltest Dir mal ins Auge fassen ,aber auch genau unter die Lupe nehmen,
    von der größe her zum 108sa ist da nur ein längenunterschied von ca.38cm.und ein paar cm in der höhe.
    Geld kannste in alle alten Böcke versenken. Der 610 ist im ganzen schwerer als die 105,6,8sa . VA ist gleich
    mit 106 108, und die wendigkeit nicht ganz anders.Die ersten 300ter sind in sachen Komfort ne ganz andere nummer aber
    habe fest gestellt das der 305 u. 306 beide BJ 4,82 die ich noch kenne nicht wendiger sind . im gegenteil.
    Also jeder hat andere Erfahrungen gemacht und Du mußt selber endscheiden.
    habe mit allen 3 Typen zu tun gehabt auch zeitgleich und muß sagen wenn man mit dem Frontlader arbeiten will
    d.h. Lasten bewegen , dann nehme einen 610ner, dei größeren 600ter sind wirklich bischen steif , mein Bruder hat nen 611s
    und es ist ein großer unterschied zu merken.
    Schönen Abend noch.