Favorit 500 eine Zwischenlösung?

  • Hallo Zusammen,


    ich habe mir ein paar Gedanken zu der sehr populären Favorit 500 Baureihe gemacht, der leider nur eine recht kurze Bauzeit gegönnt war und heute auf den Gebrauchtmarkt sehr gut bezahlt wird.
    Die Vorgängertraktoren der Favorit 600 Baureihe wurden von 1976 bis 1993 mit einigen Updates gebaut. Eine sehr lange Bauzeit. Wäre es möglich, dass Fendt da mals schon an eine Ablösung durch stufenlose Modelle gedacht hatte und Fendt die Zeit ein bisschen davon lief? Der erste Vario wurde zur Agritechnica 1995 vorgestellt.
    Anfangs der 1990er Jahre waren der Marktanteil von Fendt in Deutschland stark rückläufig, auch weil das Traktorenprogramm schon etwas in die Jahre kam. Ab 1993 mit den Farmer 300 EHS, Favorit 500 und 800 zogen die Traktorenverkäufe aus dem Allgäu wieder gut an.
    Entgegen der Fendt-Philosophie, in den Volumenmodellen möglichst eigene Getriebe einzusetzen, verbaute Fendt beim 500er das ZF T 7200 Getriebe.
    Das schnelle Ende des Favorit 500 folgte womöglich durch die strengeren Abgasvorschriften. Jedenfalls erfolgte das Produktionsende viel schneller, als es dem Fendt-Vertrieb recht war. Eine sehr mutige Entscheidung von Agco-Fendt, eine sehr beliebte Baureihe nicht zu modifizieren und konsequent auf das Vario-Getriebe zu setzen. Eine Entscheidung, die aus heutiger Sicht richtig war. Auch ich habe mittlerweile 2 Fendt Varios :) .


    Ich freue mich auf Eure Beiträge und verbleibe mit herzlichen Grüßen aus dem Schwarzwald;


    Rainer

  • Und ich hab die Erfahrung gemacht das die meißten 500er recht schnell aus der Kundschaft verschwunden sind bzw die meißten wurden in Varios getauscht...
    Ich selbst bin nicht unbedingt so überzeugt von den 500ern, zwar schöne Schlepper aber auch in vielen Sachen anfällig...

  • Also ich habe immer gehört die sollen sehr belibt gewesen sein!!!

    Zitat

    Am 8. Tag erschuf Gott die Dialekte. Alle Völkchen waren glücklich. Der Berliner sagte: „Ick hab nen tollen Dialekt, wa?“, der Hanseate sagte: „Mein Dialekt ist dufte.“ Der Kölner sagte: „Mit meinem Dialekt feiert man Karneval.“ Nur für den Bayern war kein Dialekt übrig. Da wurde der Bayer sehr traurig. Irgendwann sagte dann Gott: „Ja mei, Bua, dann red hoid a so wia i!“

  • Hallo



    Tibasch: Wo sind den die 500er genau anfällig?


    Der Motor mit den nassen Buchsen soll ein Problem bei den 5ern sein, aber die letzte generation 600er hatten auch diesen Motor und hatten damit weniger Probleme.Man hört jedenfalls bei den 600ern nichts über die Laufbuchsen.


    Ich habe mir sagen lassen das die 600er Thermisch nicht so belastet sind als die 500er, stimmt das?


    Gruß


    Timo P.

  • Zitat

    Das schnelle Ende des Favorit 500 folgte womöglich durch die strengeren Abgasvorschriften. Jedenfalls erfolgte das Produktionsende viel schneller, als es dem Fendt-Vertrieb recht war. Eine sehr mutige Entscheidung von Agco-Fendt, eine sehr beliebte Baureihe nicht zu modifizieren und konsequent auf das Vario-Getriebe zu setzen


    Das stimmt, gerade die 500er waren eigentlich recht beliebt und viele (inkl. mir) haben es bedauert als diese vom Markt verschwanden.


    Zitat

    Entgegen der Fendt-Philosophie, in den Volumenmodellen möglichst eigene Getriebe einzusetzen, verbaute Fendt beim 500er das ZF T 7200 Getriebe.


    War m.E. wohl die beste Lösung und zu der Zeit auch verständlich.


    Als 1980 die Farmer 300 vorgestellt wurden, war die Baureihe mit dem neuen eigenen Feinstufengetriebe schon wegweisend - das Getriebe blieb ja auch fast 30 Jahre im Programm (Überarbeitung mal außen vor).


    Als die 500er eingeführt wurden, war das Lastschaltgetriebe ja keine wirkliche Neuheit mehr - z.B. die Hirschen hatten die 6000er Serie schon am Markt.


    Als nächstes wurden die ersten Varios mit dem 926 schon 96 eingeführt, Prototypen u. Konzepte dazu gabs wohl somit schon einiges vorher, der Plan fürs Vario-Getriebe an sich soll ja noch wesentlich älter sein.


    Wenn ich also nun ein stufenloses Getriebe in der Tasche habe, evtl. aber noch ein paar Jahre Entwicklung benötige um dieses auch für andere Baugrößen vorzuhalten, warum dann noch die Mühe machen (die Kosten aufbringen) ein eigenes Lastschaltgetriebe zu entwickeln ? Obendrauf macht man ja mit ZF nix verkehrt, bewährter und bekannter Hersteller.


    Ich dachte auch schon, es wäre zumindest gut gewesen das LS-Getriebe (wie z.B. bei JD) zumindest als Option im Programm zu behalten um zwischen Vario und LS wählen zu können ... Powershuttle hätte sich wohl lösen lassen und ob nun der MWM oder der Deutz-Motor vom Vario antreibt wäre auch nicht das Thema gewesen.


    Wie man gesehen hat wurde aber konsequent auf Vario gesetzt - ... entweder war man sich einfach sicher, das der Name Fendt ausreichend ist, und genügend Kunden dann einfach stufenlos kaufen - wenn nur noch stufenlos gibt, oder hatte man die Sorge dass das Variogetriebe (vorerst) den kürzeren zieht, wenn man die Wahl zwischen LS oder Vario hat.


    Ich vermute eine Mischung aus beiden, aber wenn man einen guten Namen hat, die Werbetrommel kräftig rührt und sich das eigene Getriebe somit vermarkten lässt und mehr profit abwirft ... (durch größere Stückzahlen wohl erst rentabel wird), warum dann die Option anbieten ?!


    John Deere hat z.B. auch schon in der 6010er Serie Ende der 90ger stufenlose Getriebe optinal angeboten - von ZF zugekauft - hier wurde aber hauptsächlich die LS - Variante verkauft.


    Daher denke ich nicht das die 500er einfach als "Zwischenlösung" gedacht waren, es war eine Baureihe auf Stand der Zeit.


    Zudem muss man die Bauern ja auch immer erst überzeugen ;) ... in den frühen 50gern hats geheißen mitm Traktor fährt man den Boden kaputt, in den 60ger war der Allrad noch selten und hat sich in den 70gern erst durchsetzen müssen, in den 80gern kamen "anständige" Kabinen und erste Schlepper mit einfacher Lastschaltung ... die Bauern müssen sich also erst langsam an die Neuerungen und die damit verbundenen Preissteigerungen gewöhnen :D


    Große Vorreiter haben sich auf Anhieb wohl nicht durchgesetzt ... siehe Eicher HR Schlepper oder Schlüter Highspeed etc. ... braucht alles seine Zeit ;)


    So müsste man eigentlich jede Baureihe egal von welchem Hersteller als "Zwischenlösung" sehen da solang kein Konkurs folgt immer ein Nachfolger kommt ;)


    Und so gesehen wurden die 500er (bis aufs Update mit Tank u. Auspuff) ja auch recht unverändert von 93 bis 99 (00) gebaut ... heute kommt doch keine Baureihe mehr über 2-3 Jahre ohne Facelift etc. - schon wie in der Autoindustrie =/


    Gruß Fendtman

  • Nun, beliebt waren bzw sind die 500er sehr, mir gefallen sie ja auch sehr gut.
    Allerdings haben die Motoren das Problem der Nassen Buchsen- die Abdichtung oben mit den feinen Dichtrigen. Oftmals geb es Wasserverlust nach außen, aber zum teil auch nach innen... der Ty B- Motoren wurde auch bei den neueren 600ern verbaut, jedoch ohne probleme, warum weiß ich auch nicht. Laut einem Motor Instandsetzer liegt es daran das der 500er zwischen den Köpfen schlecht gereinigt werden kann und sich dort Rost bildet welcher bis in den Buchsen sitz zieht.
    Die Getriebe, naja wir haben schon einige überholt, die Lagerung des Ölpumpenantriebs hat immer gerne Probleme gemacht, hier wurde jedoch die Lagerung geändert.
    Und nicht zu vergessen die Kabelprobleme, ich weiß nicht wie viel Kabelsätze wir schon getauscht haben, die Isolierung hat sich am Wellrohr aufgescheuert... dieses Problem gab es aber auch bei anderen Maschinen...

  • Als mein Cousing noch nen 500er hatte, hatten sie auch Probleme mit der Hydraulik, die musste dann immer vom EHR auf ein normales Steuergerät umschalten.
    War ziemlich nervig.
    Meiner Meinung nach wäre diese Serie ohne ihre Probleme der Renner gewesen.

    -Das "L" wie "Luxus" steht für die in den mitte 70ern eingeführte Vollglaskabine mit ihren Zusätzen (verbesserter Sattelsitz, Heizung, usw.).
    -Das "S" steht für den 1968 eingeführten neuen "Standard" bei Fendt. Wesentlichstes Merkmal war die Turbokupplung.
    -Das "A" steht für Allrad (fehlte schon mal bei einigen Beschriftungen).


    LSA = Luxus Standard Allrad

  • Zitat

    Allerdings haben die Motoren das Problem der Nassen Buchsen- die Abdichtung oben mit den feinen Dichtrigen. Oftmals geb es Wasserverlust nach außen, aber zum teil auch nach innen... der Ty B- Motoren wurde auch bei den neueren 600ern verbaut, jedoch ohne probleme, warum weiß ich auch nicht.


    Das Problem lässt sich nicht wegreden ... gibt verschiedene Meinungen zur Ursache.


    - wechsel der Kühlerflüssigkeit wie vorgeschrieben zwingend einzuhalten
    - O-Ringe an den Buchsen
    - Absetzen der Laufbuchen


    Oft spielt auch mit dazu das mal gerne an der ESP gedreht wird, grad beim 500er, übertreibt man es hier dann gehts halt auch aufs Material.


    Es soll auch welche geben, die viele Std. ohne die Motorprobleme gepackt haben ... warum der B-Motor im 600er lief und im 500er so auffällig ist versteh ich auch nicht.


    Kabelbaum hört man auch öfter, hier soll ein Schnitt in der Hülle abhilfe schaffen, so kann Wasser u. Feuchtigkeit raus und er gammelt nicht zusammen.


    Getriebeprobleme hört man eher sehr selten finde ich - würde ich nicht als spezielle 500er Krankheit ansehen, da würde ich eher noch sagen die Bremsen sind nicht die besten.


    Zitat

    Meiner Meinung nach wäre diese Serie ohne ihre Probleme der Renner gewesen


    Angesichts der damaligen Verkaufszahlen, der Nachfrage welche die Serie heute noch genießt und der daraus resultierenden wirklich hohen Gebrauchtpreise, kann man sagen - die Serie war der Renner!


    Es gibt wohl keine Maschine die unverwüstlich ist ;)

  • Ein Renner war er zwifels ohne, garkeine frage.
    Das das Motoren Problem nicht alter und Betr std abhängig ist kann ich nur bestätigen. Derjüngste war zwei oder drei Jahre und hatte 2.500 std, der älteste war 10 jahre und hatte 10.500 std. schade ist das die Motoren keinerlei Verschleiß haben, dennoch defekt s

  • Zitat

    schade ist das die Motoren keinerlei Verschleiß haben, dennoch defekt s


    Stimmt, bei artgerechter Haltung laufen die sehr lange ...


    Leider wurden die Motoren eben sauer gefahren, wenn man den Spaß mit Wasser im Öl rechtzeitig bemerkte und richtig reagierte, waren "nur" die Dichtungen nötig, wenn man natürlich weiter fährt und der Motor zuviel Wasser erwischt, kann man direkt ganz überholen.


    Gruß

  • Absetzen heiß das die Buchse sich in den Sitz im Block einarbeitet und der Büchsenüberstand nicht mehr genügt.
    Es gibt verschiedene Rep. Möglichkeiten, z.B. Buchsen nachsetzen und Scheiben unterlegen oder Buchsen mit erhöten Rand verbauen, oder Block planen... gibt mehrere Methoden.
    Allerdings zum Teil mit Vorsicht zu genießen da die Buchsen auch gerne mal abreißen können- nach unsachgemäßer Reparatur...

  • @ Timo


    Entweder Kopfdichtung aber eher die oberen Buchsendichtringe. Is es an deinem 600er der Fall?
    Also wir hatten auch schon ein Kunder der damit noch gut 2000 std weiter gefahren ist, halt eben öffter nach dem Wasser schauen müssen, ansonsten aber durchaus machbar...


    Gruß Tobi

  • Hallo



    Ich habe bei meinem 600er festgestellt das eine leichte Kühlwasserspur außen am Block am 4 Zylinderkopf zu erkennen ist.


    Die Spur geht aber bis zum Düsenkopf ich gehe also davon aus das hoffentlich nur eine schelle locker ist.


    Ich werde es die tage aber nochmal genauer untersuchen in dem ich den Tank mal hochkippe.


    Ich habe eigentlich keine Bedenken das es aus dem Motorinneren kommt da der Motor vor ca. 1500 std. komplett überholt wurde.



    Gruß


    Timo